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Akte Atlantis

Akte Atlantis

Titel: Akte Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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kürzester Zeit loderten helle Flammen auf, in deren Glutschein die Überlebenden aus der überfluteten Kammer allmählich auftauten. Marquez wirkte nach einiger Zeit wieder halbwegs menschlich. Pat hatte sich erholt und war wieder so lebhaft wie eh und je, als sie Ambrose die eiskalten Füße massierte.
    Während sich alle am Feuer wärmten, beschäftigte Pitt sich mit dem Computer und suchte einen Weg, der sie durch die Mine nach draußen führte. Die Gegend rund um Telluride war von Stollen unterhöhlt. Die Schächte, Querschläge, Vortriebe und Verbindungsstollen waren alles in allem fast sechshundert Kilometer lang. Pitt wunderte sich nur, dass die Berge nicht längst zusammengesackt waren wie ein nasser Schwamm. Er ließ die anderen noch eine Stunde ausruhen und ihre Kleidung trocknen, ehe er sie daran erinnerte, dass sie noch längst nicht aus dem Schneider waren.
    »Wenn wir jemals wieder ans Tageslicht gelangen wollen, müssen wir uns ranhalten.«
    »Wozu die Eile?«, versetzte Marquez achselzuckend. »Wir müssen doch bloß den Stollen entlang zum Einstiegsschacht laufen und abwarten, bis sich die Rettungsmannschaften durch die Lawine gebuddelt haben.«
    »Ich überbringe ja nur ungern schlechte Nachrichten«, entgegnete Pitt mit grimmigem Unterton, »aber die Rettungsmannschaften mussten leider feststellen, dass sie auf der schmalen Straße und mit ihrem schweren Gerät nicht durch die sechs Meter hohen Schneemassen bis zum Mineneingang vordringen können. Inzwischen wurden sie abgezogen, weil die Temperatur weiter ansteigt und damit auch die Lawinengefahr.
    Es kann Tage, wenn nicht Wochen dauern, bis die den Zugang zur Mine freigelegt haben.«
    Marquez starrte ins Feuer, während er sich ausmalte, wie es da droben aussehen mochte. »Alles hat sich gegen uns verschworen«, sagte er leise.
    »Wir haben Feuerholz und Trinkwasser, auch wenn es schlammig ist«, sagte Pat. »Wir können es doch bestimmt auch ohne Nahrung so lange aushalten, bis die es geschafft haben.«
    Ambrose lächelte leicht. »Sechzig bis siebzig Tage dauert es im Allgemeinen, bis man verhungert.«
    »Oder wir schlagen uns zu Fuß nach draußen durch, solange wir noch bei Kräften sind«, wandte Pitt ein.
    Marquez schüttelte den Kopf. »Sie wissen doch selber, dass der einzige Stollen, der von der Buccaneer- zur Paradise-Mine führt, überflutet ist. Auf dem Weg, über den Sie zu uns gelangt sind, kommen wir nicht mehr durch.«
    »Jedenfalls nicht ohne das entsprechende Tauchgerät«, fügte Ambrose hinzu.
    »Stimmt«, räumte Pitt ein. »Aber wenn mein kleiner elektronischer Wegweiser Recht hat, gibt es mindestens zwei Dutzend trockene Stollen und Schächte auf den höher gelegenen Sohlen, über die wir an die Erdoberfläche gelangen können.«
    »Schon möglich«, sagte Marquez, »aber die meisten Stollen sind im Lauf der letzten neunzig Jahre eingebrochen.«
    »Dennoch«, sagte Ambrose, »ist es besser, als wochenlang hier herumzuhocken und Daumen zu drehen.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Pat ihm bei. »Ich habe für heute genug von alten Bergwerksstollen.«
    Auf ihre Worte hin ging Pitt zum Rand des Schachtes und spähte nach unten. Die flackernden Flammen des Feuers spiegelten sich im Wasser, das nur mehr knapp einen Meter unterhalb des Stollenbodens stand. »Uns bleibt gar nichts anderes übrig. In zwanzig Minuten steigt das Wasser aus dem Schacht.«
    Marquez trat neben ihn und starrte auf das glucksende Wasser.
    »Schon verrückt«, murmelte er, »wenn man nach all den Jahren hier miterlebt, wie das Wasser diese Sohle überflutet.
    Sieht so aus, als ob’s vorbei ist mit dem Schmucksteinabbau.«
    »Eine der Wasseradern, die sich durch den Berg ziehen, muss durch das Erdbeben geborsten sein und sich in die Mine ergossen haben.«
    »Das war kein Erdbeben«, versetzte Marquez unwirsch. »Das war eine Sprengung.«
    »Wollen Sie etwa sagen, dass der Einsturz und die Überflutung durch eine Sprengladung ausgelöst wurden?«, fragte Pitt.
    »Ich bin mir völlig sicher.« Mit zusammengekniffenen Augen, schaute er Pitt an. »Ich verwette meine Schürfrechte darauf, dass noch jemand anders in der Mine gewesen ist.«
    Pitt starrte auf das dunkel drohende Wasser. »Wenn das so ist«, sagte er nachdenklich, »dann will irgendjemand euch drei um die Ecke bringen.«
5
    »Sie gehen voraus«, befahl Pitt Marquez. »Wir laufen einfach hinter dem Lichtstrahl Ihrer Grubenlampe her, bis die Batterien alle sind. Danach nehmen wir meine

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