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Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schatten
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sie zu.
„Nein!“ kreischte Lauren, während sie mit dem Rücken zur
    Wand am Boden kauerte.
    Glühbirnen explodierten wie kleine Bomben. Ein Hagel von Glassplittern spritzte durch den Raum. Zuerst die Stehlampen, dann die Wandleuchten. Innerhalb von Sekunden war der Boden mit Scherben übersät, und das Zimmer lag in tiefer Dunkelheit.
    Der Mann sprach mit seiner Begleiterin. „Geh und laß Wasser in die Wanne“, wies er sie an.
    Das Bad. Lauren sah vor ihrem geistigen Auge, wie ihr eigenes Blut eine Badewanne voller Wasser rot färbte, ehe es durch den Abfluß verschwand.
    So verängstigt, daß es ihr unmöglich war, sich zu bewegen, preßte sie sich an die Wand.
Sie würden ihr das gleiche antun, was sie Howard angetan hatten.

12
    Als ein neuer Blitz den Raum in grelles Licht tauchte, entdeckte der Mann Lauren, die noch immer reglos an der Wand hockte. Er ging auf sie zu, und die Klinge des Messers in seiner Hand leuchtete im grellen Lichtschein eines weiteren Blitzes auf.
    Lauren kam stolpernd auf die Beine und versuchte zu fliehen. „Nein!“ schrie sie, als der Mann ihren Arm packte. „Lassen Sie mich!“
    Er schnappte nach Luft und ließ sie los. Nicht etwa, weil sie sich so sehr wehrte, sondern weil der schwere Eichentisch aus dem Eßzimmer quer durch den Raum gesegelt war und ihn gegen die Wand katapultiert hatte. Jetzt war er dort eingeklemmt, und seine Gesichtszüge waren zu einer Maske des Schmerzes verzerrt.
    Lauren sah wie gebannt zu, wie die unsichtbare Kraft ihren Angriff fortsetzte und dem Mann das Messer aus der Hand schlug.
    Außer ihnen war noch etwas anderes im Raum – Lauren konnte es fühlen. Es war das gleiche Gefühl wie an jenem Abend an dem Geldautomaten. Und später in Dorlunds Büro. Was auch immer es war, es schien furchtbar wütend zu sein. Und unglaublich stark. Lauren fühlte, wie ihr vor Angst das Blut in den Adern gefrieren wollte.
    Dann hörte sie eine Stimme, die Stimme, die sie in ihrer Wanne klagen gehört hatte.
Lauren schrie gepeinigt auf.
Die Begleiterin des Mannes erstarrte. Stille legte sich über den Raum. Dann knarrten die Bodenbretter, obwohl sich keiner von ihnen bewegt hatte. Das Gesicht der Frau wurde aschfahl, als sie hinter Lauren etwas entdeckte. In dem verbliebenen Lichtschein hatte sich unverkennbar eine Gestalt materialisiert. Nichts Greifbares. Sie konnte sogar durch sie hindurchsehen, doch das Licht schien sich in diesen Umrissen anders zu brechen, irgendwie abgele nkt zu werden.
Die Gestalt wurde allmählich als ein Mann in mittleren Jahren erkennbar. Sie flimmerte ein wenig, ehe sie das Wohnzimmer durchquerte und auf die wie versteinert dastehende Attentäterin zuglitt.
Die Frau konnte das metallische Aroma ihrer eigenen Furcht schmecken. Es schien unmöglich, und doch erkannte sie ihn. Sie hatten ihn in seiner Badewanne zurückgelassen, und sein Blut hatte das Wasser rot gefärbt. Sie hatten seinen Nachruf in der Zeitung gelesen. Trotzdem war er jetzt hier, im gleichen Raum wie sie, genau in diesem Augenblick.
Die Frau war nicht dumm. Schreiend rannte sie in Richtung Tür und mühte sich wie wahnsinnig, sie zu öffnen. Sie legte den Riegel zurück, zerrte heftig an der Klinke, doch diese rührte sich einfach nicht. Die Frau drehte sich um, und plötzlich schnürte ihr etwas die Kehle zu, als würde ihr Hals in einen Schraubstock gezwängt. Als würde sie langsam zu Tode gefoltert.
Ihre Augen weiteten sich, und sie öffnete den Mund, doch kein Ton kam über ihre Lippen.
Lauren sah zu, wie sich der Körper der Frau vor Schmerzen krümmte. Es war, als würde sie jemand am Hals packen und ihr den Kehlkopf zerquetschen.
Howard, dachte Lauren. Alles schien sich zu drehen. Das hier war noch viel schlimmer als die Ereignisse bei dem Geldautomaten. Dort war es dunkel gewesen. Sie hatte nicht genau mitbekommen, was geschehen war, es zumindest nicht realisiert. Das hier war viel schlimmer, als sie es sich je hätte vorstellen können...
Wieder blitzte es, doch dieses Mal schien der Blitz mitten durch den Raum zu fahren, direkt in den Körper der Frau. Sie schrie nur einmal auf, ehe sie erschlaffte und ihr lebloser Körper zu Boden sank.
Lauren schrie. Sie konnte den Anblick nicht länger ertragen.
Der Mann war unterdessen wieder zu Atem gekommen. Er litt noch immer große Schmerzen, doch seine Angst verlieh ihm neue Kraft. Er schob den Tisch weg und versuchte, durch das Fenster zu entkommen. Doch er schaffte es nicht. Es war, als würde er gegen eine

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