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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einen
Augenblick, dann lösten sich seine Finger langsam vom Pistolengriff.
    »Du blöder Hund!« schrie Larry
mit erstickter Stimme. »Bring ihn um! Das ist doch die letzte Chance, die wir
haben!«
    Der Pistolenlauf wies auf den
Boden, während sich Butchs Griff noch immer lockerte. Larry knurrte wütend,
dann entriß er Butch plötzlich die Waffe.
    »Nicht!« schrie ich ihn an.
»Seien Sie nicht so verdammt blöde!«
    Er wandte sich mir schnell zu,
und mir blieb nur der Bruchteil einer Sekunde, um einen Entschluß zu fassen,
bevor die Waffe direkt auf mich gerichtet sein würde. Seinem Gesichtsausdruck
war zu entnehmen, daß er mich erschießen und nur eine Sache ihn davon abhalten
würde. Ich drückte ab, und die Kugel fuhr ihm in die Schulter, so daß er durch
den Aufprall halb von mir weggedreht wurde.
    »Fallen lassen!« zischte ich.
    Er wollte sich mir wieder
zuwenden, die Pistole nach wie vor fest in der Rechten. Es gibt einfach gewisse
Grenzen der Freundlichkeit, wenn ein Bursche entschlossen ist, einen
umzubringen. Ich drückte zum zweitenmal ab, und
diesmal traf ich ihn in die Brust. Einen Augenblick lang blieb er einfach
stehen, seine Lippen bewegten sich lautlos, dann gaben seine Knie plötzlich
unter ihm nach, und er sackte auf dem Boden zusammen.
    »Der verdammte Idiot«, sagte
Butch mit dünner Stimme. »Sie hätten ihn gleich beim erstenmal erschießen können. Das muß er doch gewußt haben!«
     
     
     

9
     
    Der Tote lag im Leichenschauhaus.
Butch, Dee und die echte Mandy Reed waren alle offiziell festgenommen worden
und unterhielten sich, so viel ich wußte, mit ihren jeweiligen Rechtsanwälten.
Sonny Ralston war aufgelesen worden, als er am
Flughafen eingetroffen war, und hatte sich zu den übrigen gesellt. Ich hatte
eine lange und ermüdende Unterredung mit Sheriff Lavers hinter mir, die den ganzen Nachmittag über gedauert hatte. Als ich schließlich
sein Büro verließ, hatte ich irgendwie das Gefühl, daß er über die Art und Weise,
wie der Fall von mir behandelt worden war, kein Entzücken hegte. Es war sinnlos
gewesen, ihm klarmachen zu wollen, daß schon von Anfang an kein
offensichtliches Motiv vorhanden gewesen war. Es sei doch ganz einfach, hatte Lavers gebrüllt, Larry sei ein Psychopath gewesen, und das
hätte ich sofort merken müssen. Er habe das Mädchen mit ins Strandhaus
hinausgenommen und sei dort zu dem Entschluß gekommen, es sei für ihn viel
vergnüglicher, sie zu ermorden als zuzusehen, wie ihr Vater sie heirate. Ich
hatte das Gefühl, darauf gäbe es keine Antwort, und so verzog ich mich, sobald
es nur möglich war.
    Als ich schließlich selbst im
Strandhaus ein traf, war es gegen sieben Uhr an einem heißen, zur Faulheit
animierenden Abend. Die Brise vom Ozean her wehte einigermaßen kühl in mein
Gesicht, als ich ausstieg und unter den Säulenvorbau trat. Das Rauschen der
weißen Brandung unten am Strand drang gedämpft herauf. Ich drückte auf den
Klingelknopf, und Elaine Matthews öffnete mir ein paar Sekunden später die Tür.
Sie sah müde aus. Die Haut schien das Gesicht straff zu überspannen. Ihre
üppige Unterlippe stand nicht ganz so weit vor wie sonst, so daß ihr Mund fast
etwas Sprödes hatte. Sie trug dasselbe sittsame schwarze Kleid, daß sie bereits
am Vormittag angehabt hatte.
    »Hallo, Al«, sagte sie ohne
jede Wärme in der Stimme.
    »Hast du die Nachricht gehört?«
fragte ich.
    »Ja, im Radio.« Ihre Mundwinkel
verzogen sich nach unten. »Ich habe mich gerade geweigert, vom lokalen
Fernsehen interviewt zu werden. Himmel, die haben vielleicht Nerven! In
achtundvierzig Stunden habe ich sowohl meinen Vater als auch meinen Bruder
verloren, und ich soll vor der Kamera stehen und darüber reden!«
    »Kann ich hereinkommen?«
    »Von mir aus«, erwiderte sie.
»So wie behauptet wird, hast du meinen Bruder nur erschossen, weil er dir keine
andere Wahl ließ. Vermutlich muß ich das glauben.«
    Ich folgte ihr durch die Diele
in das so unpersönlich eingerichtete Wohnzimmer.
    »Du könntest uns was zu trinken
eingießen«, sagte sie. »Ich möchte puren Brandy.«
    Ich goß die Gläser ein und
brachte beide zur Couch hinüber. Elaine nahm ihren Drink und forderte mich mit
einer Handbewegung auf, mich in den Sessel gegenüber zu setzen.
    »Das Mädchen, das Larry
umgebracht hat, war gar nicht die wirkliche Mandy Reed«, sagte sie. »Sie war
ein anderes Mädchen namens Jennie Baker. Stimmt das?«
    »Es stimmt«, antwortete ich.
»Etwas, das du früher erwähnt

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