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Al Wheeler und das unheimliche Haus

Al Wheeler und das unheimliche Haus

Titel: Al Wheeler und das unheimliche Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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heute morgen entführt haben«, sagte Lavers in
zweifelndem Ton. »Aber diese gräßliche Lane hätte Sigmund sicherlich sofort
erkannt.«
    »Nur einer hat sich unmittelbar
mit ihr zu schaffen gemacht«, erinnerte ich ihn. »Der andere kam ihr nie so
nahe, daß sie auch nur einen Blick auf ihn hätte werfen können.«
    »Was er also in Güte nicht aus
seinem Vater herausholen konnte«, sagte Lavers grimmig, »das versucht er jetzt,
mit Gewalt zu erreichen.«
    »Das eröffnete ganz neue
Auspizien für den Vatertag, nicht wahr?« bemerkte ich.
    »Es nützt uns trotz allem
nichts«, brummte er. »Selbst wenn Sie recht haben, wissen wir noch immer nicht,
wo sie ihn hingeschafft haben. Keine Spuren — nicht den lausigsten, winzigsten
Hinweis? Vielleicht sollten wir doch das FBI einschalten?«
    »Sheriff...« Ich knirschte
lautlos mit den Zähnen. »Was gibt es für Gründe, um jemanden zu entführen?«
    »Um Lösegeld zu fordern —
Erpressung, was sonst?« schnaubte er.
    »Was wollen sie von Parson als
Lösegeld haben?«
    »Die Auskunft, wo er das Geld
versteckt hat. Was sonst?«
    »Stimmt.« Ich nickte. »Und wir
wissen eines: Wenn es überhaupt irgendwo ist, dann in dem Haus, das jetzt Pop
Livvy gehört und das Parson sofort nach seiner Entlassung von ihm zurückkaufen
wollte. Sehen Sie jetzt, worauf ich hinaus will, Sheriff?« sagte ich in beinahe
flehendem Ton. »Wir wissen nicht, wo die Burschen im Augenblick stecken, aber
das spielt so gut wie keine Rolle, weil wir verdammt gut wissen, wohin sie
kommen müssen, tun das Geld zu finden!«
    »Ich hoffe, Sie haben um unser
beider willen recht, Wheeler«, sagte er und blickte mich finster an. »Ich...«
Sein Telefon klingelte, er hob den Hörer ab und winkte mir dann, ihn zu
übernehmen.
    »Don Bastin«, sagte eine
freundliche Stimme in mein Ohr. »Al, ich habe den ganzen Tag über versucht,
über die Leute, deren Namen du mir angegeben hast, etwas ausfindig zu machen,
habe aber bisher kein Glück gehabt. Es sieht so aus, als ob alles mit ihnen in
Ordnung wäre — zumindest, soweit es Pine City und Los Angeles betrifft. Soll
ich noch weitermachen?«
    »Ich glaube nicht, Don«, sagte
ich. »Trotzdem vielen Dank.«
    »Du kennst mich, Al«, sagte er
kichernd. »Ich tu’ alles für einen Freund, solange es kein Geld kostet«
    Lavers sah zu, wie ich zu
meinem Stuhl zurückkehrte. »Fahren Sie heute abend wieder zu diesem Haus
hinaus?«
    »Ja, gleich von hier aus«,
bestätigte ich.
    »Vielleicht passiert es heute
nacht«, sagte er. »Ich glaube, ich schicke am besten zwei Wagen dort hinaus in
die Nähe des Hauses, so daß wir es sicher im Auge behalten.«
    »So sicher, daß die Burschen
nur einen Blick darauf werfen und gleich wieder dahin fahren werden, woher sie
gekommen sind«, knurrte ich.
    Er trommelte eine Weile mit
einem Bleistift auf die Platte seines Schreibtischs. »Ich mache Ihnen einen
Vorschlag«, sagte er schließlich.
    »Und der wäre?«
    »Behalten Sie Polnik heute
nacht dort draußen, und dann lassen wir alles übrige.«
    »Okay, einverstanden, Sheriff«,
sagte ich. »Ich glaube, ich mache mich jetzt am besten gleich auf die Socken.«
    »Und lassen Sie Ihrer Neigung,
den Helden zu spielen, nicht die Zügel schießen, wenn irgend etwas schiefgeht,
Wheeler. Ja?« bat er in rauhem Ton. »Die Verwaltung kann sich einfach keine
vorzeitige Pensionierung oder auch nur Begräbniskosten leisten.«
    Ich hielt die Tür des Büros zur
Flucht bereit weit offen und sagte dann: »Sheriff?«
    »Kann ich noch etwas für Sie
tun?« fragte er fast eifrig.
    »Eine Kleinigkeit, aber sie ist
wichtig«, sagte ich. »Würden Sie bitte Mrs. Polnik anrufen und ihr erklären,
weshalb ihr Mann heute nacht nicht heimkommt?«
    Und dann rannte ich davon.
     
    Gegen fünf Uhr kehrte ich in
das Alkoholschmuggler-Feudalstil-Gebäude mit seiner kleinen, Pop Livvy als
natürlichem Gravitationspunkt umwirbelnden Welt zurück. Wie gewöhnlich befand
sich vor dem Haus niemand, und so ging ich, auf Suche nach etwas zu trinken,
geradewegs ins Wohnzimmer.
    Der Raum war leer, bis auf ein
schönes brünettes Mädchen, das an der Bar saß und dessen langes Haar sich wie
eine nachlässige Wolke um ihre Schultern ringelte.
    »Ich hab’ dir was zu trinken
zurechtgemacht«, sagte Celeste, ohne den Kopf zu drehen, als ich auf sie zukam.
»Ich habe es dir warm gehalten—oder kalt —, was dir lieber ist.«
    Ich setzte mich neben sie auf
einen Barhocker und blickte sie anerkennend an. Irgendwie wirkte

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