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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antikorper
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stellte Mulder fest, aber zum Glück war es der auf der Beifahrerseite.
    »Ich habe nichts angezündet«, beharrte Gurik hitzig. »Ich habe nicht mal Steine geworfen. Wir haben nur unsere Parolen geschrien und unsere Transparente geschwenkt. Ich weiß nicht, wer die Brandsätze geworfen hat. Ich war es nicht.«
     
    »Warum erzählen Sie uns nicht etwas über Befreiung Jetzt?« fragte Mulder routiniert. »Welche Rolle spielte diese Gruppe?«
    »Das ist nur eine Erfindung von mir. Ehrlich! Es ist keine offizielle Gruppe — außer mir gibt es kein einziges Mitglied. Ich kann jede Gruppe gründen, die ich will. Ich hab's früher schon getan. In jener Nacht waren eine Menge Aktivisten da, andere Gruppen, Leute, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.«
    »Aber wer hat die Demonstration vor DyMar organisiert?« fragte Scully.
    »Ich weiß es nicht.« Gurik, der jetzt mit dem Rücken zu ihnen am Wagen stand, verdrehte den Kopf und sah sie an. »Wir haben Verbindungen, wissen Sie. Alle Aktivistengruppen. Wir reden miteinander. Wir sind nicht immer derselben Meinung, aber gemeinsam sind wir stärker.
    Ich glaube, die DyMar-Demonstration wurde von den Anführern einiger kleiner Gruppen organisiert, zu denen Tierschützer, Gentechnik-Gegner, Gewerkschafter und sogar ein paar
fundamentalistisch-religiöse Gruppen gehörten. Natürlich hat man es angesichts der Arbeit, die ich bisher geleistet habe, nicht gewagt, mich auszuschließen.«
    »Nein, natürlich nicht«, spottete Mulder. Er hatte gehofft, daß Gurik sie zu den anderen Mitgliedern von Befreiung Jetzt führen würde. Doch er schien das einzige Mitglied seiner eigenen kleinen Splittergruppe zu sein.
    Die gewalttätigen Demonstranten, deren Anführer man nicht kannte und von denen man vorher noch nie etwas gehört hatte, waren plötzlich aus dem Nichts erschienen, hatten sich spontan in einen Mob verwandelt, das Institut niedergebrannt und alle Unterlagen und Forschungsergebnisse vernichtet ... und waren dann wieder spurlos verschwunden. Wer auch immer die blutige Demonstration organisiert hatte, er hatte die verschiedenen Gruppen so geschickt manipuliert, daß nicht einmal ihre jeweiligen Mitglieder wußten, wer sie zur selben Zeit am selben Ort zusammengeführt hatte.
    Für Mulder stand fest, daß der gesamte Zwischenfall inszeniert worden war.
»Gegen was haben Sie vor DyMar demonstriert?« fragte Scully.
    Gurik zog indigniert die Brauen hoch. »Wie meinen Sie das, gegen was wir demonstriert haben? Gegen die schrecklichen Tierversuche natürlich! Es war ein medizinisches Forschungsinstitut. Sie müssen doch wissen, was die Wissenschaftler in derartigen Einrichtungen treiben.«
    »Nein«, erklärte Scully, »ich weiß es nicht. Ich weiß nur,
     
    daß sie an medizinischen Projekten gearbeitet haben, um den Menschen zu helfen. Menschen, die an Krebs sterben.«
     
    Gurik schnaubte und drehte den Kopf. »Ja, als hätten Tiere weniger Anspruch auf ein friedliches Dasein als Menschen! Mit welchem Recht quälen wir Tiere, damit Menschen länger leben können?« Scully sah Mulder ungläubig an. Wie sollte man mit einem derartigen Fanatiker diskutieren? »Eigentlich«, sagte Mulder, »haben wir bei unserer Untersuchung keine Hinweise auf Tierversuche gefunden, die über Tests mit Laborratten hinausgehen.«
    »Was?« sagte Gurik. »Sie lügen.«
Mulder ignorierte den Protestler und wandte sich an Scully. »Ich glaube, man hat ihn hereingelegt, Scully. Dieser Bursche weiß nichts. Jemand wollte DyMar zerstören und David Kennessy töten und dann anderen die Schuld in die Schuhe schieben.«
    Scully zog die Brauen hoch. »Wer sollte so etwas tun wollen und warum?«
     
    Mulder sah die durchdringend an. »Ich denke, Patrice Kennessy kennt die Antwort auf diese Frage, und deshalb ist sie auch in Schwierigkeiten.«
    Scully blickte betroffen drein, als Mulder den Namen der vermißten Frau erwähnte. »Wir müssen Patrice und Jody finden«, sagte sie. »Ich schlage vor, wir befragen auch den verschwundenen Bruder, Darin. Den Jungen aufzuspüren, kann nicht allzu schwer sein. Wenn ihn seine Krebstherapie so sehr geschwächt hat, braucht er bald medizinische Hilfe. Wir müssen ihn finden.«
    »Krebstherapie!« empörte sich Gurik. »Wissen Sie, wie diese Therapien entwickelt werden? Wissen Sie, was die Forscher machen?« Er räusperte sich, als wollte er ausspucken. »Sie sollten die Operationen sehen, die Drogen, die Apparate, an die man diese armen kleinen Tiere anschließt. An Hunde

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