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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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seine Lieferungen minderwertigen
Baumaterials und seine Häuser, die infolge nicht richtig trockengelegten
Sumpfuntergrundes eingesunken waren, und noch eine Menge mehr. Es ging recht
rauh zu auf der Bühne, wie Nick mir erzählte, beinahe wie bei einem Western,
wobei beide Teile zahlreiche Schläger einsetzten. Aber Nick gewann schließlich,
und Evans mußte Santo Bahia mit wenig mehr als den Schuhen an den Füßen
verlassen. Er hat seither geschworen, mit Nick abzurechnen. Vielleicht hat er
das getan.«
    »Es klingt ganz nach einem
Western«, sagte ich, »und zwar nach den Halbstundenepisoden, die einem nicht
weiter im Gedächtnis zu bleiben brauchen.«
    Lisa Landau betrachtete einen
Augenblick lang den einsamen Eiswürfel, der auf ihrem frisch eingegossenen Glas
schwamm, und trank dann langsam. »Nick war ein bißchen besorgt«, sagte sie,
während sie das Glas auf die Bar zurückstellte, »ich meine, als Burt Evans vor
zwei Monaten nach Pine City zurückkehrte.«
    »Manchmal kriege ich direkt
Angst, Sie könnten mit etwas geradewegs herausrücken«, sagte ich bitter. »Dafür
besteht wohl eine dicke Chance, was?«
    »Sie würden wahrscheinlich gar
nicht zuhören, wenn ich das täte.«
    »Burt Evans ist also hier in
Pine City«, fuhr ich entschlossen fort. »Wissen Sie, wo ich ihn aufstöbern
kann?«
    »Sie sind doch ein Schlaukopf,
Al Wheeler.« Ihre weißen Zähne bützten kurz auf. »Finden Sie ihn selbst, so wie
Sie mich gefunden haben.«
    »Ihre Telefonnummer stand in
Kutters kleinem schwarzen Notizbuch«, sagte ich, »und zudem eine geheimnisvolle
Bemerkung des Inhalts, daß Nachforschungen über Sie angestellt werden sollten,
bevor eine Geschäftsverbindung aufgenommen würde.«
    »Guter, alter vorsichtiger
Nick!« Sie hob in spöttischem Salut ihr Glas. »Ich gehe jede Wette ein, daß er
— wo immer er jetzt sein mag — nichts entscheiden wird, bevor er all die
feingedruckten Fußnoten gelesen hat.«
    »In was für eine
Geschäftsverbindung wollte er mit Ihnen treten?«
    »Ich habe Ihnen das doch schon
alles erzählt.« Ihre vollen Lippen verzogen sich schmollend. »Sehen Sie — Sie
hören mir gar nicht zu, wenn ich rede.«
    »Es ist mir zuwider, etwas so
Gemeines wie Geld erwähnen zu müssen, aber hat Kutter Ihnen welches gegeben?«
    »Jetzt weiß ich genau, daß Sie
nicht ein Wort von dem, was ich erzählt habe, gehört haben! Ich habe Ihnen
bereits mitgeteilt, daß ich die reiche Witwe Landau bin. Erinnern Sie sich
nicht?«
    »Ich würde das nicht eben eine
romantische Bezeichnung nennen«, sagte ich. »Was für Empfindungen ruft es bei
Ihnen hervor, wenn Ihr einstiger Liebhaber Sie als >Geschäftsverbindung<
bezeichnet?«
    Einen nervösen Augenblick lang
fürchtete ich, ich bekäme den Inhalt ihres Glases ins Gesicht, aber dann besann
sie sich eines Besseren. »Ich weiß nicht, zum Teufel, was das bedeuten soll«,
fuhr sie mich an. »Jedenfalls ist es jetzt zu spät, um Nick danach zu fragen.
Warum lassen wir also das Thema jetzt nicht?«
    »Okay.« Ich nickte. »Haben Sie
ganz sicher keine Ahnung, wo ich Burt Evans auftreiben kann?«
    »Nick hat etwas davon gesagt,
daß Evans draußen im Valley ein Haus gemietet habe, nur ein paar Kilometer von
dem seinen entfernt, so daß sie beinahe Nachbarn seien. Er war fuchsteufelswild
deswegen.«
    »Danke«, sagte ich müde. »Aus
Ihnen Informationen herauszuholen ist genauso anstrengend, wie eine Traube mit
stumpfen Fingernägeln zu pellen.«
    »Auspellen?« sagte sie
interessiert. »Ich pelle mich jederzeit aus, wenn Sie das wollen, Al.«
    Ihre Hand fuhr zu dem
Reißverschluß in ihrem Nacken und zog daran. Dann kreuzte sie die Arme und
gleich darauf fuhr ich fast geblendet zurück, als sie das glitzernde, mit
Pailletten besetzte Oberteil über den Kopf zog. Damit war sie von der Taille
aufwärts nackt, abgesehen von einem Büstenhalter. Ich hatte diese spezielle
Sorte Büstenhalter bereits in der Sonntagsbeilage angepriesen gesehen, aber
dies war das erste Mal, daß ich tatsächlich einen getragen sah, und das war ein
verteufelter, dreidimensionaler Unterschied. Vermutlich stammte das in diesem
Augenblick vernehmliche Klicken von meinen aus den Höhlen herausschnellenden
Augen.
    »Man nennt ihn >nackt<,
weil er durchsichtig ist«, sagte sie völlig überflüssigerweise.
    »Damit sehen Sie nackter aus,
als Sie nackt je aussehen könnten«, brachte ich mit erstickter Stimme hervor.
    »Ob Sie’s glauben oder nicht,
Al«, sagte sie zuversichtlich, »ich kann

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