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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sollte er in so kurzer Zeit von der Landesstrafanstalt hierherkommen?«
    Er horchte noch einen Moment, sagte: »Jaja, in Ordnung!« Und legte auf.
    *
    Klößchen begriff nichts mehr. Er hatte mit einer Art Hinrichtung gerechnet, den Gedanken zwar verdrängt, sichaber vorgenommen, wie ein Held zu sterben – aufrecht und gelassen, vorher noch tüchtig zu treten und zu beißen –,auch das stand auf seinem Programm für die letzten Minuten.
    Als die Tür des Laderaums geöffnet wurde und sie ihn rauszerrten, sank ihm dann doch das Herz in die Hose.
    Und was geschah?
    Sie nahmen ihm die Fessel ab, befreiten ihn von den lästigen Heftpflastern. Demütig entschuldigten sie sich. Wie leid ihnen alles täte – wo doch der werte Herr Vater immer so großzügig sei, wenn es gelte, den verdreckten Jaguar zu putzen oder die Dachrinnen zu entmisten.
    Sie hätten wohl, beide, verdorbenen Schnaps getrunken und zeitweiligen Gehirnausfall gehabt. Ihr Gewissen habe sich in die Ecke verkrochen, nur so ein bisschen verbrecherischer Trieb – der ja in jedem stecke – sei für einige Stunden seelischer Sieger gewesen. Daher der dumme, dumme Einbruch und die noch dümmere Mitnahme des Sohnes des Hauses – unter Anwendung von Gewalt.
    »Aber jetzt sind wir wieder voll bei uns, Willi«, strahlte Biezich ihn an, »und hoffen, du vergibst uns.«
    »Ah ... «, meinte Klößchen, »muss ich das gleich entscheiden?«
    »Aber nein! Lass dir Zeit! Überlege!«
    Klößchen bewegte Arme und Beine, damit sein – ohnehin träges – Blut wieder ein bisschen in Wallung geriet.
    »Wie ich mich verhalte, werde ich mit unserem Anwalt absprechen«, sagte er. »Haben Sie zufällig Schokolade bei sich?«
    »Ich?«, wunderte sich Biezich. »Nein.«
    »Ich mag keine Schokolade«, sagte Schmerl, als sich Klößchens fragender Blick an ihn heftete. »Ich prieme (Tabak kauen) .«

     

    »Ihnen werde ich wahrscheinlich nicht verzeihen«, sagte Klößchen. »Bin ich also frei?«
    »Bist du«, nickte Biezich.
    »Dann fahren Sie mich bitte nach Hause.«
    »Du, das geht nicht, Willi. Wir müssen jetzt ganz schnell zu unserem Rechtsbeistand, einem jungen Mann namens Hennig Fühme. Hennig Fühme. Kannst du dir merken,ja? Den brauchen wir, denn anschließend fahren wir ins Präsidium – und stellen uns freiwillig. Du siehst: Wir sind bestrebt, alles wiedergutzumachen und uns vor unserer Schuld nicht zu drücken. Es wäre natürlich nett, wenn du der Polizei sagst, wie freundlich wir dich behandelt haben.«
    Klößchen nickte. Kein Risiko eingehen, sagte er sich, solange ich hier mit den beiden allein bin. Bei denen tiriliert ja der Gänsegeier unter dem Haupthaar. Gefährliche Irre! Und so was jätet Unkraut in unseren Dachrinnen. Und gelegentlich poliert Schmerl auch den Jaguar, weil der alte Georg die Gicht in den Fingern hat – gerade dass er zum Chauffeur noch taugt.
    »Soll ich etwa hierbleiben?«, fiel ihm plötzlich ein. »Es wird dunkel. Ich habe Hunger. Und zu der Nachtwanderung wollen meine Freunde und ich erst um zehn Uhr aufbrechen.«
    Sie beruhigten ihn.
    Er wurde zur Telefonzelle geführt.
    Sie gaben ihm Münzgeld.
    Nochmals erklärten sie alles.
    Schaudernd sah er dann dem Kastenwagen nach.
    Sie hatten die Scheinwerfer eingeschaltet. Als der Wagen hinter einer Kurve verschwand, geisterte das Licht noch lange durch die Bäume.
    Er schloss die Tür der Telefonzelle von innen, stemmte ein Knie dagegen und rief zu Hause an.
    Seine Mutter meldete sich.
    »Mama!«, brüllte er. »Ich bin’s, der Willi. Sie haben mich freigelassen. Ja. Wo ich bin? Nun heul doch nicht! Ich bin im Naturschutzgebiet – beim Gasthaus SAURÜCKEN. Ziemlich dunkel hier. Und kalt. Und einsam wie auf dem Mond. Ein Glück, dass ich Angst überhaupt nicht kenne. Wie? Den Kommissar? Ja, und... ’n Abend, Herr Glockner. Doch, ich kenne die beiden. Biezich und Schmerl. Sie haben mich hiergelassen und mir Geld gegeben fürs Fernsülzen, weil sie zu ihrem Rechtsbeistand wollen. Der heißt... jetzt habe ich’s... Doch! Ich weiß wieder: Hennig Fühme. Wer holt mich ab?« Er lauschte. »Meine Mama mit Herrn Hortensen, Gaby und Karl. Gut. Ist Tim nicht da? Ah, der fährt mit Ihnen zu Fühme. Ja, Biezich und Schmerl wollen sich stellen. Freiwillig. Ich soll sagen, dass sie nett waren. Sage ich aber nicht. Die sind total verrückt, diese Geisteschaoten. Sagen Sie Mama, sie soll unbedingt Schokolade mitbringen. Außerdem ... «
    Er redete, bis der Apparat die letzte Münze geschluckt

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