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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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in
Kritias
und
Timaios
wiedergegeben hat, beruht auf purer Fantasie?«
    »Das ist keine Darstellung«, versetzte Yeager. »Er hat die ganze Geschichte in Form eines Gesprächs wiedergegeben, was im alten Griechenland eine durchaus beliebte Erzählmethode war. Außerdem geht die ganze Sache schon bei Platon über mehrere Ecken. Aber was deine Frage angeht – ja, ich bin davon überzeugt, dass Platon Atlantis nur erfunden hat, womöglich sogar voller Schadenfreude, weil er genau gewusst hatte, dass man noch Generationen später darauf hereinfallen, tausend Bücher darüber schreiben und endlos diskutieren würde, ohne dass auch nur das Geringste dabei herauskommt.«
    »Was bist du doch für ein sturer Kerl, Yeager«, sagte Max.
    »Vermutlich hältst du auch nichts von den Weissagungen des Sehers Edgar Cayce.«
    Yeager schüttelte den Kopf. »Cayce behauptet, er hätte das strahlende Atlantis im karibischen Meer versinken sehen. Aber wenn es dort jemals eine frühe Hochkultur gegeben hätte, müssten sich doch auf diesen zigtausend Inseln irgendwelche Zeugnisse davon finden lassen. Aber bislang hat man nicht einmal eine alte Tonscherbe gefunden.«
    »Und was ist mit den riesigen Steinblöcken, die wie eine versunkene Straße vor Bimini am Meeresgrund liegen?«
    »Geologisch durchaus erklärbar und außerdem nichts Ungewöhnliches.«
    »Und die steinernen Säulen, die man vor der Küste von Jamaika entdeckt hat?«
    »Die stammen nachweislich von einem Schiff, das einst Zementfässer geladen hatte. Als es unterging, ist der Zement verklumpt, die Fassdauben sind verfault, und seither sehen die Überreste aus wie Säulentrommeln. Finde dich damit ab, Max, Atlantis ist nichts als eine Legende.«
    »Du bist ein alter Saftsack, Hiram. Ist dir das klar?«
    »Nun hör mir mal gut zu«, versetzte Yeager bissig. »Ich will mit all diesen Spinnern nichts zu tun haben, die da von einer alten Hochkultur schwärmen, die sämtliche ökologischen Probleme gelöst und nebenbei auch noch den Weltraum erschlossen hat.«
    »Aha«, entgegnete Max. »Da also liegt der Hund begraben.
    Atlantis war aber keine große Stadt, die ein Genie nach dem anderen hervorbrachte. Es war auch keine von Kanälen durchzogene Insel, so wie Platon sie dargestellt hat. Soweit ich das feststellen konnte, handelte es sich eher um eine Art Staatenbund, zu dem sich eine Reihe von Seefahrervölkern zusammenschloss, die viertausend Jahre bevor die alten Ägypter ihre Pyramiden bauten, sämtliche Weltmeere befuhren und die Erde kartografisch erfassten. Sie kannten die Meeresströmungen, wussten den Sternenhimmel zu deuten, waren hervorragende Mathematiker und ausgezeichnete Navigatoren. Sie errichteten eine Reihe von Hafenstädten entlang der Küsten, bauten ein Handelsimperium auf und förderten Mineralien und Erze, die sie zu Metallen verarbeiteten.
    All das zu einer Zeit, als andere Menschen noch ein Nomadendasein führten. Die allerdings lebten im Inland, wo sie, in höheren Lagen jedenfalls, die Katastrophe überstanden, während die Kultur dieser Seefahrer von den riesigen Flutwellen vernichtet und spurlos vom Antlitz der Erde getilgt wurde. Die Überreste ihrer Hafenstädte liegen heute am Meeresgrund und sind, soweit überhaupt etwas von ihnen übrig geblieben ist, unter einer viele Meter dicken Schlammschicht begraben.«
    »All das hast du seit gestern entschlüsselt und herausgefunden?«, fragte Yeager mit unverhohlenem Staunen.
    »Unter meinen Füßen«, belehrte ihn Max, »wächst kein Gras, und ich sitze auch nicht rum, wenn ich das hinzufügen darf, und warte darauf, dass meine Eingeweide rosten.«
    »Max, du bist ein Genie.«
    »Das ist doch gar nichts. Immerhin bist du derjenige, der mich geschaffen hat.«
    »Du hast mir so viel Stoff geliefert, dass ich das erst mal alles verdauen muss.«
    »Geh heim, Hiram. Lade deine Frau und deine Töchter ins Kino ein. Danach legst du dich hin und schläfst dich aus, während ich meine Chips warm laufen lasse. Wenn du morgen früh wieder zu mir kommst, versorge ich dich mit Material, bei dem sich dein Pferdeschwanz aufrollt.«
25
    Nachdem Pat die Inschriften und die seltsamen Weltkarten in der Grabkammer fotografiert hatte, wurden sie und Giordino nach Kapstadt geflogen, wo sie Rudi Gunn im Krankenhaus besuchten. Gunn, der kurz zuvor operiert worden war, löste einen allgemeinen Tumult aus, als er sich über sämtliche Anweisungen des Klinikpersonals hin wegsetzte und Giordino dazu anstiftete, ihn heimlich zu

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