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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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improvisierten Salon ließ sich die allgemeine Spannung spüren wie ein aufdringliches Aerosol. »Überstürzte Beschlüsse sind unserer Sache nicht dienlich. Die anhaltende Krisensituation verlangt Besonnenheit.«
    »Diese Einschätzung wird von mir geteilt.« Die Echtstimme des ersten Magisters, eines Hybrid-Defektmutanten, dessen Anblick für DeTschenri die Frage aufwarf, ob fran Brigge mit seinem Gen-Fanatismus vielleicht doch recht haben könnte, hatte keinerlei Ähnlichkeit mit der scheinbar so menschlichen, von Ruhe und Überlegenheit gekennzeichneten Sprachprozessor-Stimme seiner Projektion. Sein Gekrächze, das heiser aus dem deformierten Hornmund drang, grenzte ans Unverständliche.
    (Den Meßdaten zufolge hätte er eine Inkarnation von Haß, geboren aus Seelenlosigkeit oder Verbitterung, sein können.)
    Gleich darauf wandte er sich, indem er den von schwammigen, grobporigen Hautsäcken verwachsenen Schädel drehte, direkt an DeTschenri. »Darf ich fragen, warum Sie nur als Projektion anwesend sind, DeTschenri? Gibt es dafür plausible Gründe?«
    (DeTschenri schmunzelte hämisch.) Auch seine Projektion lächelte, jedoch mit einem Ausdruck kollegialer Verbindlichkeit. (Die Frage kam nicht unerwartet, denn ihm war nicht entgangen, daß sowohl der erste wie auch der vierte Magister – letzterer war ein Insektoid-Alien, dessen Klapprigkeit und Hautgrind ebenfalls auf sehr hohes Alter zu schlußfolgern erlaubten – ihre natürlichen Sinnesorgane um Rezeptor-Transmogs ergänzt hatten, und infolgedessen geriet er in keine Verlegenheit.) »Selbstverständlich. Ich lege größten Wert darauf, für die Dauer der Aktion ständig die Verteidigungs- und Sicherheitsmaßnahmen zu kontrollieren. Ihren Schutz zu garantieren, betrachte ich als eine Pflicht, die nicht im mindesten vernachlässigt werden darf. Für meine Translokation, die deshalb zuletzt stattfinden wird, werde ich beizeiten in Person kommen.«
    (Die Instrumente verzeichneten bei mehreren Magistern gemischte Gefühle; aber DeTschenris Argumentation, die an ihr Sicherheitsbedürfnis anknüpfte, ließ sich nichts ernsthaftes entgegenhalten.)
    »Sagen Sie uns, Hyakken«, lispelte der dritte Magister, ein Cieco, dessen altersschwache Gestalt Mikrogravitatoren stützten, »was ist das Geheimnis des Lebens?«
    ( Wo steckt Vandenbrecht? DeTschenri aktivierte seinen Kommunikator. »Vandenbrecht?« Keine Antwort. Mit dem Mittelfinger tippte er gegen den Ohrstöpsel. »Vandenbrecht?«)
    »Das Leben besteht aus nichts als Reinheit und Schönheit.« Der Psioniker lächelte undurchschaubar. »Was Sie das Geheimnis des Lebens nennen, ist in Wahrheit das Geheimnis des Todes.«
    »Sie meinen also, Ihre Erfahrungen mit der Lethalität – die Ergründung ihrer psychologischen Fakten –, hat es Ihnen ermöglicht, ein praktikables psionisches ...«
    »Entschuldigen Sie mich für einen Moment«, sagte DeTschenri. »Ich möchte einmal persönlich mit dem Befehlshaber meiner Schutztruppe Rücksprache halten.« (Er justierte den Projektor um). Vandenbrecht hatte die neuen Informationen aus dem Analyse-Center sichten wollen. Ein flüchtiger Eindruck von Desorientierung. Eine Halbsekunde später stand DeTschenri im Saal des Gagòsch.
    Die Zweige des Pflanzenwesens hingen schlaff herab; im Nährtrank hatten sich die Wurzeln schwärzlich verfärbt. Doch diesmal schlief der Neophyt nicht; er war tot. (Im Pneusessel der Projektionskammer fing DeTschenri laut an zu keuchen. Das Entsetzen, das er mit einem Mal empfand, verursachte ihm Atemnot. Panik bewirkte, daß er am ganzen Leibe zu beben anfing und hilflos schlotterte.)
    Vor einem Pult lag verkrümmt Vandenbrecht. Kein neues Herz hätte ihn noch retten können; er lebte nicht mehr. Seine Augen stierten DeTschenri wie zum Vorwurf an.
    Im Sterben hatte er mit einem Laserstift ein paar Wörter auf ein Blatt Folie gekritzelt. DeTschenri beugte sich über den Leichnam. Auf der Folie stand: Auskunft vom Analyse-Center wg. H

11. Kapitel
     
    Dschihad
     
     
    Laufefeu mit winzigen Blättchen hatte sich gnädig über die drei Toten auf der Lichtung gebreitet, und rings um sie wuchsen symbiotische Boviste aus dem Untergrund, schoben ihre Bündel von Nesselfühlern in Körperöffnungen.
    Zu irgendwelchen, unbegreiflichen Zwecken nahm sich die Habitatsflora der Leichen an, vielleicht nur, um sie zu beseitigen. Die anderen Delphiker waren fort.
    Djamenah überquerte die Lichtung, wäre wortlos an fran Brigge vorbeigeschlendert; aber er hielt

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