Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals
noch verheiratet. In meinem Herzen.“
„Mit Königin Dara.“
„Ja.“
„Liebst du … hast du sie geliebt?“
„Sie war der Mensch, den ich mehr geliebt habe als mich selbst. Und sie hat mir unsere wunderbaren Kinder geschenkt. Selbst wenn ich sie hassen würde, müsste ich sie dafür verehren.“
„Aber Al, das ist doch schon so lange her. Fünfzehn Jahre, stimmt’s?“
„Mehr oder weniger“, gab er zu.
„Warum willst du allein sein?“
„Warum willst du es?“
Die Frage erschreckte sie offensichtlich. Sie suchte eine Weile nach Worten und stammelte dann: „D-das ist nicht das Gleiche.“
„Ach nein?“
„ Du kannst wieder heiraten. Ich aber habe die einzige Mutter verloren, die ich jemals hatte.“ Nicole senkte den Kopf. „Sie hat mich besser gekannt als jeder andere. Sie hätte all dies mit mir durchgestanden. Ich würde alles geben, was ich besitze, alles, was du besitzt, wenn ich nur noch einmal mit ihr reden könnte.“
„Nicole … Liebes …“
„O Gott, ich vermisse sie so sehr!“, rief sie, brach in Tränen aus und schlug die Hände vors Gesicht.
Binnen einer halben Sekunde war Al aufgesprungen und um den Tisch geeilt. Er tätschelte ihre Schulter. „Nicole, Honey, es wird leichter, das versprech ich dir. Nicht nur, sich an uns zu gewöhnen. Ich meine die Trauer. Sie wird nicht immer so überwältigend sein. Du wirst deine Mutter auf ewig vermissen, aber irgendwann wirst du nur noch an das Gute und nicht mehr an das Schlechte denken.“
Sie lehnte sich an seine Hüfte. „Es ist so hart, Dad. Ich hätte nicht gedacht, dass es so hart sein könnte.“
Also tröstete er sie, wie er alle seine weinenden Kinder getröstet hatte. Und obwohl sich Nicole niemals an das erste Mal erinnerte, als sie ihn Dad genannt hatte, vergaß der König es doch nicht.
43
„Da sind Sie ja, Big Al!“
Die Hände des Königs zuckten. Papiere segelten durch die Luft. „Gaaahhhh!“, schrie er.
„Schreien Sie nicht, mein König, die Tür zu Ihrem Arbeitszimmer ist gerade erst repariert worden“, bat Edmund. Dann drehte er sich um. „Guten Morgen, Miss Bragon. Schon gut, alles in Ordnung“, sagte er zu dem atemlosen Leibwächter. „Vielen Dank.“ Er schloss die Tür. „Etwas zu trinken, Miss Bragon? Kaffee? Saft?“
„Ich trinke einfach nur den Anblick des glorreichen Königs von Alaska in mich hinein, wenn Sie nichts dagegen haben.“
Al ließ den Kopf auf die Schreibtischplatte sinken.
„Ich habe nichts dagegen“, räumte Edmund ein, „aber ehrlich gesagt kann ich mir keinen Menschen mit einem derartigen Durst vorstellen. Ich überlasse Sie jetzt Ihrer Arbeit, Ma’am. Sir.“
„Ja, tun Sie das. Sie sind ein Schatz, Edmund.“ Die Tür fiel hinter Edmund ins Schloss, und der Drache grinste auf den König herab. „Freust du dich nicht, mich zu sehen?“
Al hob seinen Kopf von der Tischplatte. Er starrte sie finster an. „Zum Teufel, nein! Sie sind gefeuert. Und verbannt! Und gefeuert. Raus hier, oder ich schreie Vergewaltigung .“
„Das würdest du doch nie tun.“ Holly ließ sich in ihren angestammten Sessel fallen. „Ich kann’s nicht fassen, dass du die unglaubliche Gelegenheit vorübergehen lässt, die ich dir in den königlichen Schoß werfe. Bist du nicht mehr ganz bei Trost, Jungchen?“
„Ich war zuletzt ein Jungchen , als ich vier Jahre alt war. Und ich kann solche Verwicklungen einfach nicht gebrauchen. Außerdem muss ich mich auf Nicole konzentrieren. Und auf David! Der Arme hat keine Aufgabe mehr und weiß jetzt nicht, ob er scheißen oder blind werden soll. Und dann Nicky. Der war mir in letzter Zeit viel zu ruhig. Ich traue diesem angehenden Psychopathen nicht. Und –“
„Hört sich an, als würdest du dich um alles und jeden kümmern, Al. Bloß nicht um dich, natürlich.“
„Ersparen Sie mir Ihre grässliche Laienpsychologie.“
„Okey-dokey. Wie wär’s, wenn ich wieder einen Schmatz auf diese königliche Schnute pflanzen würde?“
Der König zuckte tatsächlich zurück. Hollys Grinsen wurde breiter. Oh, würde das ein Spaß werden! Sie hatte sich drei Jahre lang sittsam zurückgehalten, bis sie begriff, dass man den König von Alaska auf diese Weise nicht gewinnen konnte. Nun sollte er bezahlen: für jeden schmachtenden Blick, den sie ihm zugeworfen, jeden Impuls, den sie heroisch bezwungen hatte. Für jede Gelegenheit, bei der sie ihre Gefühle verleugnet hatte.
„Bitte belästigen Sie mich nicht wieder“, bat er. „Ich kann
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