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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Beine, als die Maschine zum Auftanken auf den Kanarischen Inseln landete.
    Kurz vor Mitternacht kam er aus der Abfertigungshalle des Dulles International Airport. Er war angenehm überrascht, als er draußen von einem 1936er Ford-Kabriolett mit offenem Dach erwartet wurde, einem Hot Rod, das aussah, als stammte es aus dem Kalifornien der Fünfziger Jahre. Karosserie und Kotflügel waren mit einem rotvioletten Metalliclack gespritzt, der im Licht des Flughafengebäudes funkelte, die gerippten Stoßstangen stammten von einem 1936er De Soto. Große, geriffelte runde Radkappen zierten die Vorderräder, während die hinteren unter tropfenförmigen Schürzen verborgen waren. Die Vordersitze und der Notsitz waren mit hellbraunem Leder bezogen. Der elegante kleine Wagen wurde von einem V8-Flachmotor angetrieben, der von Grund auf überholt und auffrisiert worden war, sodass er stolze 225 PS leistete, die durch ein fünfzig Jahre altes Columbia-Schaltgetriebe mit Overdrive auf die Hinterachse übertragen wurden.
    Der Wagen an sich war eine Augenweide, doch die Frau, die am Steuer saß, war nicht minder schön. Die langen zimtfarbenen Haare waren durch einen bunten Schal vor dem Fahrtwind geschützt. Sie hatte die hohen Wangenknochen eines Fotomodells, volle Lippen, eine kurze, gerade Nase und leuchtend violette Augen, trug einen dicken, herbstlaubbraunen Rollkragenpulli, eine maulwurfgraue Tweedhose und eine dazu passende knielange Jacke aus Schurwolle.
    Loren Smith, Kongressabgeordnete aus Colorado, schenkte ihm ihr liebenswürdigstes Lächeln. »Willkommen daheim, Seemann. Wie oft habe ich dich schon so in Empfang genommen?«
    »Mindestens acht Mal, soweit ich weiß«, sagte Pitt, froh darüber, dass seine langjährige Freundin und Geliebte sich trotz ihrer vielen Verpflichtungen die Zeit genommen hatte, ihn mit einem der Autos aus seiner Sammlung vom Flughafen abzuholen.
    Er warf seinen Seesack auf den Notsitz, stieg vorne ein, beugte sich zu ihr, küsste sie und hielt sie lange in den Armen.
    Sie keuchte und rang nach Atem, als er sie endlich losließ.
    »Vorsicht, ich will nicht, dass es mir so geht wie Clinton.«
    »Die Affären von Politiker
innen
begeistern doch die Öffentlichkeit.«
    »Das denkst du«, sagte Loren, drückte auf den Zündschalter an der Steuersäule und betätigte den Anlasser. Der Motor sprang auf Anhieb an, und ein sattes, heiseres Grollen drang über die Smitty-Schalldämpfer aus den doppelten Auspuffrohren.
    »Wohin? Zu deinem Hangar?«
    »Nein, ich möchte kurz in der NUMA-Zentrale vorbeischauen und einen Blick auf meinen Computer werfen. Mal sehen, ob Hiram Yeager etwas Neues über das Projekt rausgefunden hat, an dem wir gerade arbeiten.«
    »Du bist wahrscheinlich der einzige ledige Mann im ganzen Land, der keinen Computer zu Hause hat.«
    »Ich will keinen in meiner Wohnung haben«, versetzte er.
    »Ich habe zu viele andere Interessen, als dass ich meine Zeit damit vergeuden möchte, im Internet zu surfen oder E-Mails zu beantworten.«
    Loren fuhr an und steuerte den Ford auf die breite Schnellstraße, die in die Innenstadt führte. Pitt saß schweigend neben ihr und war immer noch in Gedanken versunken, als das rundum von Scheinwerfern angestrahlte Washington Monument in Sicht kam. Loren kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass sie ihn in Ruhe lassen musste. In ein paar Minuten würde er schon wieder zu sich kommen.
    »Gibt’s was Neues aus dem Kongress?«, fragte er schließlich.
    »Als ob dich das interessieren würde«, erwiderte sie.
    »So langweilig?«
    »Haushaltsdebatten sind nicht unbedingt anregend.« Dann schlug sie einen sanfteren Ton an. »Ich habe gehört, dass Rudi Gunn ziemlich schwer verletzt wurde.«
    »Der Chirurg in Südafrika, ein Spezialist für Knochenaufbau, hat hervorragende Arbeit geleistet. Rudi wird ein paar Monate lang hinken, aber das sollte ihn nicht davon abhalten, vom Schreibtisch aus weitere Unternehmungen der NUMA zu leiten.«
    »Al hat gesagt, dass es in der Antarktis ziemlich ungemütlich für dich gewesen ist.«
    »Nicht so ungemütlich wie für die zwei auf ihrer Felseninsel.
    Gegen die ist Alcatraz der reinste Botanische Garten.«
    Er wandte sich zu ihr um und schaute sie mit nachdenklichem Blick an. »Du bist doch im Ausschuss für internationale Handelsbeziehungen?«
    »Ja.«
    »Kennst du dich mit argentinischen Unternehmen aus?«
    »Ich war ein paarmal dort und habe mich mit dem Finanz-und dem Wirtschaftsminister getroffen«, antwortete sie.

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