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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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zerschellt.
    Um dafür zu sorgen, daß deine und die Wege der Litiganten sich kreuzen, haben dich zweimal Messianer auf das Symbol des siebenzackigen Sterns aufmerksam gemacht, doch hat sich diese Weitsicht als überflüssig erwiesen. Die Litiganten waren zu versessen darauf, deinen Widerstand niederzuringen, dir ihren Willen aufzunötigen, und je weniger Widerstand du geleistet hast, um so stärker verfielen sie dem Glauben, dein Handeln, das doch nur aus Flucht bestand, sei vorsätzlich gegen sie gerichtet, und deshalb blieb es ihnen unmöglich, von dir abzulassen.
    Sie selbst haben uns mit all ihren wütenden Bestrebungen die Informationen zugespielt, deren wir bedurften, um ihre Organisation mit wirksamen Maßnahmen zu treffen. Der Dschihad hat die Loge vernichtet, und die Ciristen werden gewährleisten, daß aus ihren Überbleibseln nie wieder Unheil entsteht, der Habsucht und Ausbeutung die Grundlagen entziehen.
    Wir werden zu diesem Zweck neue Strategien erarbeiten, die auf eine radikalere Wandlung der gesellschaftlichen Verhältnisse in den Zivilisationen Akashas abzielen.
    Mentale Eindrücke, die ihr Saskya übermittelte, gaben Djamenah einen Begriff vom Phänomen des Dschihad, und sie sah, daß das Vorgehen der Messianer gleichermaßen von Strenge wie Gnade zeugte. Sie hatten ihre Absicht, die Loge auszurotten, mit der größtmöglichen Schonung in die Tat umgesetzt; Hunderttausende von irregeleiteten Wesen durften unter der Betreuung und Anleitung von Ciristen, Psimentalisten und Psionikern ein von Grund auf neues Leben erlernen: Mit sachkundiger Unterstützung konnte die Katharsis ihrer Noemata mehr oder weniger rasch in eine psychische Rekonstitution münden. Die Messianer ließen auch jene nicht im Stich, die sich aus Torheit zu ihren Feinden erhoben und dann selbst den Konsequenzen der Feindschaft erlagen.
    Aber ich werde nicht dabei sein. In Djamenahs Bewußtsein regte sich eine Anwandlung von Bedauern. Der Preis meiner Treue ist der Tod.
    Du wirst nicht dabei sein, Djamenah, bestätigte der Messianer. Du wirst auf andere Weise wirken.
    Wie? Mit meinem Körper wird auch mein Ich sterben.
    Die Methoden der Psionik gestatten ein Umgehen dieser Zwangsläufigkeit. Saskyas Entität emanierte Freude und Zuneigung. Wir haben nicht übersehen, daß die Umstände, die dich dazu nötigten, sowohl das Werkzeug der Litiganten wie auch unser Werkzeug zu sein, dir Schweres auferlegten.
    Darum ist das Messianische Kollektiv in Anbetracht deiner in Jahrhunderten des Verfolgens deiner Mission als Ciristin und in Ausübung deiner Pflichten erworbenen Reife dahin übereingekommen, daß deine Prüfung zugleich uns als Maßstab deiner Erprobung dienen soll. Du hast über die Versuchungen deines Leidensweges gesiegt, Djamenah.
    Elend und Kleinmut haben dich nicht dauerhaft verstören können, Feigheit und Selbstsucht sind an deiner Standhaftigkeit abgeglitten. Deshalb wird zwar die Existenzform, die du jetzt einnimmst, ein Ende haben, aber du sollst Messianerin werden.
    Grenzenlose Verwunderung erfüllte Djamenahs Psyche wie Heilsamkeit. Messianerin? Dafür fehlt mir die Qualifikation. Ich bin nicht einmal Psionikerin.
    Der Verstand kann, ist er von den Fesseln und Beschränkungen der Unwissenheit befreit, alles lernen. Er kennt keine Schranken. Du wirst lernen, und du wirst Messianerin sein.
    Künftig wirst du größere und schönere Werke verrichten, dein Wille wird der Wille des Universums sein, und der Wille des Universums dein Wille, denn alles ist eins. Aus dem Unrat deiner Leiden wird das Gold deines Messianertums gewaschen.
    Plötzlich bemerkte Djamenah in ihrer empathischen Wahrnehmung, wie Aureolen rings um das Avatar des Messianers entstanden, er mentale Energie verstrahlte, vergleichbar mit multispektralem Licht, bis die Umrisse seiner Gestalt von mehreren Flammenkränzen umzüngelt zu werden schienen. Er streckte ihr eine Handfläche entgegen, als böte er ihr eine Gabe an.
    Seine mehrschichtige Aura griff von der Hand auf Djamenah über, seine Geste schlug zu ihr einen Lichtbogen, schuf einen psionischen Effektor. Die Glut der Psi-Energie erzeugte in ihrem Körper, seinen Sinnen, keine Empfindungen, drang dennoch ein bis in die Zellkerne, die Moleküle, die Atome, und sie spürte, wie sie die Stoffe veränderte, aus denen sich ihr Leib zusammensetzte, die Zellen der Geschwüre zerstörte, den kranken Vitalsymbionten abtötete, alles andere – Organe und Gefäße, Gewebe und Muskeln, Adern und Knochen, Mark

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