Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals
Christina mit den schnellen Fäusten, Sie sind doch das Kronprinzenpaar …“
„Nicole, Sie sind aber die Ältere. Denken Sie mal darüber nach.“
Das tat sie. Dann kroch sie zum Papierkorb ihres Chefs und kotzte hinein.
14
„Oje“, sagte Edmund.
„Dann hat sie sich den Kopf angeschlagen und ist ohnmächtig geworden.“
„Oh.“
„Zwanzig Minuten lang.“
„Ähem.“
„Und wollte nicht ins Krankenhaus.“
„Na klar.“
„Dann hat David es ihr gesteckt.“
„ Gesteckt? “
„Spielen Sie nicht den Verständnislosen.“
„Das würde mir niemals einfallen, mein König. Doch zuweilen erscheint es mir, als sprächen Sie Ihre eigene Sprache. Und leider habe ich den geheimen Entschlüsselungsring in meiner anderen Hose vergessen.“
„Sie wissen schon: Er hat ihr erklärt, warum sie die Erste in der Thronfolge ist.“ Alaska war berühmt dafür, die Thronfolge über das Alter und nicht über das Geschlecht zu regeln.
„Aha.“
„Dann hat sie gekotzt.“
„Eine Reaktion, die bei mir auch nahezu jede Woche vorkommt.“
„Und dann hat Jeff alle rausgeworfen. Offenbar hält er sie für eine von uns und ist deshalb auch ihr Leibwächter“, sagte der König lobend. Es war früher Nachmittag, und er genoss gerade das erste Bier des Tages. Edmund trank Kaffee und spielte mit den vernachlässigten Papieren herum.
„Ach, hält er sich dafür?“
„Natürlich. Jedenfalls hat er sie nach Hause gebracht, und wir sind ins Schloss zurückgekehrt. Ich glaube, Christina schmollt noch in ihrer Suite.“
„Majestät, besteht die Möglichkeit einer Klage gegen …“
„Nein, denn Nicole hat als Erste zugeschlagen.“
„Dann ist es ja gut.“
„Das könnten wir natürlich als Druckmittel benutzen“, sinnierte der König und nahm einen Schluck Budweiser. „Sie wissen schon: Entweder du fügst dich oder wir erzählen der ganzen Welt, dass du versucht hast, die Kronprinzessin k. o. zu schlagen. Ich vermute mal, sie wird Publicity hassen.“
„Mein König, haben Sie überhaupt schon einen Blick in eine der Zeitungen geworfen, die ich Ihnen vorsorglich auf den Schreibtisch gelegt habe?“
„Ja, hab ich.“
„Nein“, entgegnete Edmund triumphierend und hielt die Morgenausgabe des Juneau Empire hoch. „Haben Sie nicht.“
ILLEGITIME PRINZESSIN GEFUNDEN!
SIE ARBEITET BEI OUTER BANKS CO.
Sitka-Palast lehnt jegliche Stellungnahme ab
Der König stürzte den Rest seines Biers hinunter. „Ach, scheiß doch drauf!“, stöhnte er.
„Dies muss ich zu meinem Bedauern ablehnen.“
„Ich muss gleich kotzen.“
„Dann wird wohl Donnerstag sein. Und, mein König, leider gibt es noch ein Problem.“
„Was denn nun noch?“
„Denken Sie mal scharf nach“, schlug Edmund vor.
„Ich bin nicht in der Stimmung fürs Rätselraten, Edmund, also würden Sie gefälligst …“
Die Tür des Arbeitszimmers flog auf, und die Erzfeindin des Königs, Holly Bragon („das reimt sich auf Dragon , den Drachen“) stand auf der Schwelle. Sie winkte mit der Tageszeitung und rief hämisch: „Illegitime Prinzessin! Ist das nicht irre?!“
„Holen Sie mir noch ein Bier“, sagte König Alexander. „Holen Sie mir ein Sixpack. Holen Sie mir drei Sixpacks.“ Dann, an den Drachen gewandt: „Ich hab Sie doch letzte Woche erst gefeuert …“
„Das ist mir durchaus bewusst, König Brummbär. Aber ich bin wieder daahaaa!“
15
Edmund schmunzelte immer noch, als er zum Sommerhaus seiner Familie fuhr, das fünfzig Meilen von Juneau entfernt lag. Seine Arbeit im Königshaus war ein Quell unendlichen Vergnügens … und ganz besonders an solchen Tagen wie diesem.
Die Geschichte des Faustkampfes war schon erstaunlich genug. Tatsächlich war die gesamte Krenski/Baranov-Saga unglaublich. Doch am köstlichsten war die bass erstaunte Miene des Königs gewesen, als sich Miss Holly Bragon für ihre Rückkehr in den Palast ausgerechnet den ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht hatte. Das allein schon wog einen Monat voller Eddies auf.
Normalerweise verbrachte Edmund seine freien Tage im Schloss. Doch wie jedes Jahr im Frühling musste er das Haus seines Großvaters inspizieren und für den Sommer bezugsbereit machen.
Edmund nutzte es zwar nicht selbst, aber seine liebe Schwester würde im Sommer oft dort weilen, und er wollte, dass für sie alles im Topzustand war.
Auch im Palast würde sie häufig zu Gast sein. Die Kinder mochten sie sehr. ( Du musst aufhören, sie als Kinder zu betrachten , flüsterte ihm
Weitere Kostenlose Bücher