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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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als unheimlich. Aber die Aussicht auf Verwirklichung all seiner Pläne und Ziele innerhalb absehbarer Frist, der Enthusiasmus, seine Hochstimmung, die er bei dieser Vorstellung empfand, verdrängte seine Bedenken, machte ihn geneigt, harmlose Schrullen zu dulden; wenigstens bis er Hyakken in der Hand hatte. Er durfte die große Gelegenheit, die sich ihm in der Person des Alten bot, keinesfalls versäumen.
    »Wann kann ein weiterer Versuch erfolgen?« erkundigte er sich bei dem Ascar.
    »Jederzeit«, piepste der Genetiker. »Die von Ihnen genannte Testperson ist einsatzfertig.«
    »Dann fangen Sie sofort an.« Während der Ascar Anweisungen in seinen Computer fiepte, dann mit den seinen knospenähnlichen Körperauswüchsen transplantierten Servoarmen Sensortasten und Schalter betätigte, die Anlage aktivierte, dachte DeTschenri darüber nach, wie es sich am besten mit Hyakken umzugehen empfahl. Der Psioniker wollte im Hybridhaus, in dem DeTschenri sich mit Djamenah Shara getroffen hatte, zufällig – durch beiläufigen Empfang von DeTschenris Bewußtseinsinhalten – auf Projekt Phönix aufmerksam geworden sein. Wohl oder übel mußte man ihm glauben; aber jedenfalls hatte DeTschenri vor, zu verhüten, daß der Alte ihm noch einmal in den Geist schaute: über die Schutzmaßnahme hinaus, von nun an stets die Egochips bei sich zu haben, hegte er die Absicht, künftig nur noch als Projektion mit ihm zu verkehren.
    Das kobaltblaue Leuchten des Translokationssystems begann zu pulsen, zeigte dessen Betriebsbereitschaft an. Destrukturierte Biomasse floß in die rechte Wanne. »Naturbegabte Psioniker sind sehr selten«, sagte DeTschenri im Plauderton zu Hyakken. »Pflegen Sie Bekanntschaft mit anderen Psionikern?«
    »Ja.« Der Alte nickte kaum merklich.
    »Ah!« machte DeTschenri. Das war eine wichtige Information. Vielleicht ergab sich die Möglichkeit, eine ganze Garde von Psionikern zu rekrutieren; es wäre denn, die Zusammenarbeit mit Hyakken erwies sich als so heikel, daß er es irgendwann vorziehen mußte, ihn zu liquidieren.
    Einen Moment später führten Biotiker Larissa ten Ghosten herein. »Was soll das heißen, DeTschenri?« fauchte sie, sobald sie ihn sah. »Sind Sie irrsinnig geworden, oder was?«
    Abfällig maß DeTschenri ihre bläßliche Albinogestalt. Nackt sah die vormalige Leading Lady des Demos der Demarkatoren nicht viel anders aus als jede andere nackte Frau.
    »Das soll heißen«, erwiderte DeTschenri mit aller Strenge, »daß ich nicht gewillt bin, Ihr Doppelspiel länger zu ertragen. Auch Lachenal ist Ihrer überdrüssig. Sie haben sich mehrmals mit fran Brigge getroffen, wahrscheinlich um ihm diese und jene Beobachtungen zu verraten. Außerdem denke ich an den Fall Lorgen, bei dem ganz offensichtlich sie die Akteurin gewesen sind.« In gehässiger Freude bemerkte er Larissas Erschrecken. »Da Sie also in jeder Hinsicht unzuverlässig sind, kann ich sie lediglich noch für wissenschaftliche Zwecke einsetzen.« Er winkte den Biotikern. »Bringt sie hinein.«
    »DeTschenri!« kreischte Larissa, als die Biotiker sie packten. »Ich bin eine Frau, wir könnten uns irgendwie einigen ...!«
    »Ich brauche keine Frauen. Ich will Resultate.« DeTschenri rieb sich die Hände, trat an die Wandfläche, schaute zu, wie die Biotiker Larissa trotz ihres heftigen Widerstands in die linke Wanne zwangen, bündelweise Elektroden an ihrem rasierten Schädel befestigten und an den Kontrollkonsolen Justierungen vornahmen. Das Stasisfeld flackerte auf, und Larissas Gegenwehr erlahmte.
    »Wir haben noch nicht darüber gesprochen, wie Sie sich die Honorierung Ihrer Tätigkeit vorstellen«, sagte DeTschenri zu Hyakken, der die Vorbereitungen mit ausdrucksloser Miene mitansah. Wenigstens ist er nicht sentimental, dachte DeTschenri. »Wollen Sie Geld? Irgendwelche sonstigen Gegenleistungen? Natürlich würde ich Sie gerne in ein reguläres Mitarbeiterverhältnis einstellen. Mein Personal genießt vielfältige besondere Vergünstigungen.« Vor allem in bezug auf Kostproben diverser Drogen. Er lächelte verschmitzt.
    »Diese Frage hat mindere Bedeutung.« Bläulicher Glanz schimmerte auf Hyakkens schütterem Schopf, in dem Gesicht mit der langen, geraden Nase. Die Biotiker verließen den Kubus. »Mit Gewißheit wird sich alles zum allgemeinen Vorteil wenden.«
    Bevor DeTschenri etwas entgegnen konnte, drang Vandenbrechts Stimme aus seinem Ohrkommunikator. »DeTschenri? DeTschenri?«
    »Ich höre Sie«, sagte DeTschenri barsch,

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