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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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zwingen.«
    Unglaublich schnell verstaute er seine Habseligkeiten in den Taschen.
    Fengstein murmelte was von einem Irrtum.
    Plaschke war gelb im Gesicht.
    »Ich bestehe nicht darauf, dass Sie sich entschuldigen«, meinte Meisner – und raus war er zur Tür.
    Im Sturmschritt verließ er das Kaufhaus. Jetzt war Eile geboten. Gleich würde sich in Fengsteins Büro die Wut wie ein Gewitter entladen.
    Meisner lächelte, als er das kleine Café in der Seitenstraße betrat. Die Preise waren hier niedrig, kaum knöchelhoch, und die Gäste erwarteten nicht, dass plötzlich ein gekröntes Haupt oder ein orientalischer Ölscheich samt seiner Rolls-Royce-Karawane hereinkäme. Dennoch – einige Früh- und Kleinrentner rümpften die Nase, als der flotte Penner sich an den Tischen vorbeischob. Bei aller Bescheidenheit, die nun mal zu ihrem Leben gehörte wie das kleine Frühstücksei im Café, wollten sie sich doch nicht auf eine Stufe stellen mit so einem zerlumpten Gammler. Der roch ja aus allen Knopflöchern, dass einem der Appetit auf den Kaffee vergehen konnte!
    Carina saß hinter einer Palme. Hier war man unbeobachtet. Allenfalls die Serviererin kam vorbei. Im Moment freilich machte sie keinen Startsprung, um den Penner zu bedienen.
    »Hallo!«
    Meisner legte Plaschkes Armbanduhr auf den Tisch. »Oh?« Carina machte runde Augen.
    »Ist nicht viel wert«, erklärte er. »Die überlasse ich meinem Hehler als Zugabe. Aber für die hier«, er zeigte Fengsteins goldene 50000-Mark-Uhr, an der die Brillanten blitzten, »hat sich’s gelohnt.« Er lachte. »Und Plaschke kriegt sicherlich eine Gallenkolik, wenn er die Halskette in seiner Hosentasche findet.«
    Carina lächelte und nippte an ihrem Espresso. »Die Strafe haben sie verdient.«
    Meisner nickte. »Es sind miese Erpresser. Keine ehrlichen Diebe wie wir. Auch mich wollten sie ausplündern, die beiden. Mit dem Spendentrick. Das scheint deren Masche zu sein. Bei den frisch ertappten Opfern haben sie natürlich ein denkbar leichtes Spiel. Denn die kriechen seelisch auf dem Bauch und können sich nicht aufmüpfen wegen des schlechten Gewissens. Also wirklich! Jeden Dieb sollte man warnen vor Plaschke und Fengstein.«

5. Einer packt aus
    Internatsdirektor Dr. Freund runzelte die Stirn, glättete sie wieder und bedachte Tim mit einem nachdenklichen Blick.
    »Ich weiß, dass du Courage (Mut) hast und für Verfehlungen den Kopf hinhältst. Einerseits. Andererseits kenne ich deine Abenteuerlust und den Drang zur Freiheit. Ein nächtlicher Ausflug würde gut dazupassen. Und einer wie du findet bestimmt einen Weg, um – trotz verschlossenen Eingangs – aus dem Haupthaus zu entkommen.«
    Fährmann begann eifrig zu nicken. Die Haartolle rutschte noch tiefer. Mit dem rechten Auge sah er jetzt nichts mehr. Deshalb warf er den Kopf nach hinten wie ein störrischer Hengst seine Mähne.
    Tim grinste den Schulleiter an. »Sie charakterisieren mich richtig, Herr Direktor. Und Tatsache ist: Ich war gestern Nacht in meinem Bett, nur in meinem Bett, nirgendwo sonst. Wenn ich mir mal eine halbe oder zwei Drittel Nacht um die Ohren schlage, bin ich entweder bei Viersteins eingeladen – durch meinen Freund Karl – oder bei Sauerlichs – durch meinen Freund Willi. Oder – auch das ist schon vorgekommen – Herr Glockner entschuldigt mich, weil ich bei irgendeiner verbrecherischen Ungerechtigkeit die Nase im Wind habe und dem Kommissar nützlich sein kann. Trifft aber alles nicht zu für die letzte Nacht.«
    Auch Tims Worte wurden von Gert Fährmann gestenreich begleitet, jedoch nicht mit eifrigem Nicken, sondern mit entschiedenem Kopfschütteln.
    »Ich glaube dir, Tim«, sagte der Schulleiter. »Gert hat sich offenbar geirrt. Wen oder was die Passanten wahrgenommenhaben – das ist ohnehin keine Brücke, auf die ich einen Fuß setzen würde.«
    »Herr Direktor«, schrillte Gerts Stimme protestierend. »Ich weiß genau...«
    »Schluss damit«, gebot Dr. Freund. »Tim hat noch nie das Ansehen unserer Schule geschädigt. Im Gegenteil. Er und seine Freunde haben viel dazu beigetragen, dass Missstände und sogar Verbrechen aufgedeckt wurden. Das fällt in sehr angenehmer Weise auf unsere Bildungsanstalt zurück. Tim, du kannst gehen.«
    Der TKKG-Anführer ließ sich das nicht zweimal sagen, sondern sauste hinaus wie ein geölter Blitz. Freilich nicht, ohne einen Blick auf den Schulsprecher-Vize abzuschießen – einen Blick voller Unheil, mit der Verheißung: »Wir sprechen uns noch.«
    Dieses

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