Alantua
Blick gen Osten gewandt. Das
Rauschen der Wellen dämpfte die Schritte meiner nackten Füße
auf dem Kies. Er bemerkte mich erst, als ich direkt neben ihm stand
und seine Hand in meine nahm.
Seine
Verwunderung wich Erkenntnis und dann einem Grinsen.
„Du
bist nicht die Braut“, stellte er fest.
Ich
schüttelte den Kopf. „Nicht für Berenbarr, nein.
Malja hat diese Rolle übernommen. Sie ist unsere Cousine und in
ihren Adern fließt dasselbe königliche Blut wie in
unseren.“
Er
drückte meine Hand und sah mich zufrieden an. „Was wirst
Du jetzt tun, Königin von Alantua?“
Ich
sah gen Osten, wo das Licht der Sonne den Horizont bereits orange
schimmern ließ. Der Himmel hatte sich zugezogen. Würden
wir die Sonne überhaupt sehen, wenn sie sich erhob?
„Zwei
Jahre lang werde ich herrschen, bevor Anyún ihre zwei Jahre
antritt. Dann habe ich Zeit zu tun, was ich möchte.“ Ich
atmete tief ein. „Wirst du mit mir nach Osten segeln, wenn die
Zeit gekommen ist?“
„Mein
Platz ist an deiner Seite, egal wohin du gehst“, sagte er und
ich konnte nicht anders, als ihn zu küssen.
Ein
langer Weg lag hinter uns, eine weite Reise lag vor uns. Doch als die
Sonne aufging wusste ich, dass ich angekommen war ... endlich.
Ich
bin Kwarren, die Königin von Alantua.
Ich
bin auch Bromm, die Bärin.
Ich
bin beides. Keiner kann mir das nehmen. Denn ich allein entscheide,
wer ich bin.
Epilog
Zeit.
Was
ist schon Zeit?
Sie
vergeht und nimmt das Leben der Menschen mit sich.
Verglichen
mit der Ewigkeit ist das Menschenleben bloß ein Sandkorn am
Strand. Zeit und Leben sind unwichtig, wenn man die Ewigkeit besitzt.
Im
Fluss der Lava trieb ein Gegenstand, einem goldgeschuppten Kokon
gleich. Manche möchten es ein Ei nennen ... ein Drachen-Ei.
Der
Drachen wandelt sich und wartet auf seine Zeit. Und ihm gehört
die Ewigkeit.
Anhang
Stammbaum
Götter
Alanwy - Göttin des Lichts / Symbol: Sonne
Zarom - Gott der Dunkelheit / Symbol: Chaosknoten
Monwym - Göttin des Wassers / Symbol: Mond
Wenwym - Gott der Lüfte / Symbol: Abendstern
Semja - Göttin der Erde / Symbol: Baum
Landkarte
Danksagung
Viele Menschen haben mitgewirkt, dass „Alantua“ endlich fertiggestellt werden konnte:
Meinem Mann ist höchste Anerkennung zu erteilen. Stunden über Stunden, Tage über Tage, Monate über Monate, über ein Jahr lang musste er meine Monologe über Figuren und Plot über sich ergehen lassen und Textstellen lesen bzw. anhören. Und wenn die Mama geistig in ihrem Phantasiereich weilte, so kümmerte er sich um Kinder, Katze und Küche; ohne ihn wäre unser Zuhause in Chaos versunken. ;-) Ihm habe ich außerdem die goldene Sonne auf dem Cover zu verdanken!
Danke auch an Antje und Jean, die so mutig waren, sich auf eine Expedition in die Wirren meiner Geschichte zu begeben und mir dann Tipps zu geben, wie sie noch besser wird (einem Autor Tipps für seine Geschichte oder seinem Schreibstil zu geben ähnelt dem Gang in einen Löwenkäfig).
Dank an „Die Streuner“! Sie haben mir erlaubt, den Text von „Sauft Brüder Sauft“ zu verwenden! Hier noch die rechtlichen Hinweise: Text: Hickstein, Petzold. Nach einer Musik von Hickstein und Kempen, Musikgruppe "Die Streuner". Mit freundlicher Genehmigung von Emmuty Records.
Und natürlich danke ich auch meinen Kindern Anina und Benjamin. Ohne Euch wüsste ich nicht, was Leben und Lieben wirklich bedeutet! So, Ihr dürft jetzt wieder am Computer spielen und das Wohnzimmer verwüsten. Die Mama ist fertig mit ihrem Roman.
Hinweise
Sämtliche Figuren und Ereignisse dieser Geschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Personen und / oder tatsächlichen Ereignissen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt!
Außerdem von J. T. Bernett erschienen:
Totennebel
Jedes Jahr besucht König Berenbarr am Todestag seiner geliebten Frau und seines kleines Sohnes deren Grabhügel und verbringt dort viele friedliche Stunden. Dieses Mal ist alles anders. Denn in dieser Nacht zieht ein Nebel auf, der aus einer anderen Welt kommt ... aus der Welt der Toten. Kann Bromm, die Leibwächterin des Königs, ihren Herren aus den Nebeln retten?
- Fantasy-Kurzgeschichte –
ISBN 978-3-7309-5308-2
Ultio Sanguinis
Blutrache ... das ist das Geschäft des Veiovis'. Er selbst kämpft gegen das Vergessen; denn was ist schon ein Gott, den niemand mehr verehrt?
- Kurzgeschichte -
ISBN 978-3-7309-4373-1
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