Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Hüftanschlag.
    Als er die Terrasse erreichte, kam der Kerl durch die aufgebrochene Tür. Ein baumlanger Typ war’s von mindestens 190 cm.
    Er hatte eine Flasche Bier in der Hand. Vielleicht wollte er sich beim Freisitz auf der gemütlichen Holzbank niederlassen. Was zu verstehen war – in so einer Herbstnacht!
    Aber er sah Schöffbauer – und erstarrte.
    Phhhhh!, blähte er höhnisch die Lippen.
    Er war überrascht.
    »Wenn ich jetzt abdrücke, bin ich um 5000 Mark reicher«, sagte er. »So viel ist auf dich als Belohnung ausgesetzt, Häppel. Ferdinand Häppel, nicht wahr? Vorhin wurde dein Bild im Fernsehen gezeigt. Auch nachmittags schon. Bist wohl ein ganz gefährlicher Typ, wie?«
    Häppel antwortete nicht.
    Er hatte ein jungenhaftes, fast zartes Gesicht. Derunverhältnismäßig kleine Kopf saß auf sehr breiten Schultern.
    Stille.
    Schöffbauer hörte den Wind in den Zweigen.
    In weiter Ferne röhrte ein Hirsch – der erste, den er dieses Jahr hörte. Es erstaunte ihn. Eigentlich waren die Nächte noch nicht kalt genug für die Brunft. Aber sicherlich gibt es auch bei den Hirschen Frühentwickler, die die Zeit nicht erwarten können.
    »Nun?«, fragte Schöffbauer.
    »Quatsch nicht!«, sagte Häppel. Er hatte eine unangenehme, schrille Stimme. »Schieß – oder tu die Knarre weg.« Schöffbauer betrachtete ihn nachdenklich.
    »Bis hierher, Häppel, hast du’s geschafft. Aber weiter kommst du nicht – ohne fremde Hilfe.«
    Häppels Kopf nickte. Er begriff sofort. »Willst du mir helfen?«
    »Ich bin Erich Schöffbauer. Meiner Alten gehören die Wandleben-Werke. Kennst du nicht? Hat was mit Möbelherstellung zu tun. Inneneinrichtung. Die Frage ist, ob du dir 20000 Mark verdienen willst – und ’ne Möglichkeit, ins Ausland abzuhauen. Zum Beispiel nach Österreich.«
    »Eigentlich wollte ich in die Schweiz. Und dann weiter über Südfrankreich nach Spanien. Endziel Afrika.Da werden immer noch Söldner gebraucht. Aber sag’s keinem weiter.«
    »Also? Willst du?«
    »Mann, Schöffbauer. Erstens habe ich keine Wahl. Zweitens ist das ein Angebot nach Maß. Ich fürchte nur, ich muss dafür was tun.«
    »Es liegt ganz auf deiner Linie.«
    »Bankraub?«

     

    »Nein, nein! Ich meine nur, man darf keine Skrupel haben.«
    »Skrupel? Was ist das? Gehemmt«, Häppel lachte fettig, »war ich noch nie. Hat’s was mit deiner Alten zu tun?«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Schöffbauer überrascht.
    »Es klang so herzlich, als du sie erwähnt hast.So als würdest du sie zum Teufel wünschen.«
    Sieh an!, dachte Schöffbauer. Der ist gar nicht so dumm. »Du liegst richtig«, nickte er. Dann sah er nervös auf die Uhr.
    Wenn aus der Sache was werden sollte, drängte die Zeit. Häppel wartete ab.
    Schöffbauer trat etwas näher und richtete die Laufmündung himmelwärts, was die Situation entschärfte und eine gewisse Einigkeit ausdrückte. Trotzdem blieb er auf der Hut.
    »Um es kurz zu machen«, sagte er, »ihr gehört alles. Ich bin nur angeheiratet worden. Und ihr Anwalt hat dafür gesorgt, dass im Falle einer Trennung für mich nicht viel bleibt.«
    Häppel grinste. »Bist so ’ne Art Gigolo (Mann, der sich von Frauen aushalten lässt), was?«
    Er sprach das erste g nicht wie schi aus, sondern als g. Schöffbauer überhörte die Anspielung.
    »Nach neun Jahren Ehe«, fuhr er fort, »steht sie mir bis zur Halskrause. Kinder haben wir nicht. Aber auch die würden nichts daran ändern. Lieber morgen als übermorgen mache ich die Mücke. Aber ich möchte nicht mit leeren Taschen dastehen.«
    Häppel nahm einen Schluck aus der Flasche. »Wer will das schon?«
    »Mathilde sitzt zur Stunde noch an ihrem Schreibtisch. Nachher, wenn sie aufhört, wird sie wie immer nach einer 60-Stunden-Woche gereizt und nervös sein. Aber dagegen weiß sie ein Mittel. Sie hockt sich in ihren Landrover und fährt zur Jagdhütte – also hierher. Angst ist ihr fremd. Außerdem schießt sie wie die Schützenliesl – nur deren Lieblichkeit fehlt ihr. Mathilde Schöffbauer, geborene Wandleben, wird also in Bälde hier auftauchen, in der Absicht, einige Stunden zu schlummern. Im Morgengrauen geht sie dann auf Pirsch und knallt Tiere ab. Das beruhige die Nerven, meint sie.«
    »Warum schießt sie nicht mal auf Waldläufer?«, feixte Häppel. »Das wäre doch Balsam für ihre Nerven.« »Begreifst du, worauf ich hinauswill?«
    »Noch nicht ganz.«
    »Du lauerst hier, überwältigst sie, checkst, welche Geldtaube dir da zugeflogen ist, und

Weitere Kostenlose Bücher