Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals
sieht schon seit einer Weile so aus, als bekäme er in ungefähr zehn Sekunden einen Schlaganfall.“
Nicole schämte sich. Sie war dermaßen von Jeffrey (der in seinem schwarzen Maßanzug erschienen war, deshalb hätte sie sich ja denken können, dass keiner vorhatte, Angeln zu gehen) und der Kronprinzessin – Christina – abgelenkt gewesen, dass sie Freeborg hinter seinem Schreibtisch nicht einmal wahrgenommen hatte.
Und Christina hatte recht. Nicoles Boss war so bleich wie der Bauch einer Forelle.
„Mike? Mike!“ Nicole wedelte ihm mit einer Hand vor den glasigen Augen herum. „Alles in Ordnung. Ich bin nicht in Schwierigkeiten.“
„Du bist eine von denen “, sagte er anklagend und zeigte mit einem zitternden Finger von Bananengröße auf Christina. „Ihr Mann hat das doch gesagt! Gestern!“
„O nein, das bin ich nicht“, versicherte ihm Nicole, blickte dabei aber Jeffrey an. „ Niemals .“
„Das Blut wird es schon verraten, Süße.“
„Nennen Sie mich nicht Süße “, sagte Nicole – und stellte erstaunt fest, dass Christina es gleichzeitig gesagt hatte.
„Sehen Sie?“, sagte Christina. „Ihr Ruf eilt Ihnen voraus!“
„Ach, tatsächlich?“
„Yep.“
„Und Sie glauben wirklich, dass ich ein Familienmitglied bin?“
„Das glaube ich nicht, das weiß ich.“
„Wenn Sie also versuchen würden, einen von denen zu etwas zu überreden, was er absolut nicht will, wie würden Sie es anfangen?“, fragte Nicole.
Christina öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. Und öffnete ihn erneut, wobei sie eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit einem Lachs aufwies. Wütend funkelte sie die andere Frau an. „Bringen Sie mich doch nicht mit Fakten durcheinander!“
„Das ist eine berechtigte Warnung“, meinte Jeffrey.
„Klappe, Jeff- rey . Was ich im Zusammenleben mit einigen der reichsten Menschen der Welt gelernt habe, ist, dass jeder Mensch seinen Preis hat. Was ist Ihrer?“
„Was?“
„Wie viel soll es kosten, damit Sie mitkommen und sich unserem DNA-Test unterziehen?“
„Wollen Sie damit etwa unterstellen, dass ich bestechlich bin?“ Dass ich meiner Mutter und allem Guten, für das sie stand, für Geld den Rücken kehre ? Gott! Diese reichen Schnösel waren doch alle gleich! „ Miststück! “ Dann schlug sie zu, vielmehr, sie hätte zugeschlagen, wenn Jeffrey nicht wie der Blitz dazwischengegangen wäre, sodass der Schlag seinen Hals traf. (Nicole hatte auf Christinas linkes Auge gezielt).
„Hey!“, schrie Christina, während Nicoles Chef nach seinem Papierkorb griff und zu würgen begann. „Regel Nummer eins: Niemand verprügelt die Angestellten!“
Und dann sah Nicole schwarze Sterne vor ihren Augen explodieren, weil Christina ihr einen rechten Haken verpasst hatte.
13
„Au, au, AU!“, brüllte Nicole, während sie das Bewusstsein wiedererlangte. Sie machte die Augen auf und stöhnte vor Schmerz und Schreck, denn in ihrem Gesichtsfeld erblickte sie ungefähr hundert Leute, die sich besorgt über sie beugten.
„… hab doch nicht beabsichtigt, dass sie sich den Kopf anschlägt!“
„Christina, Herrgott noch mal! Wir haben dich als eine Art Botschafterin hergeschickt – schon mal gehört, wie man diplomatisch vorgeht?“
„Ma’am“, sagte ein Sanitäter, „können Sie mir sagen, wo Sie sich befinden?“
„Im siebten Kreis der Hölle?“, fragte Nicole zurück.
Mit Ellenbogenstößen bahnte sich Christina einen Weg zwischen zwei anderen Baranovs hindurch und starrte Nicole zerknirscht an. „Es tut mir so leid, Nicole. Ich wollte Ihnen doch bloß ein blaues Auge verpassen.“
„ Das soll eine Entschuldigung sein?“, herrschte der Kronprinz Christina an.
„Ich wollte bestimmt nicht, dass Sie sich beim Fallen den Kopf am Schreibtisch Ihres Chefs anschlagen!“
„Wie – wie sind Sie denn alle so schnell hergekommen?“ Nicole blickte sich um. Neben den beiden Sanitätern sah sie Prinzessin Kathryn, Prinz Nicholas, Kronprinz David, Prinz Alexander, Prinzessin Alexandria, König Alexander und ihre allerneueste Nemesis, Christina. „Gibt’s im Palast Teleporter?“
„Sie waren ungefähr zwanzig Minuten bewusstlos“, erklärte Prinz Alexander, eine kleinere, jüngere Version seines Bruders David. „Reichlich Zeit für die Fahrt hierher. Ich bin übrigens Alexander.“
Nicole bedeckte ihre Augen mit der Hand. „Ich weiß, wer Sie sind. Ich weiß, wer Sie alle sind.“ Ihr Kopf lag auf einem ausnehmend harten Kissen. Wer hätte gedacht, dass
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