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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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die Zähne. »Kommen Sie mit!«
    »Was?« Meisners Mund zuckte. »Weshalb denn?«
    »Sie haben gestohlen. In Ihrer linken Hosentasche befindet sich eine kostbare Kette. Sie sind an der Kasse vorbei – also versuchen Sie gar nicht erst, sich rauszureden. Gehen Sie vor mir her! Und nicht in die Tasche greifen!«
    Meisner fügte sich, trottete voran, ließ sich befehlen, wo es langging, und murmelte mehrmals, das sei ja nun ein lächerlicher Irrtum.
    Fengstein – ein Managertyp der harten Sorte – saß in seinem Büro. An der Wand hing ein großes Schild mit der Aufschrift: Tempo, Leute, ihr könntet längst fertig sein.
    » Otto, ich habe wieder einen.« Plaschke grinste.
    Der Hausdetektiv war mittelgroß und bullig. Vor zehn Jahren hatte er geglaubt, als Profiboxer mindestens Europameister zu werden. Davon war nichts geblieben außer Narben an den Augen und einer zerbeulten Nase.Er hatte mehrere Goldzähne und hellblaue Pupillen.
    »Tolle Erfolgsquote, Hugo!«, lobte Fengstein. Unter seinen hageren Wangen hoben sich die Zähne ab.
    »Dieser Drecksack hat beim Modeschmuck zugelangt«, erklärte Plaschke. »So, Mann!«, wandte er sich an Meisner. »Und nun leerst du die Taschen. Alles auf den Tisch. Aber zuerst die Brieftasche mit dem Ausweis.«
    »Ich protestiere«, verkündete Meisner mit wackliger Stimme. »Ich habe nichts gestohlen.«
    »Deine Brieftasche!«, brüllte Plaschke ihn an. »Los! « Erschrocken war Meisner zurückgeprallt.
    Jetzt zuckte er mit den Achseln und tat wie ihm geheißen.
    Er hatte viel Krimskrams in den Taschen und begann ihn auf dem Schreibtisch auszubreiten.
    Plaschke griff sofort zur Brieftasche.
    »Donnerwetter!« Er pfiff durch die Zähne. »Dieser Penner, Otto, schleppt an die 2000 Mark mit sich rum. Wahrscheinlich geklautes Geld.«
    »Das Geld«, sagte Meisner, »habe ich mir mit ehrlicher Arbeit verdient. Mit Schneeräumen, Rasenmähen, Unkrautjäten, Autowaschen und ... «
    »Quatsch keine Opern, du Dieb!«, fuhr Plaschke ihn an. »Oder sollen wir dich gleich den Bul ... der Polizei übergeben? Heh? Schmeckt dir nicht, wie? Es ist nicht zu fassen. Klaut der Kerl eine wertvolle Kette – und meint, wir sehen tatenlos zu. Otto, was meinst du: Mit einer guten Tat könnte der Kerl die Sache wiedergutmachen. Ja? Ich denke da an eine Spende fürs Rote Kreuz oder die Heilsarmee. Das kommt dich immer noch billiger, Freundchen, als eine Anzeige.«
    »Ich soll spenden?«, fragte Meisner.
    »Als Buße. Und zwar alles, was du hier in der Brieftasche hast. Wir ziehen das Geld ein. Und leiten es weiter ans Rote Kreuz. Klar? Damit ist gewährleistet, dass es dort auch wirklich ankommt, das Geld. Wie heißt du?«
    »Karl-Friedrich Duzielsky. Aber ich spende nichts. Ich behalte das Geld.«
    »Das entscheiden wir. Klar? Ein Dieb hat hier gar nichts zu melden.Wo wohnst du?«
    »Kunzestraße 111. Ich will aber nichts spenden.« »Schnauze!«, zischte Plaschke. »Kunzestraße – wo ist das?«
    »Beim Schlachthof«
    »Ah so. Und nun pack weiter aus. Das ist noch nicht alles.«
    »Was denn noch?« Meisner blinzelte. »Meine Taschen sind leer.«
    »Wir warten auf die Kette. Sie ist in deiner linken Hosentasche. Also raus damit! Nicht so schüchtern.«
    »Ich habe keine Kette. Das sage ich schon die ganze Zeit.«
    »Sollen wir die Polizei rufen?«, schnarrte Fengstein. »Zur Leibesvisitation (Visitation = Durchsuchung der Kleidung) ?«
    Meisner streckte die Arme zur Seite. »Machen Sie’s. Wenn Sie nicht glauben, was ich sage.«
    Plaschke zog ein angewidertes Gesicht, als er dem vermeintlichen Stadtstreicher die Taschen filzte.
    Der Hausdetektiv suchte sorgfältig. Seine Miene nahm einen blöden Ausdruck an.
    »Otto!« Plaschke blökte durch seine Goldzähne. »Ich weiß es genau. Er hat eine Halskette aus unserer Serie Schwarzer Vulkan genommen. Er kann sie nicht weggeworfen haben. Ich war aufmerksam wie ein Luchs.«
    Fengstein kam hinter dem Schreibtisch hervor und forderte Meisner auf, aus den Schuhen zu schlüpfen.
    Auch das führte zu keinem Erfolg, sondern lediglich zu einem Zusammenstoß, als Meisner stolperte und den Abteilungsleiter fast umriss.
    Wie wütend die beiden waren!
    Meisner unterdrückte ein Grinsen.
    »Glauben Sie mir jetzt? Nur weil ich abgerissen rumlaufe, bin ich noch lange kein Dieb. Aber das ist ja typisch. Immer auf die sozial schwachen Mitbürger. Wer nicht aussieht wie Sie – der muss ein Verbrecher sein. So! Und keine Mark spende ich. Klar? Dazu können Sie mich nicht

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