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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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durchsetztem Granit gemeißelt, sodass sie im Vorübergehen auffunkelten. Im Boden, umgeben von den typischen Inschriften der Amenes, waren steinerne Köpfe eingelassen, hauptsächlich Männer, aber dazwischen auch ein paar Frauen, die durch eine dünne Eisschicht aufblickten.
    Auf einem Piedestal in der Mitte der großen Kammer stand ein lebensgroßes, aus Stein gehauenes Schiff mitsamt Ruderbänken, voller Besegelung und Besatzung. Ein unglaublicher Anblick. Ein Meisterwerk der Handwerkskunst, geradezu unheimlich in seiner Ausdruckskraft und Liebe zum Detail, mit der keine moderne Plastik mithalten konnte.
    »Was hältst du davon?«, fragte Giordino ehrfürchtig, so als stünden sie in einem Kirche nschiff. »Ein Tempel zu Ehren ihrer Götter?«
    »Eher eine Art Mausoleum oder Ehrenmal«, sagte Pitt und deutete auf die aus dem Boden ragenden Köpfe. »Das sind allem Anschein nach Gedenksteine, möglicherweise für all die Männer und Frauen, die die Welt erkundet haben oder auf See verschollen sind.«
    »Schon erstaunlich, dass das Dach nicht unter der Last des Eises eingebrochen ist, das sich nach dem Einschlag des Kometen darauf abgelagert hat.«
    »Hier müssen erstklassige Baumeister am Werk gewesen sein, wie sie nur eine Hochkultur hervorbringt.«
    Fasziniert musterten sie die zahlreichen Quer- und Seitengänge, deren Wände mit herrlichen Meeresszenen bemalt waren – anfangs ruhiges Wasser, das allmählich aufwogte und schließlich in sturmgepeitschten Springfluten an die Küste brandete.
    Wir schauen zum Himmel auf, wo wir den Sitz unserer Götter wähnen, dachte Pitt, aber die Amenes wandten sich der See zu.
    Und ihre Statuen stellen sterbliche Männer und Frauen dar, keine Göttergestalten.
    »Schade, dass wir keine Zeit haben, uns hier genauer umzusehen.«
    »Ich würde mir am liebsten die ganze Stadt anschauen«, sagte Pitt, der sich nur mühsam losreißen konnte. »Aber wir müssen in spätestens fünfundzwanzig Minuten die Schaltzentrale gefunden haben, sonst ist Sense.«
    Widerwillig wandten sie sich ab, begaben sich hinaus auf den Platz und stiegen wieder in den Snow Cruiser. Pitt, der sich nach wie vor an die Spurrillen der Schneekatzen hielt, steuerte das schwere Gefährt mitten durch die verwunschene Stadt, bis sie auf einen Tunnel stießen, der vom Mausoleum der Amenes wegführte. Vorsichtig tastete sich Pitt vor, während Giordino hinter dem Armaturenbrett in Deckung ging und mit dem Bushmaster durch die zersplitterte Windschutzscheibe nach vorn zielte.
    Sie waren rund anderthalb Kilometer vorgedrungen, als ihnen nach einer Biegung plötzlich ein Elektrowagen entgegenkam.
    Die drei schwarz gekleideten Wachmänner, die darin saßen, starrten ungläubig auf das monströse Fahrzeug, das auf sie zuhielt. Der Fahrer verlor die Nerven und stieg auf die Bremse, worauf sich die Karre auf dem eisigen Boden quer stellte, ohne auch nur einen Deut langsamer zu werden.
    Die beiden Beifahrer erkannten die Gefahr, sprangen ab und versuchten wenigstens die eigene Haut zu retten.
    Mit einem markerschütternden Kreischen zerriss das Blech, als der Snow Cruiser den Elektrowagen erfasste und niederwalzte wie ein Stück Alteisen. Der Fahrer verschwand mitsamt seinem zermalmten Fahrzeug unter dem Cruiser, während die beiden anderen Wachmänner von den riesigen Reifen an die Eiswände des Tunnels gequetscht wurden. Als Pitt in den Rückspiegel blickte, sah er nur mehr einen Haufen verbogenen Schrott auf dem Boden liegen.
    Giordino drehte sich auf seinem Sitz um und starrte durch das schmale Rückfenster des Führerhauses. »Ich hoffe, du hast deine Versicherungsbeiträge bezahlt.«
    »Ich habe nur eine Haftpflicht- und Hausratversicherung.
    Gegen Unfall war ich noch nie versichert.«
    »Solltest du dir aber überlegen.«
    Zweihundert Meter weiter stießen sie auf einen Trupp Arbeiter in roten Overalls, die gerade dabei waren, Holzkisten auf eine Reihe flacher, von einer Schneekatze gezogener Förderwagen zu verladen.
    Gabelstapler transportierten die Kisten an einer schweren Stahltür vorbei, die an tief im Eis verankerten Haltebolzen aufgehängt war. Sie sah aus wie die Tür zum Tresorraum einer Bank. Ein kurzer Gang führte durch das Eis zu einer großen Kaverne.
    Zwei Wachmänner blieben beim Anblick des riesigen Snow Cruisers, der aus einem vermeintlich verlassenen Tunnel angedonnert kam, erstaunt stehen und starrten wie gebannt auf die Scheinwerfer.
    Erst als Giordino mit seinem Bushmaster einen kurzen

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