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Al Wheeler und das unheimliche Haus

Al Wheeler und das unheimliche Haus

Titel: Al Wheeler und das unheimliche Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Stapel interessanter
Tatsachen, aber ich befand mich in der Situation des Mannes, der sämtliche
wichtigen statistischen Angaben über die Blonde hat, die im Zimmer ihm gegenüber
auf der anderen Seite des Korridors wohnt, und die gewiß interessant sind — die
ihm aber überhaupt nichts nützen.
    Ich saß weitere zehn Minuten da
in der vagen Hoffnung, etwas — irgend etwas — würde geschehen, und schließlich
geschah auch etwas. Ein Verkehrspolizist kam vorbei und wollte mir eine Strafe
wegen falschen Parkens aufbrummen.

10
     
    Gegen drei Uhr nachmittags fuhr
ich ins Büro zurück, nachdem ich zwei Stunden lang in einem Restaurant in der
Innenstadt bei einem Lunch vertrödelt hatte, den ich mir eigentlich gar nicht
leisten konnte. Annabelle Jackson blickte mit einem wissenden und boshaften
Schimmer in den Augen zu mir auf, als ich an ihrem Schreibtisch vorbeiging; und
als ich Lavers’ Tür erreichte, war ich beinahe in Laufschritt verfallen.
    Der Sheriff fühlte sich
offenbar in keiner Weise glücklich. Wenn er zwölf Knöpfe auf seinem
Schreibtisch gehabt hätte, durch die man jeweils eine Hauptstadt der Erde durch
eine Atombombe hätte auslöschen können, so hätte er wahrscheinlich im
Augenblick auf alle zwölf zugleich gedrückt, und zwar zweimal, um ganz sicher
zu sein, daß nicht zufällig ein Bewohner am Leben blieb.
    »Wo haben Sie den ganzen Tag
über gesteckt, verdammt noch mal?« schnarrte er, bevor ich noch richtig in
seinem Büro war. »Ist denn außer mir hier niemand, von dem man erwarten kann,
daß er irgendwelche Arbeit leistet?«
    Ich setzte mich vorsichtig und
zündete mir eine Zigarette an. »Haben Sie bei Poppy Lane Erfolg gehabt?« fragte
ich.
    Er schauderte. »Ich begreife
nicht, wie Parson Jones es mit so was länger als zwei Stunden ausgehalten hat.
Ich habe noch nie eine Frau derartig reden hören! Sie hat sich nicht einmal die
Zeit genommen, Luft zu holen. Und diese Ausdrucksweise! Es war wirklich klug
von Ihnen, Wheeler, mir zu sagen, Sie hätten keine Zeit, sich mit ihrer
Geschichte näher zu befassen und mir vorzuschlagen, sie zur Vernehmung hierher
ins Büro zu bringen!«
    »Und haben Sie Erfolg gehabt?«
sagte ich und begriff zu spät, daß das eine alberne Frage war.
    »Ich erinnere mich nicht mehr
deutlich«, sagte er mit zitternder Stimme. »Nach der ersten Viertelstunde
verschwand alles in einer Art alptraumhaften Dunstes innerhalb meines Gehirns.
Ich habe nur noch den Eindruck, daß mich Miß Lane drei- oder viermal unterbrach
und etwa ein dutzendmal die anderen anwesenden Beamten.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Ich habe sie ins Hotel
zurückgeschickt«, knurrte er. »Wenn sie dafür, daß sie ging, Geld gefordert
hätte, so hätte ich es ihr mit Vergnügen gegeben, aber zum Glück tat sie es
nicht. Wenn ich über sie zu bestimmen hätte, so würde ich nicht die Zeit und
das Geld dafür verschwenden, ihr einen Diamanten in den Nabel zu stecken. Ich
würde ihr einen Diamantknebel kaufen—und ihn auch benutzen.«
    »Ja, Sir«, sagte ich.
    »Haben Sie Parson Jones
gefunden?« krächzte er.
    »Noch nicht«, gestand ich und
berichtete ihm dann eilig von Lindstrom, der am vorhergehenden Tag aus dem
Hotel ausgezogen war und von Sigmund Jones, der an diesem Nachmittag keineswegs
nach Los Angeles zurückgeflogen war.
    »Halten Sie das für bedeutsam?«
    »Ich habe über Sigmund
nachgedacht«, sagte ich langsam. »Alles, was ich über ihn weiß, ist, daß er
Syndikus in Los Angeles ist, und das weiß ich nur von ihm selber. Als er mit
seinem Vater stritt, warf er Parson vor, unmodern zu sein — veraltete Ansichten
zu haben —, und sagte, Leute aus seiner, Parsons, Branche gehörten heutzutage
einem Unternehmen an. So wie er Lindstrom als gerissenen Halunken schilderte,
hätte man meinen können, er bewundere den Burschen sogar. Lindstrom leitet ein
solches Unternehmen. Ich frage mich, ob Sigmund nicht sein Syndikus ist.«
    »Und wenn schon?« sagte Lavers
mürrisch.
    »Vielleicht arbeitet er mit
Lindstrom zusammen, um sich die halbe Million, die sein alter Herr versteckt
hat, unter den Nagel zu reißen?« sagte ich. »Vielleicht ist das der Grund,
weshalb Sigmund seit der Entlassung Parsons bis zu dem Krach gestern abend
immer bei seinem Vater gesteckt hat. Den taktvollen Sohn zu spielen hat Sigmund
nichts eingebracht, und so hat er vielleicht jetzt seine Taktik geändert und
versucht es nun auf die massive Tour?«
    »Es könnten schon Sigmund und
Lindstrom gewesen sein, die ihn

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