Alaska-Kid - V3
Peabody«, rief einer. »Sie hauen mit den Peitschen auf die Hunde los und fahren den Fluß hinab.«
»Da soll doch der leibhaftige Satan...« Shunk Wilson schwieg mit offenem Munde und starrte Luzy an.
»Vielleicht können Sie uns eine Erklärung geben, Frau Peabody?«
Sie schüttelte den Kopf und preßte die Lippen zusammen. Shunks zorniger und mißtrauischer Blick schweifte weiter und blieb auf Breck haften.
»Und ich denke mir, daß der Fremde da, mit dem Sie so lange geflüstert haben, die Sache erklären könnte, wenn er Lust hätte.«
Breck merkte mit Unbehagen, daß alle Blicke sich auf ihn richteten.
»Sam hat auch lange mit ihm gequatscht, ehe er vorhin abhaute«, sagte einer.
»Sehen Sie mal, Herr Breck«, fuhr Shunk Wilson fort. »Sie haben die Verhandlung hier unterbrochen, und Sie müssen uns erklären, warum Sie das getan haben. Was haben Sie da vorhin geflüstert?«
Breck räusperte sich ängstlich und antwortete: »Ich wollte etwas Proviant von ihm kaufen.«
»Und womit wollten Sie bezahlen?«
»Mit Goldstaub natürlich.«
»Wo haben Sie den denn her?«
Breck antwortete nicht.
»Er ist immer um den Stewart herumgeschlichen und hat geschnüffelt«, gab einer ungefragt zum besten. »Ich stieß vor einer Woche, als ich auf der Jagd war, auf sein Lager. Und ich kann euch sagen, daß er verdammt geheimnisvoll tat.«
»Der Staub stammt ja gar nicht dorther«, sagte Breck. »Ich habe es mit einer einfachen Hydraulik geschafft.«
»Bringen Sie mal Ihren Beutel und lassen Sie sehen, wie er aussieht, Ihr Goldstaub«, befahl Wilson.
»Ich sage Ihnen ja, daß er gar nicht von dort ist...«
»Wir wollen ihn trotzdem sehen, verstehen Sie?«
Breck tat, als hätte er sich am liebsten geweigert, aber er sah überall nur drohende Gesichter.
Widerstrebend begann er in seiner Tasche zu suchen. Als er eine Büchse herausholen wollte, stieß sie gegen etwas in der Tasche, das ein harter Gegenstand zu sein schien.
»Nehmen Sie alles heraus«, donnerte Wilson.
Und da kam der große Goldklumpen zum Vorschein, ein erstklassiges Ding, gelb wie kein anderes Gold, das die Zuschauer je gesehen hatten. Wilson schnappte nach Luft.
Ein halbes Dutzend, das einen schnellen Blick darauf geworfen hatte, stürzte zur Tür. Sie erreichten sie gleichzeitig, und fluchend und keifend schoben und stießen sie einander durch. Der Richter entleerte den Inhalt der Büchse auf den Tisch, aber bei dem Anblick des ungewaschenen Goldklumpens stürzte wieder ein halbes Dutzend zur Tür.
»Wo wollt ihr hin?« fragte Harding, als selbst der Richter Shunk Wilson sich anschickte, den andern zu folgen.
»Mir meine Hunde holen natürlich.«
»Wollt ihr ihn denn nicht aufhängen?«
»Das würde jetzt zuviel Zeit nehmen. Er bleibt ja, bis wir wiederkommen. Ich gehe davon aus, daß die Verhandlung für heute geschlossen ist. Jetzt haben wir keine Zeit, hier sitzen zu bleiben.«
Harding zögerte noch einen Augenblick. Er warf Kid einen grimmigen Blick zu, sah, wie Pierre Louis von der Tür aus Zeichen machte. Dann warf er noch einen letzten Blick auf den Goldklumpen und faßte einen raschen Entschluß.
»Versuch nicht wegzulaufen!« rief er Kid über die Schulter zu. »Außerdem werde ich mir gestatten, mir deine Hunde zu leihen.«
»Was ist denn los? Wieder so ein verdammter Wettlauf nach dem Golde?« fragte der blinde Trapper in einem komisch keifenden Falsett, als das Gebrüll der Männer und das Geheule der Hunde vor den Schlitten durch die Stille des Raumes hallten.
»Ja, natürlich«, antwortete Luzy. »Ich habe auch nie solch Gold gesehen. Fühl es mal an, Alter!«
Sie legten ihm den Goldklumpen in die Hand. Er interessierte sich aber nur wenig dafür.
»Das war hier einst ein schönes Pelzland«, klagte er, »bevor diese verflixten Goldsucher kamen und das Wild vertrieben.«
Die Tür öffnete sich, und Breck trat ein.
»Schön«, sagte er. »Jetzt sind wir vier allein im ganzen Lager. Es sind vierzig Meilen bis zum Stewart, wenn man den Richtweg einschlägt, wie ich es getan habe. Selbst der schnellste Fahrer braucht mindestens fünf oder sechs Tage. Jetzt wird es aber Zeit, daß Sie wegkommen, Kid.«
Breck zerschnitt mit seinem Jagdmesser die ledernen Fesseln des andern und warf der Frau einen vielsagenden Blick zu.
»Ich hoffe, daß Sie uns keine Schwierigkeiten machen werden«, sagte er mit eindringlicher Höflichkeit.
»Wenn ihr schießen wollt«, rief der Alte, »dann, bitte, bringen Sie mich zuerst aus der
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