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Al Wheeler und die gespenstige Lady

Al Wheeler und die gespenstige Lady

Titel: Al Wheeler und die gespenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Initiator
dieses Plans war ?« fragte er interessiert.
    »Schon
wieder Katze und Maus?« Ich blickte ihn sorgenvoll an.
    »Bitte
erzählen Sie weiter .« Er zupfte wild an seinem Bart.
    »So
ließen Sie sich also den Gedanken einfallen, Slocombe sollte die Walpurgisnacht in dem verschlossenen Raum zubringen, um Ellis
dadurch umzustimmen. Ellis konnte sich nicht gut weigern, weil sonst jeder
gedacht hätte, er glaube selber nicht an die Geschichte mit der Grauen Dame —
und er wollte keinesfalls, daß die ganze Sache der Lächerlichkeit preisgegeben
und dadurch zunichte gemacht würde.
    Dann
nahmen Sie Slocombe beiseite und erklärten ihm Ihren
brillanten Einfall, wie er durchsetzen könne, Martha zu heiraten, ohne
gleichzeitig Ellis’ Gefühle zu verletzen. Sie bereiteten ein Tonband für ihn
vor, das, wie jedermann bekanntgegeben wurde, angeblich während Slocombes Aufenthalt in dem verschlossenen Zimmer Aufnahmen
machen sollte. Die rührende Vergebungsszene der Grauen Dame und ihre
Zurücknahme des Fluches. Sie brachten Martha dazu, die Delia, und Slocombe sich selber zu spielen.
    An
dem bewußten Abend fanden Sie vermutlich irgendeine Ausrede — kleine technische
Schwierigkeiten oder so etwas — , um Slocombe das Tonband erst zu übergeben, als er das Zimmer
schon betreten hatte. Das war kein Problem, denn Sie hatten schon vor langer
Zeit einen Wachsabdruck von dem Schlüssel machen und ein Duplikat anfertigen
lassen, so daß Sie ohne Schwierigkeiten in das Zimmer gelangen konnten.
    Das
Tonband hatten Sie sorgfältig zurechtgestutzt — hatten die Herz- und
Schmerzpassagen von Delia entfernt und Ihr eigenes Geflüster dafür eingesetzt,
als Delia sich angeblich daranmachen sollte, Slocombe zu ermorden .«
    »Sind
Sie da nicht ein bißchen voreilig, Lieutenant ?« Er zog
mit einem forschenden Ruck an seinem Bart. »Sie behaupten einfach, ich hätte
einen Wachsabdruck von Ellis’ Schlüssel gemacht und einen Nachschlüssel
anfertigen lassen. Können Sie das beweisen ?«
    »Nein«,
sagte ich. »Aber das ist auch nicht nötig. Jeder konnte an den Originalschlüssel
gelangen, der sich ein bißchen Mühe gab .«
    »Na
schön.« Er neigte steif den Kopf. »Fahren Sie nur ruhig in Ihrer
phantasievollen Darstellung fort, Lieutenant .«
    »Um
Mitternacht erschallt nun also der gräßliche Schrei
aus dem Zimmer, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag. Wilde Hysterie bricht
überall los, und George ruft die Polizei. Ich schieße das Schloß entzwei und
finde Slocombes Leiche. Wir stellen Ermittlungen an —
Ellis kann uns die genaue Zeit sagen, wann der Schrei erfolgt ist, weil er auf
seine Uhr geblickt hat. Im übrigen möchte ich wissen, wer ihm das wohl suggeriert hat? Sie und die anderen waren
alle zu dieser Zeit in verschiedenen Zimmern. Die Mädchen waren zuerst an der
Tür, weil sie sich bereits im oberen Stock befanden .«
    »Aber
wenn sie aus ihren Zimmern stürzten, als sie den Schrei hörten — was sie in
Wirklichkeit taten — , wäre es für den Mörder unmöglich gewesen, seinerseits
aus Delias Zimmer zu verschwinden und die Treppe hinunterzurennen, ohne gesehen
zu werden«, stellte Ben Harvey zuversichtlich fest. »Oder sind Sie da anderer
Ansicht, Lieutenant ?«
    »Ich
bin völlig Ihrer Ansicht, Onkel Ben«, bestätigte ich ruhig.
    In
seinen Augen tauchte flüchtig ein überraschter Schimmer auf. »Warum
beschuldigen Sie mich dann, der Initiator der ganzen Angelegenheit zu sein,
wenn ich ganz offensichtlich unschuldig bin ?«
    »Weil
Henry Slocombe nicht erst eine Minute vor Mitternacht
umgebracht wurde«, sagte ich leichthin.
    »Er
wurde zwischen elf Uhr fünfundzwanzig und elf Uhr dreißig ermordet — eine halbe
Stunde früher .«
    »Wer
hat dann eine Minute vor Mitternacht geschrien ?« fragte Onkel Ben mit eisiger Stimme.
    »Wahrscheinlich Sie «, sagte ich. »Jedenfalls der, der für den
Schrei am Ende des Tonbandes verantwortlich war. Als Sie sicher waren, daß sich
die anderen in ihre verschiedenen Zimmer zurückgezogen hatten, gingen Sie
hinauf zu dem verschlossenen Zimmer und öffneten es mit Ihrem Nachschlüssel. Slocombe erwartete Sie mit dem Tonband, und ich wette, Sie
brachten ihn in dem Augenblick um, als er Ihnen noch für Ihre freundliche Hilfe
dankte .«
    Ben
Harveys Gesicht zeigte nur die höfliche Aufmerksamkeit des wohlerzogenen
Zuhörers, der voller Großmut seine volle Konzentration dem Sprecher zuwendet.
    »Dann
legten Sie das Tonband ins Gerät ein«, fuhr ich fort, »und ließen es

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