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Al Wheeler und das Callgirl

Al Wheeler und das Callgirl

Titel: Al Wheeler und das Callgirl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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höflich ein. »Halten Sie mich für verrückt, Wanda ?«
    »Er ist hier«, sagte sie mit
dünner, gepreßter Stimme. »Sie haben mich nicht aus
dem Haus hinausgelassen, seit er eingetroffen ist. Die Chance, daß ich es
schaffen würde, als erste die Tür zu öffnen, stand eins zu tausend .«
    Ich behielt die offene Tür zum
Korridor im Auge, denn ich war überzeugt, daß er sich in einem der Schlafzimmer
aufhielt, aber es ist ein schlimmer Fehler, nicht damit zu rechnen, daß die
meisten Leute gern irgendwann etwas essen. Er kam durch die Küchentür, leise
und schnell, und überrumpelte Stevens und mich vollkommen. Er war eher klein,
aber unverhältnismäßig kräftig gebaut. Ich schätzte ihn auf Mitte Dreißig, sein
pockennarbiges Gesicht war nicht gerade ansprechend, aber in seinem
ursprünglichen Job bei dieser Pseudo-Gewerkschaft war das sicher ein
Aktivposten gewesen. Er hielt eine Zweiunddreißiger in der Rechten und wirkte
nicht im mindesten nervös.
    »Niemand hat Lust zu sterben,
noch nicht mal ein Bulle !« Seine Stimme klang rauh , so als ob die Innenhaut seiner Kehle rissig geworden
und in Fetzen abgegangen sei.
    »Hals Freund«, sagte Wanda
wütend. »Mr. Lou Fisher.«
    »Hock nicht einfach hier rum,
Hal«, sagte Fisher. »Wir sitzen zusammen im selben Boot, oder nicht ?«
    »Ich habe Sie in meinem ganzen
Leben noch nie gesehen«, sagte Cordain mit uninteressierter Stimme.
    »Hör bloß mit diesem Quatsch
auf !« Fishers feuchte braune Augen schienen eine
Schattierung dunkler zu werden. »Du hast mich in diese Schweinerei
hineingezogen, Hal. Und wenn du jetzt ausfällst, weiß ich wirklich nicht, wohin
ich gehen soll .«
    »Wo ist Dana, Lou ?« fragte ich.
    »Der liegt unten in einer
Schlucht auf der anderen Seite dieses Berges«, antwortete er gelassen. »Wenn
ich bloß daran denke, könnte ich lachen, wenn mir nicht mehr nach Heulen zumute
wäre. Ich und Dana! Die dicksten Freunde, die Sie je erlebt haben, und ich habe meinem anderen Busenfreund hier, Hal Cordain, alles
verpfiffen, was er getan hat! Dana hat dieses geheime Treffen mit Strachan in
der Hütte verabredet, und zehn Minuten später habe ich es brühwarm Hal erzählt.
>Er wird zu gefährlich< sagte Hal , >sieh zu,
daß du ihn loswirst. Und dann triff dich hinterher mit Strachan in der Hütte,
tu so, als ob du Dana seist, und dann verpaß ihm eine
Abreibung, daß er anschließend zu mir gerannt kommt und mich anfleht, auf der
gestrichelten Linie unterschreiben zu dürfen.<
    Nur war’s eben nicht so
einfach, Dana loszuwerden. Jemand hatte ihm einen Tip gegeben, was mich betrifft, und er beobachtete mich ebenso scharf wie ich ihn.
Also stand die Partie immer noch unentschieden, als wir zur Hütte kamen, um auf
diesen Strachan zu warten .« Er fuhr sich schnell mit
der Zunge über die Lippen. »Ich spüre sogar jetzt noch, wie das war. Wie wir da
beide im Dunkeln standen und mir der Schweiß runterlief, obwohl es da oben an
dem Berg recht kühl war. Fünf-, sechsmal war ich nahe daran, abzudrücken. Aber
es war so verdammt dunkel, man konnte nicht sicher sein, ob man an der
richtigen Stelle treffen würde. Dann tauchten Scheinwerfer auf der Straße auf.
Der Wagen bog ab und hielt vor der Hütte, die ganze Fassade war erleuchtet. Der
Fahrer stellte den Motor ab und rief: >Dana? Ich bin’s, Strachan !<
    Wir warteten, und der Kerl rief
noch zweimal das gleiche, dann hörten wir, wie die Wagentür zuschlug. Dana
sagte, wir wollten uns durch den Gang ins hintere Zimmer zurückziehen, weil die
verdammten Scheinwerfer die Vorderseite der Hütte zu hell beleuchteten. Er ging
voran, ich folgte ihm auf den Fersen.
    Als er schon fast bei dem
Zimmer angelangt war, sah er durch den Flur zurück und — es war eine dieser
Verrücktheiten, die nun mal passieren — er sah gerade noch den Burschen, der da
auf die Hütte zukam. >Das ist nicht Strach an !<
schrie Dana, und ich verlor den Kopf. Fragen Sie mich nicht warum, aber in
diesem Augenblick war ich überzeugt, der Kerl draußen sei ein Freund Danas, und
das Ganze sei ein abgekartetes Spiel, um mich umzubringen! Also jagte ich ein
paar Kugeln in Dana hinein und wartete gar nicht mehr ab, was weiter geschah.
Ich raste ins vordere Zimmer zurück und kauerte dort an der Wand nieder.
    Der Bursche draußen hörte die
Schüsse und kam in die Hütte gerannt. Ich konnte sehen, wie der Lichtstrahl aus
seiner Taschenlampe über die Wände fuhr, als er vorbeikam. Er blieb stehen, als
er bei Danas Leiche angelangt

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