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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mit einem großen Mann an der Seite auf den Balkon. Er war athletisch
gebaut, von der Sonne tief gebräunt und trug makellose Sportkleidung. Sein
dichtes blondes Haar war fast weiß gebleicht, und seine blauen Augen glitzerten
förmlich vor arroganter Selbstsicherheit. Ich schätzte ihn auf Mitte Dreißig,
und er mußte für Frauen jeden Alters unwiderstehlich sein.
    »Hallo, Mardi!« sagte das
dunkelhaarige Mädchen. »Ich habe mich gerade mit deinem neuen Freund hier
unterhalten. Das Problem war nur, daß ich die Unterhaltung allein bestreiten
mußte.« Sie warf einen neugierigen Blick auf den blonden Burschen. »War das
dein Motorboot, das ich heute morgen weit draußen am Horizont gesehen habe?«
    »Nein«, sagte er leichthin.
»Ich bin heute nicht vor Mittag aufgestanden.«
    »Glückliches Mädchen«, sagte
Sam mit kehliger Stimme. »Wer immer sie gewesen ist.«
    »Das hier ist Pat Nelson, Al«,
unterbrach Mardi sie.
    »Mardi hat mir erzählt, Sie
seien einer von Louises Spielpartnern«, sagte der blonde Bursche. »Damit
gehören wir zur selben Kategorie, Mr. Fortuna.«
    Man brauchte bloß einmal einen
blöden Witz zu machen, gleich blieb man damit hängen, dachte ich und war im
Begriff, ihm meinen wirklichen Namen zu sagen. Aber die Vorstellung, plötzlich
ein anderer zu sein, faszinierte mich. Al Wheeler war ein Polyp, der sein
langweiliges Dasein damit ausfüllte, herauszufinden, wer die letzte Leiche zu
einer solchen gemacht hatte — aber Al Fortuna?
    (Mühelos konnte ich Al Fortuna
am Roulettisch sitzen sehen, einen Berg von Chips auf
Nummer dreizehn setzend, während die gaffenden Zuschauer in atemloser Stille
verharrten. Das Rad dreht sich, Fortuna gähnt und starrt zur Decke, während die
kleine weiße Kugel vergnügt dahinhüpft. Dann, als Nummer fünf herauskommt, bewegt
Al Fortuna das zu einem Schulterzucken und einem verkrampften Grinsen, während
er zusieht, wie der Croupier den Berg Chips wegschiebt. Und im Hintergrund
flüstert jemand, daß Fortuna heute abend sechzigtausend Dollar verloren habe...)
    »Spielen Sie gern, Mr.
Fortuna?«
    Der Klang von Nelsons Stimme
brachte mich in die Wirklichkeit zurück.
    »Spielen bedeutet für mich das
Leben«, sagte ich schlicht.
    »Kennen Sie Louise schon
lange?«
    »Ich habe sie erst vor zwei
Wochen kennengelernt«, sagte ich. »Ihre Schwester, Tracy Tension, kenne ich
besser.«
    »Der kurze Arm des Zufalls!« Er
grinste breit. »Ihr Mann ist einer meiner Partner. Sie sollten mal unsere
Tische besuchen, wenn Sie das nächste Mal in Las Vegas sind, Al. Das Chrystal
Inn. Es wird Ihnen sicher dort gefallen.«
    »Vielen Dank, Pat.« Sein
Vorname kam mir ganz leicht über die Lippen, da wir ja bereits alte
Glücksspielkollegen waren.
    Das dunkelhaarige Mädchen trank
ihr Glas aus und streckte es Nelson mit einem erwartungsvollen Blick hin.
»Besorg mir noch was zu trinken«, sagte sie mit belegter Stimme.
    »Ich werde dir was verschaffen,
Sam«, sagte Mardi mit energischer Stimme, ergriff den Arm des anderen Mädchens
und führte sie ins Wohnzimmer hinein.
    »Diese Sam«, sagte Nelson
nachdenklich. »Ein eiskalter Fisch, wenn sie nüchtern ist — aber beschickert läßt sie die ortsbekannte Nymphomanin wie die
unschuldigste Jungfrau erscheinen.«
    »Vielleicht braucht sie die
Hitze am trockenen Land — um all die Kälte beim Tauchen auszugleichen?« sagte
ich.
    »Eine faszinierende Theorie.« Er
lachte leise. »Ohne Zweifel ist der sicherste Weg, ein Frauenzimmer
aufzuwärmen, sie erst abzukühlen.«
    »Sie haben jedenfalls genügend
Gelegenheit dazu«, sagte ich. »Schon in Anbetracht des eigenen Motorboots.«
    »Es gehört nicht mir«, sagte er
schnell. »Dane überläßt es mir, wenn ich hier bin. Es
gehört seiner Frau. Aber ich kriege sie nie zu sehen, denn sie mag Spieler
nicht.«
    Ich sah vage überrascht drein.
»Obwohl sie Dane einen Anteil an Ihrem Unternehmen gekauft hat?«
    »Sie dachte, sie würde mehr
Geld sparen, wenn Dane an einem Ort spielt, an dem er einen Teil des Gewinns
einnimmt.« Er grinste bedächtig. »Aber wissen Sie was, Al? Dane spielt gar
nicht mehr an unseren Tischen, seit ihn seine Frau in das Unternehmen hat
einsteigen lassen. Er findet, das nähme der Sache jeden Reiz.«
    »Soviel ich gehört habe, war er
jetzt gerade in Las Vegas?«
    Nelson schüttelte den Kopf.
»Vermutlich hat er das seiner Frau erzählt. Dane ist in den letzten beiden
Monaten gar nicht mehr im Chrystal Inn gewesen.«
    Ein schriller Schrei

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