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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Traufengasse zwischen der Schänke und einer Schmiede, aus der laute Hammerschläge und das Zischen der Blasebälge auf die Straße schallten.
    »Da kommt er«, flüsterte Ni’lahn und deutete mit dem Kopf auf das Spiegelbild des Verfolgers in der Fensterscheibe »Schnell.«
    Sie schlüpfte vor dem Elv’en in das Gässchen. Die beiden eilten auf den Seiteneingang der Schänke zu, neben dem leere Fässer aufgestapelt waren, die einen schalen Geruch nach Hefe und Hopfen verbreiteten.
    »Hier warten wir«, entschied die Nyphai. Merik nahm das Bündel mit den Vorräten von der Schulter, und sie versteckten sich hinter den Fässern. »Halte dein Schwert bereit, aber lass mich den Anfang machen.« Ni’lahn zog die Stoffhülle von ihrer Laute und strich mit den Fingern über die Saiten. In ihrem Inneren erblühte die Magik und machte sie noch schöner. Sie strahlte so viel Wärme, so viel innere Kraft aus, dass Meriks Herz sich schmerzhaft zusammenzog. »Er kommt«, flüsterte sie und riss ihn aus seinen Gedanken.
    Ni’lahn und Merik beobachteten aus ihrem Versteck, wie der Verfolger den Durchgang erreichte und ratlos die Straße auf und ab schaute. Langsam trat er in den Schatten zwischen Schänke und Schmiede.
    Merik spürte, wie Ni’lahn neben ihm alle Muskeln anspannte.
    Der Verfolger drehte sich zur Straße um und winkte. Ein zweiter, ein dritter Mann betraten die Traufengasse. Alle trugen die gleichen Umhänge und die gleichen Schlapphüte.
    Merik zuckte zusammen. Es war also nicht nur ein Dieb. Er sah über die Schulter; das Gässchen endete ein paar Schritte hinter ihnen an einer Ziegelmauer. Die Tür zur Schänke war der einzige Ausweg. Selbst wenn sie nicht verschlossen sein sollte, lag sie von ihnen aus gesehen hinter den Fässern.
    Ni’lahn drückte ihm die Hand, eine stumme Aufforderung, sich bereitzuhalten. Die anderen waren nur zu dritt, und sie und Merik hatten die Überraschung auf ihrer Seite. Doch schon sah der Elv’e überrascht zwei weitere vermummte Gestalten in den Durchgang treten.
    Damit hatte sich das Verhältnis drastisch verschlechtert, und Merik war nicht mehr so sicher, welche Seite den Überraschungsvorteil für sich beanspruchen konnte. Als noch eine Gestalt in den Durchgang trat, erhöhte sich die Zahl der Gegner gar auf sechs.
    Ni’lahn stand seelenruhig da. Für Merik war sie eine wahre Lichtgestalt, und er wunderte sich, dass die anderen ihre Ausstrahlung nicht bemerkten.
    Er selbst konnte beobachten, wie der erste Verfolger auf den Fässerstapel zuschlich und einen seiner Kumpane mit Gesten aufforderte, die Tür zur Schänke zu öffnen. Der Mann ging bereitwillig darauf zu.
    Merik spannte alle Muskeln an. Die Hammerschläge aus der benachbarten Schmiede erschienen ihm wie ein Echo seiner eigenen Herzschläge, die ihm laut in den Ohren dröhnten. Der Vermummte drückte die Klinke nieder. Die Tür war tatsächlich verschlossen oder verriegelt.
    Die Blicke der Verfolger richteten sich auf die Fässer.
    Der Überraschungsvorteil war nicht zum Tragen gekommen.
    Das Hämmern ging weiter und schien Merik noch lauter geworden zu sein. Dann durchdrang ein heller Ton das Getöse: Eine einzelne Lautensaite war angeschlagen worden.
    Die Verfolger erstarrten.
    Ni’lahn brachte auch die anderen Saiten zum Schwingen und baute einen Akkord auf, der das ganze Gässchen erfüllte.
    Der erste Angreifer streckte die Hand aus, doch bevor er oder seine Begleiter einen Schritt tun konnten, schossen Wurzeln aus dem Boden und verknüpften sich zu einem Netz. Drei der Männer waren gefangen. Die anderen drei stürmten davon.
    »Lauf!« schrie Ni’lahn. Doch sie hatten noch keine zwei Schritte gemacht, als mit den Gestalten im Wurzelnetz eine seltsame Veränderung vorging.
    Merik packte Ni’lahn und riss sie zurück.
    Die drei wurden zu lebenden Fleischströmen, flossen aus ihren Umhängen und glitten wie Schlangen durch die Maschen des Netzes. Sobald sie draußen waren, wählte jeder eine andere Gestalt. Einer wurde zur einer Wildkatze, der Zweite zu einem Riesenadler und der Dritte zu einem weißen Wolf, und so flohen sie.
    Am Eingang des Gässchens wandte sich der Wolf noch einmal um. Er war der erste Verfolger gewesen. Merik ahnte, dass es sich um ein Weibchen handelte eine Wölfin. Auf der sonnigen Straße leuchtete ihr Fell so weiß wie Schnee. Die bernsteingelben Augen glühten vor Zorn. Dann war auch sie verschwunden.
    »Gestaltwandler«, keuchte Ni’lahn.
    Joach saß Greschym gegenüber auf

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