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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die Tauchbrille wieder aufsetzte und ins Wasser steigen wollte, packte sie ihn unverhofft am Handgelenk. Sie meinte in seinen schimmernd grünen Augen zu versinken. »Kehren Sie zu den anderen zurück?«
    Er nickte und lächelte ihr aufmunternd zu. »Ich hole sie raus.
    Keine Sorge. Noch reicht die Zeit.«
    »Sie haben mir überhaupt nicht gesagt, wer Sie sind.«
    »Dirk Pitt ist mein Name«, sagte er. Dann schob er sich das Mundstück zwischen die Zähne, winkte ihr kurz zu und verschwand in dem trüben Wasser.
    Das Wasser reichte den beiden Männern, die in dem alten Gelass zurückgeblieben waren, mittlerweile bis zur Schulter.
    Mit jedem Zentimeter, den es weiter stieg, war ihnen banger geworden. Doch Ambrose und Marquez hatten sich insgeheim in das Schicksal gefügt, das ihnen hier in diesem Höllenloch beschieden war. Marquez war fest entschlossen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen, während Ambrose sich ein zähes Ringen mit dem Tod liefern wollte. Er gedachte durch den Felsspalt da unten zu tauchen und den Stollen entlangzuschwimmen, bis ihm die Luft ausging.
    »Der kommt nicht wieder, was?«, murmelte Marquez.
    »Sieht nicht so aus. Es sei denn, er schafft es nicht rechtzeitig.
    Vermutlich dachte er, er müsste uns Hoffnung machen.«
    »Komisch, aber ich hatte das Gefühl, dass wir dem Mann trauen können.«
    »Vielleicht können wir das auch«, sagte Ambrose, als er einen schwachen Lichtstrahl sah, wie von einem Glühwürmchen, der sich unter Wasser näherte.
    »Gott sei Dank!«, stieß Marquez aus, als der Strahl der Halogenlampe über Wände und Decke der Kammer tanzte, noch ehe Pitt aufgetaucht war. »Sie sind zurückgekommen!«
    »Habt ihr daran etwa gezweifelt?«, fragte Pitt leichthin.
    »Wo ist Pat?«, erkundigte sich Ambrose bei Pitt, der noch die Tauchbrille aufhatte.
    »In Sicherheit«, erwiderte Pitt kurz angebunden. »Etwa fünfundzwanzig Meter weiter führt ein Schacht ins Trockene.«
    »Den kenne ich«, versetzte Marquez, der kaum noch zu verstehen war. »Er führt zur nächsthöheren Sohle.«
    Pitt, der bei dem Bergmann erste Anzeichen einer Unterkühlung zu erkennen meinte, die Benommenheit, die Teilnahmslosigkeit, entschied sich, erst ihn mitzunehmen statt Ambrose, der eindeutig in der besseren Verfassung war. Er musste sich sputen, denn die lähmende Kälte kostete beide die letzte Lebenskraft. »Sie sind der Nächste, Mr. Marquez.«
    »Womöglich drehe ich unter Wasser durch oder werde ohnmächtig«, krächzte Marquez.
    Pitt packte ihn an der Schulter. »Stellen Sie sich einfach vor, dass Sie vor Waikiki im warmen Wasser paddeln.«
    »Viel Glück«, sagte Ambrose.
    Pitt grinste und schlug dem Anthropologen aufmunternd auf die Schulter. »Halten Sie aus.«
    »Ich werde hier auf Sie warten.«
    Pitt nickte Marquez zu. »Alles klar, mein Guter, auf geht’s.«
    Alles ging glatt vonstatten. Pitt legte sich mächtig ins Zeug, damit sie so schnell wie möglich zu dem Schacht gelangten. Ihm war klar, dass der Bergmann das Bewusstsein verlieren würde, wenn er ihn nicht schleunigst ins Trockene brachte. Marquez hielt sich wacker, jedenfalls für einen Mann, der wasserscheu war. Er nahm einen tiefen Zug aus dem Mundstück und reichte es dann umgehend an Pitt weiter.
    Als sie zu der Leiter kamen, schob Pitt ihn die ersten Sprossen hoch, bis er aus dem kalten Wasser heraus war. »Meinen Sie, Sie kommen aus eigener Kraft bis zum nächsten Stollen hinauf?«
    »Ich muss es schaffen«, stammelte Marquez, während er gegen die eisige Kälte ankämpfte, die ihm schier das Blut in den Adern gefrieren ließ. »Jetzt geb ich bestimmt nicht mehr auf.«
    Pitt ließ ihn allein und kehrte zu Ambrose zurück, dem das eiskalte Wasser inzwischen sichtlich zugesetzt hatte. Seine Körpertemperatur war mittlerweile stark gesunken. Noch ein, zwei Grad weniger, und er würde das Bewusstsein verlieren.
    Wenn er sich nur fünf Minuten länger Zeit gelassen hätte, wäre er zu spät gekommen, denn das Wasser stand jetzt nur mehr wenige Zentimeter unter der Decke der Kammer.
    Pitt hielt sich nicht mit langen Reden auf, sondern schob dem Anthropologen kurzerhand das Mundstück zwischen die Zähne und zog ihn mit sich, zu dem Spalt hinab und durch den Stollen.
    Eine Viertelstunde später saßen sie alle um das Feuer, das Pat mit den Holztrümmern, die sie in den umliegenden Querstollen fand, entfacht hatte. Pitt stöberte ebenfalls herum und entdeckte ein paar alte, eingebrochene Stützbalken, die noch trocken waren. Binnen

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