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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Tod. Sie durfte nicht resignieren. Verliere nie den Mut. Das Fieber begann sie zu schütteln. Ich will nicht sterben. Aber Furcht und Haß sollten niemals über sie die Herrschaft erringen. Laß dich durch nichts von deinem Weg abbringen. Als sie eine Parkdeck-Terrasse der Zikkurat betraten, wandte Djamenah sich erneut an fran Brigge. »Ich kann Ihre Unlust verstehen. Es ist nicht erforderlich, daß Sie mich länger begleiten. Verschwinden Sie!« Brüsk ließ Djamenah ihn stehen und näherte sich einem der geparkten Aeromobile.
    »Unmöglich.« Fran Brigge folgte. »Ich ...«
    »Sie sollen verschwinden!« Djamenah klomm durch die offene Einstiegsluke. Der Genetiker machte Anstalten, ihr nachzusteigen. Das Mandala gloste wie eine schwarze Sonne im Inneren Kosmos von Djamenahs Bewußtsein, und sie vermochte ihren Zorn nicht zu zügeln. Sie trat auf die Finger der Hand, welche fran Brigge auf den Lukenrand gelegt hatte. »Hauen Sie ab!« Ein Wutschrei entfuhr fran Brigge. »Ich will mit Ihnen nichts zu schaffen haben.«
    Während der Servomechanismus die Luke schloß, setzte sich Djamenah ermattet in einen vorderen Pneusitz. »Transitstation«, sagte sie zum Autopiloten. Sie lächelte grimmig, als sie den Ex-Genetikus mit den Fäusten gegen die Luke, auf den Rumpf des Aeromobils eindreschen sah. Einen Moment später mußte er eilends auf Abstand gehen, weil das Gefährt abhob, die Triebwerke zu stieben begannen.
    Zunächst hatte es den Anschein, als sollte es ihr gelingen, den Ichthyander loszuwerden. Vorschriftsmäßig vollführte der Autopilot eine Zwischenlandung beim Rezeptionsgebäude, und Djamenah meldete sich aus dem Habitat ab. Danach verankerte der Autopilot das Aeromobil an den Magnetgerüsten der Transitstation.
    Fran Brigge würde sicherlich unverzüglich in die Enklave der Delphiker transitieren. Deshalb gedachte Djamenah ihren Besuch bei den Delphikern vorerst aufzuschieben, bis er glauben mußte, sie hätte ganz darauf verzichtet. Sie hoffte, daß der Serophage und die übrigen Medikamente, die man ihr im Hybridhaus injiziert hatte, es gestatteten, ein paar Normtage Verzögerung ohne ernstere Konsequenzen durchzustehen.
    Gerade als sie sich anschickte, in die Schwerelosigkeit der Habitatsnabe zu eilen, erspähte sie ein Aeromobil, das direkten Kurs auf die KKM flog, ohne zur Zwischenlandung beizudrehen. Vermutlich hatte fran Brigge den Autopiloten gewaltsam außer Betrieb gesetzt. Er steuerte das Aeromobil wie ein Verrückter, mit einer Geschwindigkeit, als hätte er vor, das KKM-Konglomerat zu rammen.
    Aber es war keineswegs zu spät: Djamenah konnte die Metamathematiker-Enklave verlassen, ehe er in die Transitkammer gelangte. In aller Hast hangelte sie sich durch den Tubus, wünschte sich, sie hätte einen Ergtraktor zur Verfügung. Sie atmete mühsam, schnaufte laut, als sie die Transitkammer erreichte.
    Dort mußte sie sich damit abfinden, daß sie sich vergeblich angestrengt hatte. Drei anscheinend soeben eingetroffene Personen in grauen Uniformen – eine Frau, ein Mann und ein Hybride – befanden sich in der Nähe des Transfercomputers in leiser Unterhaltung. Kaum war die Frau Djamenahs ansichtig geworden, kam sie auf sie zu. »Djamenah Shara? Ich bin Ilsa Morgñon. Patric DeTschenri schickt uns zu Ihrer Unterstützung. Wo ist fran Brigge?«
    Djamenahs Entschlossenheit wich aus ihrem Gemüt wie ein besonders läppischer Selbstbetrug. Schlaff kauerte sie sich in der Nullgravitation an die Wand, legte die Hände in den Schoß, weinte still vor sich hin, ohne sich dessen richtig bewußt zu werden.
    Wenig später schwebte fran Brigge herein. Sein Grinsen bezeugte wieder die alte, eingefleischte Überheblichkeit. »Warum solche Eile, Djamenah?« Sein Hohn ätzte wie Säure. »Haben Sie vergessen, daß DeTschenri uns zur Freundschaft verurteilt hat?«
    Djamenah gab keine Antwort. Das Mandala war dunkel und mörderisch wie ein schwarzes Loch ihrer Seele.
    Ich will nicht sterben.

9. Kapitel
     
    Orakel
     
     
    »Allzu heftiges Verlangen nach Bestimmten kann blind für das Wesentliche machen«, sagte Hyakken, betrachtete durch die Transparentscheibe die Wannenbehältnisse und die angeschlossenen Vorrichtungen. »Man versperrt sich den Blick fürs Bedeutsame. Dabei liegt die Schlußfolgerung durchaus nahe, daß für die erfolgreiche Durchführung eines Egotransfers der Einsatz von Psionik entscheidende Bedeutung haben kann.«
    Fasziniert beobachtete DeTschenri den Alten von der Seite, musterte sein

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