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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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aber in gedämpftem Ton. »Was ist los?«
    »In der Datothek des Genetikerkonzils sind keine Hinweise auf einen Mann namens Hyakken zu ermitteln, DeTschenri, ich sage Ihnen, seien Sie vorsichtig, wir dürfen nicht leichtsinnig sein, trauen Sie niemandem, sonst ...«
    »Akasha ist groß«, sagte DeTschenri. »Und jetzt lassen sie mich ungestört. Wir stehen unmittelbar vor einem neuen Transferexperiment.« Trotzdem faßte er den Vorsatz, sicherheitshalber den Gagòsch mit Nachforschungen im Analyse-Center zu beauftragen.
    »Das Experiment kann eingeleitet werden«, quiekte der Ascar. »Psioniker Hyakken, sind Ihrerseits zusätzliche Vorkehrungen erforderlich?«
    »Nein.«
    Die Gewebemasse in der rechten Wanne fing sich zu verformen an, während zwischen den Elektroden an Larissas Schädel die energetisierten Feldlinien des Matrix-Scanners flimmerten. Zu sehen, wie die infame Intrigantin sich im Stasisfeld vergeblich zu winden versuchte, bereitete DeTschenri gehöriges Vergnügen. Nach zehn Minuten hatte sich die Masse in eine exakte Kopie von Larissas Körper transformiert; nur der einer Schlange ähnliche Symbiont fehlte, der ihren Kopf wie ein Stirnband umgab.
    Wachsam belauerte DeTschenri den Psioniker, und er merkte, daß der Ascar, soweit seine Aufgaben es zuließen, ihm ebenfalls höchste Aufmerksamkeit schenkte.
    Hyakken tat nichts auffälliges. Für eine Weile drückte seine Miene Konzentration aus. Die Lider sanken ihm ein wenig herab, als überkäme ihn eine Trance. Plötzlich zuckten sie wieder aufwärts.
    Unwillkürlich fuhr DeTschenri zusammen. »Was ist?«
    »Die Egotranslokation ist vollzogen.« Hyakkens Stimme klang nach Gleichmut.
    DeTschenris Blick huschte in den Kubus. Larissas eigentliche Gestalt lag reglos, die Gliedmaßen verrenkt, in der Wanne. Die zuvor leblose Kopie tastete mit den Händen umher, bewegte sich schwächlich, die Motorik unausgeglichen.
    »Oh!« quäkte der Ascar. »Oho-oho! Die Instrumente monitoren eine psychische Translokation der Testperson in die restrukturierte Biomasse. Ich kann Psioniker Hyakkens Feststellung bestätigen. Ohohoho!«
    Mit zwei Schritten stand DeTschenri an der Tür, stieß sie beiseite, ehe der Servomechanismus sie nur halb öffnen konnte, lief zu den Wannen, während das kobaltblaue Leuchten verdimmerte, beugte sich über die Kopie.
    »Sind Sie's?« schnauzte er. »Larissa ten Ghosten! Verstehen Sie mich? Sind Sie da drin?« Er fluchte erbittert, als eine Antwort ausblieb.
    Hatte sie genickt?
    »Larissa ten Ghosten, sind Sie da drin?!« Oder hatte ihr nur der Kopf gewackelt? »Können Sie mich hören?« In DeTschenris Schläfen dröhnte es, überstürzt griff sein Symbiont ein, verträufelte ihm ein Antihypertonikum und ein Sedativ ins Blut.
    Die Biotiker, im Stumpfsinn ihrer Spezialisierung von allem ungerührt, entfernten das Gewirr der Elektroden von Larissas Duplikat. Aufgewühlt, gemartert von Ungewißheit, knetete DeTschenri seine Hände. »Ich versichere Ihnen«, fistelte der Ascar, »das Experiment ist ein voller Erfolg. Wie die Instrumente anzeigen ...«
    »Die Instrumente ...!« brauste DeTschenri auf. »Bei den Ewigen Dogmen! Ich muß wissen, ob sie bei Verstand ist!« Rücksichtslos krallte er seine Finger um die Ohren des Replikats, zerrte den schlaffen Oberkörper der Gestalt aus der Wanne, hob sich Larissas Gesicht dicht vor die Augen. Ihm war zumute, als müsse er jeden Moment einen jener Infarkte erleiden, die mit Regelmäßigkeit Vandenbrecht heimsuchten. Er starrte eindringlich in die leicht glasigen Pupillen, forschte nach Anzeichen geistiger Klarheit.
    »Larissa, hören Sie mich? Wie fühlen Sie sich?« Er rüttelte an dem perfekt nachgebildeten Schädel, als könnte er Antworten herausschütteln. »Sind Sie da?! «
    Leise Schluchzlaute entpreßten sich dem blassen Mund. »Was ... was haben Sie mit mir gemacht?« Die Lider zwinkerten, langsam füllten sich die Augen mit Nässe. Unversehens grenzte Larissas Erschütterung an Hysterie. »Was haben Sie mit mir angestellt?! « Schwach versuchte sie nach DeTschenri zu schlagen.
    Das war DeTschenri Beweis genug. Er gab ihr eine Ohrfeige, ließ sie in das Behältnis zurücksacken. »Ich habe Ihnen das Leben geschenkt, Larissa, obwohl Sie's nicht verdienen.« Er konnte nicht verhindern, daß seine Stimme zitterte. Er hatte es geschafft! Unsterblichkeit.
    Seine Hände rangen miteinander wie in einem Koitus gegenseitiger Beglückwünschung. Unsterblichkeit. Der Symbiont an seiner Hüfte hatte

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