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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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von Pitts Lampe zukletterte, die in den Schacht herableuchtete, hörte sie, wie er mit einem Steinbrocken auf irgendetwas einhämmerte. Als sie bei der letzten Sprosse angelangt war, ließ er einen Stützbalken herunter, in den er zwei Handgriffe gekerbt hatte.
    »Packen Sie die Strebe mit beiden Händen und halten Sie sich dran fest.«
    Ohne ein Widerwort tat sie wie geheißen und wurde im Nu hinaufgezogen.
    Kurz darauf waren auch Marquez und Ambrose oben angelangt.
    Pitt richtete seine Lampe in den Stollen und sah, so weit der Strahl reichte, nirgendwo Geröll oder eine Einsturzstelle. Dann schaltete er sie wieder aus, um die Batterien zu schonen.
    »Nach Ihnen, Marquez.«
    »Diesen Stollen hab ich vor etwa drei Jahren erkundet. Wenn ich mich recht entsinne, führt er direkt zum Einstiegsschacht der Paradise-Mine.«
    »Da kommen wir aber wegen der Lawine nicht heraus«, sagte Ambrose.
    »Wir können sie umgehen«, erwiderte Pitt und musterte den Monitor seines Computers. »Wenn wir den nächsten Querschlag nehmen, stoßen wir nach etwa hundertfünfzig Metern auf einen Stollen, der zu einer Mine mit Namen North Star führt.«
    »Was ist denn ein Querschlag?«, fragte Pat.
    »Ein von einem Schacht ausgehender waagrechter Gang, der quer zu den Gebirgsschichten verläuft. Sie dienen als Wetter-und Verbindungsstollen«, antwortete Marquez. Zweifelnd schaute er Pitt an. »So ein Gang ist mir bislang noch nie aufgefallen, was nicht heißen muss, dass es ihn nicht gibt, aber vermutlich ist er zugeschüttet.«
    »Dann achten Sie mal genau auf die linke Stollenwand«, riet ihm Pitt.
    Marquez nickte schweigend, brach auf und leuchtete ihnen mit seiner Grubenlampe den Weg durch die Dunkelheit. Der Stollen zog sich schier endlos dahin. Irgendwann blieb Marquez stehen und bat Pitt, seine stärkere Lampe auf eine Aufschüttung zwischen zwei Stützhölzern zu richten.
    »Sieht so aus, als ob das die Stelle ist, die wir suchen«, sagte er und deutete auf einen Bogen aus hartem Granit über dem losen Gestein.
    Die Männer machten sich sofort ans Werk und räumten das Geröll weg. Nach mehreren Minuten hatten sie eine Öffnung freigelegt. Pitt beugte sich hinein und richtete seine Lampe in den Gang, der so niedrig war, dass man kaum aufrecht stehen konnte. Dann warf er einen Blick auf seinen Kompass. »Er führt in die richtige Richtung. Los, wir räumen den Zugang so weit frei, dass wir reinkriechen können, und dann nichts wie weiter.«
    Der Stollen war schmäler als die anderen, und sie mussten auf den Schwellen und Schienen für die Erzloren gehen, sodass sie nur langsam und mühselig vorankamen. Eine Stunde lang marschierten sie im schummrigen Schein der Grubenlampe auf den Gleisen durch die Düsternis, ein Weg, der ihnen schier endlos vorkam und sie die letzte Kraft kostete.
    Marquez merkte man allmählich an, wie viel Anstrengung ihn die letzten paar Stunden gekostet hatten. Für sein Alter war er gut in Form, aber der ständigen körperlichen Belastung und inneren Anspannung war er auf Dauer nicht gewachsen.
    Ambrose hingegen sah aus, als unternähme er einen Sonntagsspaziergang durch den Park. Für einen Universitätsprofessor, einen Stubenhocker, wirkte er erstaunlich ruhig und gelassen. Pitt war der Einzige, der hin und wieder für Erheiterung sorgte. Immer wieder schlug er mit dem Schutzhelm, den Pat ihm überlassen hatte, weil sie ein gutes Stück kleiner war als er mit seinen stattlichen ein Meter neunzig, an den Stützhölzern an.
    Ihre Gesichter konnte er in dem schummrigen Gang und bei den tanzenden Schattenlichtern an den Wänden nicht sehen, aber er wusste, dass sie alle drei so stur und hartnäckig waren, dass sie vor lauter Stolz weitergehen würden, bis sie umfielen, weil keiner der Erste sein wollte, der um eine Verschnaufpause bat.
    Er bemerkte indes sehr wohl, wie schwer ihr Atem ging. Daher fing er, obwohl er sich noch frisch fühlte, laut und vernehmlich an zu keuchen.
    »Ich bin geschafft. Wie wär’s mit einer kurzen Rast?«
    »Von mir aus gern«, sagte Marquez, sichtlich erleichtert, dass jemand anders den Vorschlag gemacht hatte.
    Ambrose lehnte sich an die Stollenwand. »Ich meine, wir sollten weitergehen, bis wir draußen sind.«
    »Ich stimme dagegen«, sagte Pat. »Meine Beine toben vor Schmerz. Ich komme mir vor, als wäre ich über tausend Bahnschwellen gestiegen.«
    Erst als sich alle zu Boden sinken ließen, während Pitt locker stehen blieb, wurde ihnen klar, dass sie hinters Licht geführt

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