Alarm auf Wolke sieben
ehrlich sagen, wenn dich etwas stört.“ Er zog sie an sich und sah sie mit dieser unglaublichen Selbstsicherheit an, die sie an ihm gleichermaßen liebte und hasste. „Das heißt, wir werden jetzt richtig heiraten? Ich finde, wir sollten es tun, und zwar bald.“
Sie sah zu ihm auf. Das war seine große Entschuldigung? Das war sein Heiratsantrag? Dann lächelte sie schief und warf die Arme um seinen Hals. Zur Hölle damit. John war wie ein Kater, der erst spät ein Heim gefunden hatte: fast gezähmt, aber eben nicht ganz. Vielleicht würde sich das noch ändern, wenn er lernte, ihrer Liebe zu vertrauen. Vielleicht würde er auch niemals hundertprozentig zahm werden. So war er eben. Es war egal, denn in den Bereichen, in denen es wichtig war, zeigte er ihr, dass er sie liebte. Er hatte ihr sein Herz vor die Füße gelegt, ohne zu wissen, was sie damit machen würde.
Victoria küsste ihn. ,„Bald’ hört sich gut an. Willst du eine richtig große Gesellschaftshochzeit mit allem Drum und Dran?“
„Oh Gott, nein! Das … das ist doch nicht etwa das, was du willst, oder?“ Seine Augen verengten sich, als er sie grinsen sah. „Du veräppelst mich. Sehr witzig!“
Sie grinste noch breiter. „Gib es doch zu, mit der feinen Gesellschaft kann man dich aber auch zu leicht ärgern. Dabei finde ich ehrlich gesagt, dass du viel besser zu diesen Country-Club-Typen passt als ich.“ Er lachte, und sie küsste ihn erneut. Als sie dieses Mal Luft holten, sagte sie: „Eine kleine private Zeremonie wäre prima. Nur du, ich, Jared, Esme und Familie und Freunde. Gefällt dir das besser?“
„Viel besser.“ Er warf dem Schreibtisch einen begehrlichen Blick zu, ließ sie los und trat zurück. „Wir sollten besser hier verschwinden“, sagte er zögerlich. So gern ich dich auf dem Schreibtisch sehen würde – da draußen warten zwei Kinder auf uns, die wahrscheinlich schon vor Neugier platzen.“
Lachend verließen sie das Büro. Auf dem Weg den Flur entlang hielten sie alle paar Schritte an, um sich zu küssen. Gerade als es heißer wurde, hörten sie Jareds Stimme: „Also wirklich, ihr zwei.“
John drehte sich um und strahlte den jungen Mann an. „Hey! Du bist der Erste, der es erfährt. Deine Schwester und ich werden heiraten.“
Das Lächeln gefror auf Jareds Gesicht. Dann nickte er höflich. „Das ist schön für euch. Herzlichen Glückwunsch. Ich sehe mich dann schon mal nach einer neuen Schule um.“
Es brach Victoria das Herz. Die Erfahrung hatte Jared gelehrt, nichts anderes zu erwarten. Fords Ehen hatten für ihn immer bedeutet, abgeschoben zu werden.
Bevor sie etwas sagen konnte, meldete John sich zu Wort. „Gute Idee, tu das.“
Sie hob ruckartig den Kopf und sah ihn entsetzt an. „Rocket!“
Er ging auf ihren Bruder zu. „Fang am besten in Denver an“, sagte er über ihre Proteste hinweg. Er hakte den Arm um Jareds Hals. „Da werden wir nämlich wohnen.“
Verdammt, sie hätte es besser wissen müssen! Sie liebte ihn so sehr, dass es körperlich schmerzte.
Esmes Radar funktionierte offensichtlich bestens, denn in diesem Moment kam sie die Treppe hinabgehopst, und kurz darauf hatte sich der gesamte Haushalt um sie herum versammelt. Alle wollten ganz genau wissen, was mit Dee Dee geschehen war, und erfuhren so nebenbei auch noch von ihren Hochzeitsplänen. Letzteres führte zu einer improvisierten Eiscremeparty in der Küche.
Es dauerte gut anderthalb Stunden, bis John und Victoria wieder allein waren. Sie folgte ihm ins Schlafzimmer, schloss die Tür und warf sich in seine Arme. Lachend stolperten sie zum Bett und fielen rücklings auf die Matratze.
Victoria sah ernst zu ihm auf, als er sich über ihr auf die Unterarme stützte. Sein Pferdeschwanz rutschte ihm über die Schulter und blieb auf ihrer Brust liegen. „Jetzt hast du einen Vorgeschmack auf das Chaos bekommen, das zukünftig dein Leben bestimmen wird. Willst du das immer noch?“
„Oh ja. Ich bin im Grunde ohne eine Familie aufgewachsen. Endlich zu einer dazuzugehören wird richtig klasse sein.“ Er senkte den Kopf und küsste ihren Hals. „Und denk daran, Süße, du gehörst ganz allein mir.“
„Gut so. Was hältst du davon, die Familie ein bisschen zu vergrößern?“
Er hob den Kopf und sah sie an. „Mehr Kinder, meinst du?“ Seine Augen leuchteten auf. „Okay! Lass uns eine Dynastie gründen.“
„Eine Dynastie? Aber Mr. Miglionni!“ Sie klimperte unschuldig mit den Wimpern. „Meinen Sie, Sie sind der Aufgabe
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