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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Stinktier!, dachte Tim, während er zum Haupthaus hinübersauste. Diese Charaktermumie! Dem verdanke ich’s, dass im MAUSELOCH jetzt alles gelaufen ist. Oder? Habe ich noch eine Chance?
    Seine Handgelenkzwiebel, die meistens eine Minute vorging, zeigte 16.14 Uhr.
    Im Haupthaus spurtete er die Treppe hinauf.
    Über Gert Fährmanns Verleumdungsaktion würde er später nachdenken. Jetzt musste gehandelt werden.
    Kein Laut war zu hören in der ersten Etage. Sämtliche Schüler befanden sich unten in den Klassenräumen und saßen die Arbeitsstunde ab – beschäftigt mit Hausaufgaben und freiwilligem Pauken.
    Alle Buden waren leer.
    Das MAUSELOCH!
    Tim horchte an der Tür. Stille schwappte ihm ins Ohr und zum andern wieder raus.
    Er öffnete die Tür.
    Hans-Peter Mühlsens Bett stand am Fenster.
    Tim sah sofort, dass eine Ecke des Kopfkissens umgeknickt war.
    Er trat ein. Niemand versteckte sich – weder hinter den Schränken noch unter den Betten. Tim hob Hans-Peters Kopfkissen an. Nichts. Aber das Laken war eingedrückt an einer Stelle. Hier hatte vermutlich die Uhr gelegen.
    Also zu spät.
    Tim fluchte hinter geschlossenen Lippen, dass es den Backenzähnen kalt über den Schmelz lief.
    Dieser elende Zwischenfall! Ohne das Kommando zum Direx hätten Zado und Co – falls der kein Einzeltäter war – jetzt ausgespielt.
    Ein elender Zufall, dieser Zwischenfall. Oder? War das so zufällig nicht?
    Tim schickte ein paar Gedanken los – in diese Richtung –, wurde aber auf halbem Weg gestört. Denn draußen auf dem Flur näherten sich schlurfende Schritte.
    Sie kamen zum MAUSELOCH.
    Blitzartig verschwand Tim hinter einem der Schränke. Der stand so, dass er eine Zimmerecke teilweise abschnitt – also wie gemacht als Versteck.
    Die Schlurfschritte schlurften herein. Die Tür wurde geschlossen. Ein langer Seufzer schwebte durch den Raum.
    Tim linste an der Kante vorbei.
    Hans-Peter Mühlsen, genannt Lurch, wandte ihm den Rücken zu, beugte sich über sein Bett, äugte unters Kopfkissen.
    Noch ein Seufzer. Dann öffnete Lurch den Schrank und nahm ein Schulbuch sowie einen Rechenblock heraus.
    »Rühr dich nicht von der Stelle!«,befahl Tim mit dumpfer, total verstellter Stimme.
    Lurch japste erschreckt und erstarrte dann zur sprichwörtlichen Salzsäule.
    »Nicht umdrehen!«, befahl Tim. »Du weißt, wer ich bin?« »Neiiin.« Lurchs Stimme zitterte. »Ich... kenne dich, Sie äh... kenne niemanden.«
    »Aber du weißt, dass ich Zado bin?«
    »Jjjja.«
    »Und dass ich dich fertigmache, wenn du irgendwas verrätst?«
    »Jjjja.«
    »Ich bin deine Schutzmacht.«
    »Jjjja.«
    »Darüber freust du dich doch?«
    »Sehr. Jjjj a, sehr.«
    »Dreh dich um!«
    Tim trat hinter dem Schrank hervor. Lurch bewegte sich nicht. Er war zwölf, aber klein für sein Alter, hatte blonde Locken und die ersten Pubertätspickel auf dem blassen Gesicht.
    Freilich – im Moment sah Tim nur seinen Nacken. »Du sollst dich umdrehen!«
    »Aber... dann... dann...«
    »Dreh dich um!«
    Jetzt, endlich, gehorchte der Junge.
    Seine Augen weiteten sich. Fassungslos starrte er Tim an. »Du? Du bist... Zado?«
    Tim sagte erst mal nichts, verzog nur das Gesicht, als hätte er statt aus einer Milchflasche aus einem Tintenfass getrunken. Kopfschüttelnd sah er Lurch an; und der wurde immer kleiner unter Tims Blick.
    »Nein, ich bin nicht Zado. Aber ich habe den Zettel gefunden, den du verloren hast. Ich wollte hier sein, um Zado abzufangen, kam aber leider zu spät, weil man mich zum Direx rief. Man hat dir also die Uhr, Geld und Kugelschreiber abgenommen – besser gesagt: geraubt. Und du lässt dir das gefallen, einfach so.«
    »Ich... weiß nicht, wovon du redest«, stammelte Lurch.
    »Komm, Hans-Peter! Das zieht jetzt nicht mehr. Eben, als du glaubtest, Zado stünde hinter dir, hast du dir zwar in die Hose gemacht, aber prima geantwortet. Und jetzt erzählst du mir, was da läuft.«
    »Das... kann ich nicht. Der... der bringt mich sonst um.«
    »Blödsinn! Niemand wird umgebracht. Ich habe schon lange den Verdacht, dass etliche Mitschüler aus der Unterstufe unter Druck gesetzt werden. Ich will die Namen nicht aufzählen. Allen Jungs ist gemeinsam, dass sie mit blauen Flecken verziert sind und massenweise Geld sowie Wertgegenstände verlieren. Den Paukern ist noch nichts aufgefallen – erstaunlicherweise. Aber wir von der TKKG-Bande halten die Augen offen. Weißt du überhaupt, dass du Zados Zettel verloren hast?«
    Lurch starrte mit offenem Mund, schüttelte

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