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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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DeTschenri nicht mehr auf die Unsterblichkeit warten.
    Die Translokation mußte durchgeführt werden. Kein Aufschub kam in Frage.
    (DeTschenri betätigte, um Einsichten in den Hergang des Zwischenfalls zu erlangen, einige Schaltungen; Monitorschirme leuchteten auf, gewährten ihm visuellen Einblick in den Korridor vorm Saal. Die gemischte Wache aus Angehörigen der Schutztruppe und Biotikern befand sich auf Posten. Offenbar hatte sie nichts bemerkt. Auch das elektronische Schloß war intakt; die Ultraschallkontrolle ergab, daß keine Manipulation stattgefunden hatte.)
    DeTschenris Herz stockte.
    Hyakken. Jeder Zweifel entfiel. Nur ein Psioniker konnte Vandenbrecht und den Gagòsch getötet haben. Nur Hyakken.
    Mit einem flattrigen Ruck schlug DeTschenris Herz weiter, während der Schock des Erkennens ihm Schweißperlen auf die Stirn trieb. Alles, alles war gefährdet. Was er von nun an auch tat, er riskierte eine Katastrophe.
    Der Alte mußte ein Cirist sein.
    Oder sogar ein Messianer.
    DeTschenri begriff, daß seine gesamten Pläne, seine sämtlichen Absichten vor dem gänzlichen Mißglücken standen. Die Messianer hatten den Führungszirkel der Loge identifiziert. Er selbst hatte ihnen dafür die Voraussetzungen geschaffen. Hyakkens Angebot war eine Falle gewesen, Unsterblichkeit ihr Köder, eine Verlockung, der auch die Magister der Litiganten hatten erliegen müssen.
    Verzweifelt erwog DeTschenri die Chancen. Nicht einmal, wenn es gelingen sollte, Hyakken unschädlich zu machen, konnte der Magistrat sich noch dem Konterschlag der Messianer entziehen. Mit der Entblößung der Logenführung war das schlimmste denkbare Desaster eingetreten.
    Aber vielleicht brauchten nicht alle Magister die Konsequenzen zu tragen. DeTschenri sah – zumindest für sich – noch eine winzige Hoffnung. Er mußte augenblicklich umdisponieren, völlig umdisponieren ...
    (Getrieben von seiner alten Überzeugung, daß Feigheit im rechten Moment durchaus als Tugend gelten durfte, justierte DeTschenri den Projektor abermals neu.) Ins Laboratorium zurückprojiziert, eilte er unverzüglich hinüber zu Hyakken, den der fünfte und dritte Magister in ein Gespräch verwickelt hatten.
    »Warum sind Sie so erregt, DeTschenri?« nuschelte der erste Magister. »Gibt es irgendwelche Komplikationen?«
    »Die Anlagen sind betriebsbereit, DeTschenri«, meldete vor den Kontrollkonsolen der Ascar. »Ohoho.« Im Kubus waberte das kobaltblaue Schimmern des Translokationssystems. »Mit den Translokationen kann angefangen werden.«
    DeTschenri achtete weder auf ihn noch den ersten Magister. Grob stieß er die gebrechliche, von Mikrogravitatoren gestützte Gestalt des Cieco beiseite und wandte sich hastig an den Psioniker. Man nannte ihn nicht grundlos den Hurtigen. Wenn er jetzt schnell und richtig handelte ...
    »Hören Sie mir gut zu, Hyakken«, wandte er sich an den Alten. »Ich kenne die genauen Hintergründe nicht, aber inzwischen weiß ich, daß Sie für die Messianer arbeiten oder sogar einer von ihnen sind, und ich ...«
    »Was?« Der fünfte Magister prallte zurück, zerrte einen Destruktor heraus, richtete die Waffe auf Hyakken. »DeTschenri, wieso ...?«
    »Alarm!« krächzte es aus dem Sprachprozessor des zweiten Magisters. »Ergreift den Mann!« Biotiker stapften auf Säulenbeinen näher.
    »... biete Ihnen für die Zukunft vertrauensvolle, konstruktive Zusammenarbeit an«, plapperte DeTschenri. »Verschonen Sie mich! Mit den Neuen Akashanern und meinen internen Kenntnissen der Loge kann ich Ihnen sehr, sehr nützlich sein. Ich ...« Seine Stimme erstickte an schierer Furcht, die ihm die Kehle einschnürte. Der Alte maß ihn aus seinen grauen Augen ernst und ohne Mitleid.
    »Diesen Verrat werden Sie büßen, DeTschenri«, verhieß der erste Magister mit seiner Schnarrstimme.
    »Es ist zu spät zur Umkehr, DeTschenri«, sagte Hyakken ruhig, gänzlich unbeeindruckt von den Biotikern, die ihn umringten, den Waffenmündungen. »Dies ist die Stunde des Dschihad.«
    Dschihad. Für längere Zeit hatte DeTschenri das Wort aus dem Bewußtsein verdrängt gehabt. Nun spürte er, daß er es aus dem Mund eines Vollstreckers vernahm, ahnte die Unabwendbarkeit und Vollkommenheit der Niederlage. In seinem Entsetzen kotete er sich ein, während sein Verstand gleichsam in einen Abgrund der Hoffnungslosigkeit sackte. Er schwankte, sank einem Biotiker in die Tentakelarme, überwältigt von Kataplexie. Das war für ihn, für die Loge der Litiganten die

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