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Al Wheeler und der Tanz in den Tod

Al Wheeler und der Tanz in den Tod

Titel: Al Wheeler und der Tanz in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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waren angeknipst, das Hi-Fi-Gerät spielte — Stimmungsmusik
für sozusagen jede amouröse Gelegenheit drang sanft durch die fünf Lautsprecher
in der Wand.
    Vorsichtiges Schnuppern
bestätigte, daß mich mein Geruchsorgan auf den ersten Anhieb nicht getäuscht
hatte — es lag der deutliche Duft eines sanft brutzelnden Steaks in der
Luft. Ich begab mich langsam wie ein Schlafwandler, der sich fürchtet aufzuwachen,
ins Wohnzimmer, und das erste, was ich bemerkte, war ein gewaltiges Glas Scotch
auf Eis, das zusammen mit einer Flasche Soda auf dem Kaffeetischchen stand.
    Dann kam ich erneut zu
plötzlichem Stillstand, denn Visionen sind etwas, was ich nicht allzuoft habe, und ich wollte sie nach besten Kräften
genießen. Diese besondere Vision hatte sich auf meiner geräumigen Couch
materialisiert und bestand im wesentlichen aus drei Farben: Honiggold, Cremeweiß und schimmerndem Schwarz.
    Die Vision setzte sich langsam
auf und fuhr sich mit den Fingern sachte durch das honigblonde Haar, während
ich in schweigender Ehrfurcht die weiche Fläche der cremeweißen Schultern und
die aufs ergötzlichste geformten und gerundeten Arme und Beine anstarrte. Der
schulterfreie, aus Spitzen und Seide bestehende schwarze Büstenhalter war
vielleicht ein wenig zu klein, um die Fülle dieser stolzen südlichen Brust zu
bewältigen, aber ich mußte edelmütig zugestehen, daß man dies nur als positiven
Mangel bezeichnen konnte. Ihr schwarzseidenes Höschen mit dem gerafften
Spitzenrand oberhalb der gerundeten Schenkel war offensichtlich eine Illusion,
von einem Meister der Palette geschickt auf ihre Hüfte gemalt.
    »Hallo, Al!« Annabelle Jackson
lächelte leicht, eine schimmernde Wärme in den großen blauen Augen, die
gleichsam auszustrahlen, beiläufig meine tiefsten Empfindungen zwischen die
anmutigen Finger zu nehmen und sie dann ebenso beiläufig in kleine Stücke zu
brechen schien.
    »Ich warte seit Stunden auf Sie !« Sie sprang mit einer katzenartigen Bewegung auf und
streckte die Arme über den Kopf, wobei sich alles andere mitstreckte. »Ich rief
im Büro an, und sie erzählten mir, was geschehen ist. Wie Sie den Mord
aufgeklärt haben und alles übrige.« Ihr Lächeln bekam etwas bemerkenswert
Strahlendes. »Ich freue mich für Sie, Al !«
    »Danke«, sagte ich heiser.
    »Setzen Sie sich doch, ruhen
Sie sich aus. Wollen Sie nichts trinken ?« Sie wies mit
dem Kopf auf das Kaffeetischchen. »Ich habe Ihr Steak in die Pfanne gelegt, als
ich Ihren Wagen vor dem Haus vorfahren sah. Es wird bald fertig sein .«
    »Danke«, sagte ich heiser.
    Ich bewegte mich zur Couch wie
eine automatische Puppe, setzte mich und nahm gehorsam das Glas in die Hand.
    »Al!« Annabelle schnalzte mit
der Zunge. »Sie haben Soda vergessen .« Sie goß etwas
ins Glas.
    »Danke«, sagte ich heiser.
    »Ich gehe jetzt Ihr Steak
wenden«, murmelte sie. »Ich weiß, daß ein Mann an nichts anderes denken kann,
solange er hungrig ist .« Die Art, wie sie ihre langen,
gebogenen Wimpern während dieser Bemerkung hob, stellte den Extrakt sämtlicher
Werke von Havelock Ellis dar. »Recht so?«
    »Danke«, sagte ich heiser.
    »Ich war heute
nachmittag im Büro so gräßlich zu Ihnen«, sagte sie ernsthaft. »Ich war
nichts als eine dreckige kleine Petze; ich schäme mich noch immer !«
    »Danke«, sagte ich heiser.
    Sie legte die Hände auf meine
Schultern und beugte sich langsam zu mir vor; ich beobachtete mit
herausquellenden Augen den titanischen Kampf zwischen Busen und schwarzem
Spitzenbüstenhalter, welcher mit einem eindrucksvollen Unentschieden endete und
beide Gegner zitternd und am Rand bedingungsloser Übergabe zurückließ. Dann
preßten sich ihre warmen, weichen Lippen gegen die meinen, in sanfter
Verheißung einer ungeduldig auf Erfüllung drängenden reifen Leidenschaft.
    »Al?« Sie hob ihren Kopf und
blickte in mein Gesicht, einen Ausdruck aufrichtiger Ergebenheit in den hell
funkelnden Augen. »Ich habe Ihnen versprochen, es wiedergutzumachen, nicht wahr ?«
    »Danke«, sagte ich heiser.
    »Und das werde ich auch tun«,
sagte sie leidenschaftlich. »Sobald Sie dieses Steak gegessen haben .«
    Mit glasigen Augen beobachtete
ich das geschmeidige, rhythmische Wippen ihres festen, großzügig gerundeten
Hinterteils unter der dünnen schwarzen Seide, während sie der Küche zustrebte,
und plötzlich wußte ich es! Ich wußte, über alle Zweifel oder natürliche
Skepsis hinaus, daß irgendwo, an irgendeinem Ort, ein lächelnder, freigebiger
und

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