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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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verstehen?«
    Greschym nickte zu der Rose hin. »Diese Blume hat mich vierunddreißig Tage meines Lebens gekostet. Und wenn du Kesla zurückholen willst, genügen Tage nicht mehr … dafür musst du schon einen größeren Teil deines Lebens hingeben.« Greschym musterte Joach von oben bis unten. »Und das kannst du dir in deinem jetzigen Zustand gar nicht leisten.«
    Joach rang nach Atem, als wäre mit einem Mal die Luft zu dünn geworden. »Was verlangst du für dein Wissen?«
    »Nichts, mein Junge. Ich will nur meine Freiheit, dann gehe ich meiner Wege. Ich bestehe nicht einmal darauf, dass du das kostbare Buch deiner Schwester zerstörst.«
    Joach konnte seine Überraschung nicht verbergen.
    »Ein besseres Angebot gibt es nicht, Joach. Mir ist klar, dass du deine Schwester nicht verraten kannst oder willst. Deshalb begnüge ich mich mit meiner Freiheit.«
    »Wie kann ich dir vertrauen?«
    Greschym zuckte die Achseln. »Solange das Buch noch besteht, habe ich keine Magik oder erst, wenn ich mich genügend weit entferne … mindestens fünf Meilen, schätze ich. Lässt du mich also gehen, und ich halte meinen Teil des Abkommens nicht ein, dann hindert dich nichts daran, mich wieder einzufangen. Weiter kann ich dir nicht mehr entgegenkommen.«
    »Was ist mit dem Krieg? Deinem Wissen …?«
    Der Dunkelmagiker verdrehte die Augen. »Du kennst das Hochland besser als ich. Und was ich weiß, habe ich dir längst alles gesagt.«
    Joach suchte weiter nach einem Haken. »Im Gegenzug für deine Freiheit verrätst du mir also das Geheimnis des Lebens und erstattest mir die Hälfte meiner Jahre zurück.«
    Greschym nickte.
    Joach konnte sich nicht überwinden, sofort auf den Handel einzugehen. Er stand auf, behielt aber die Rose in der Hand. »Ich werde es mir überlegen.«
    »Überlege nur nicht zu lange, mein Junge. Wenn erst der Endkrieg beginnt, wird dieser eherne Standi Ritter vermutlich bald feststellen, dass ich seiner edlen Sache mehr schade als nutze. Wenn du also zu lange wartest, gebraucht er womöglich sein scharfes Schwert, und dann sind deine Jugend und meine Geheimnisse unwiederbringlich verloren.«
    Dagegen gab es wenig zu sagen. Joach wusste, wenn er den Handel überhaupt abschließen wollte, musste er sich bald entscheiden.
    Er schob die Rose in eine Tasche seines Umhangs. »Bis heute Abend hast du meine Antwort.«
    Greschym sah dem Jungen nach. Ihm war natürlich nicht entgangen, wie behutsam Joach mit der Rose umging. Die kleine Blume verkörperte alles, was er sich für seine Geliebte erhoffte.
    Du hast mir deine Antwort schon gegeben, Joach.
    Er lehnte sich gegen die Felswand und schloss die Augen. Die Mittagssonne schien ihm warm ins Gesicht. Er schickte seinen Geist aus, doch wenn Ruhack mit seinem Knochenstab überhaupt in der Gegend war, dann war der Gnom zu weit weg. Er konnte ihn nicht spüren.
    Ich hoffe nur, du bist uns auch wirklich gefolgt, mein zäher Freund. Wenn mein Plan gelingen soll, brauche ich diesen Stab.
    Er seufzte. Er würde das Abkommen einhalten der Junge würde die Hälfte seiner Jugend zurückbekommen, und er würde ihm auch beibringen, seinen Kunstwerken Leben einzuhauchen. Aber fortgehen würde er nicht. Freiheit hin oder her, es gab hier noch etwas, was er haben wollte.
    Schattenklinge.
    Das Schwert war der mächtigste Gegenstand auf dieser Welt. Seiner Magik konnte selbst der Herr der Dunklen Mächte nicht widerstehen. Svesa’kofa hatte gut daran getan, es im Nexus der Westlichen Marken zu verstecken, der alle Energien abschirmte. Sonst hätte das Schwarze Herz die Waffe längst gewittert und an sich gebracht.
    Doch nun war Schattenklinge für ihn erreichbar! Und er würde nicht fortgehen, ohne das Magik Schwert mitzunehmen.
    Greschym ließ sich zufrieden von der Sonne bescheinen. Der letzte Tag seiner Gefangenschaft war angebrochen. Noch einmal rief er sich in Erinnerung, wie sorgsam Joach die kostbare Rose verwahrt hatte.
    Damit kriege ich dich, mein Junge, und diesmal lasse ich dich geradewegs in dein Verderben rennen. Denn ob du willst oder nicht, du wirst die mächtigste schwarze Magik kennen lernen, die e s gibt: die alles vernichtende Macht der Liebe.
    Er’ril stand vor Tol chuk und traute seinen Augen nicht. Unmöglich, dachte er. Der Og’er hielt das Herz seines Volkes in Händen, die Größe, die Form waren unverkennbar. Aber es war der Verderbnis anheim gefallen, tief schwarz und von silbrigen Adern durchzogen.
    »Es ist Schwarzstein!« keuchte Elena.
    Tol chuk

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