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Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals

Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals

Titel: Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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knapp bis über die Knie reichte, dazu ein einfaches himmelfarbenes Arbeitshemd und an ihren schmutzigen Füßen überhaupt nichts. Shakar spürte, dass es in dieser Welt ein wenig kühler war als in seiner Heimat. Es gab viele Bäume, und einer davon spendete ihnen Schatten. Außerdem roch es nach Tieren und Pflanzen – ein fast überwältigender Geruch im Vergleich zu den Sandigen Landen.
    Himmelfarben stimmt übrigens auch nicht so ganz , dachte Shakar, als er den Blick erneut nach oben wandte. Der Himmel hier hat eine ganz andere Farbe. Wie schön er ist!
    „Meine Mutter hat mir von den Sandigen Landen erzählt“, fuhr die Frau fort und strich eine dunkle Haarsträhne, die sich gelöst hatte, hinter ihr Ohr.
    „Meine Mutter hat mir von diesem Ort hier erzählt“, sagte Shakar aufgeregt. „Über Dreiviertelhosen und Sodas und die vielen Kleider, die ihr tragt. Sie stammte auch aus dieser Welt.“
    „Tja, und meine Mom kam von dort .“ Sie setzten sich auf den Boden und lächelten einander an. „Ein Prinz, hm? Bist aber weit von zu Hause weg …“
    „Ich bin sehr froh, hier zu sein“, sagte Shakar, und es kam aus tiefster Seele. Nicht nur die Bäume, die in seinen Augen so hoch aufragten wie das heimische Schloss, waren grün, sondern auch auf dem Erdboden wucherte noch weiteres, üppiges Grün. „Meine Mutter war eine gute Königin und meinem Vater eine treue Gefährtin, doch sie hatte auch großes Heimweh. Sie hat mir viel von Gras und Eichenbäumen erzählt und von … Farmen?“
    Rica bedachte ihn mit einem prüfenden Blick. „Dies hier ist eine Farm. Aber es ist meine Farm. Der nächste Hof, den du übernehmen könntest, liegt einen ganzen Tagesritt entfernt.“
    „Ich suche gar nicht nach einem Hof.“
    „Es scheint dir ja wieder besser zu gehen. Willst du nicht ins Haus kommen und etwas trinken?“
    „Ja, das würde mir sehr gefallen.“
    „Aber nicht anstrengen“, mahnte sie und streckte ihm eine Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. Shakar hätte zwar gar keine Hilfe gebraucht, ließ sich aber die Gelegenheit, Rica zu berühren, keinesfalls entgehen. „Alles in Ordnung? Ist dir nicht schwindlig?“
    Shakar wusste nicht, was schwindlig bedeutete. Er dachte aber auch nicht weiter darüber nach, denn als er endlich stand, merkte er … dass sie genauso groß war wie er selbst. So etwas war dem Prinzen noch nie widerfahren. Die größte Frau im heimischen Palast reichte ihm gerade bis zum Kinn. „Ihr seid ja eine Riesin“, sagte er überrascht … und lief sofort rot an. Du Dummkopf! , schalt er sich selbst. Etwas Schlimmeres konnte man einer Frau wahrscheinlich nicht sagen. „Ich meinte damit … Ihr seid überaus groß. Äh …“
    Rica lachte. Sie schien überhaupt nicht gekränkt zu sein! „Mein Dad war sogar noch größer … einen ganzen Kopf größer als ich. Nur Mutter ist im Vergleich dazu eine Zwergin gewesen. Außerdem muss ich dich loben: In deinem Land wisst ihr eure Worte gut zu wählen.“
    Erleichtert stimmte Shakar in ihr Lachen ein. Gleichzeitig wunderte er sich, wie leicht sie es zuwege brachte, dass man sich in ihrer Gesellschaft so wohl fühlte. Rica war wirklich eine bemerkenswerte Frau.
     
    3
    „Das schmeckt sehr gut“, sagte Shakar, während er seinen dritten Becher leerte. „Was ist das?“
    „Ist bloß Milch, von den Tieren. Du hast sie draußen gesehen.“
    „Und Ihr seid hier wirklich ganz allein?“
    „Genau. Es gab eine … Seuche, so würdest du es wohl nennen. Meine Eltern haben sich angesteckt, als sie zum Einkaufen in die Stadt gefahren sind. Wir nannten diese Krankheit die Fünf-Minuten-Grippe, denn man hatte ungefähr fünf Minuten Zeit, um seinen Frieden mit der Welt zu machen, bevor man an seinem eigenen Auswurf erstickte.“ Rica erzählte die schrecklichen Ereignisse ganz ruhig und sachlich, obwohl die Erinnerung selbst noch nach zehn Jahren schmerzte. Sie hatte keine Möglichkeit mehr gehabt, sich von ihren Lieben zu verabschieden. „Vergiss den Zucker nicht …“, waren die letzten Worte, die sie zu ihrer Mutter gesagt hatte.
    „Als ich endlich in die Stadt kam und nach ihnen suchte, hatte die Seuche bereits alle, die sich dort aufhielten, erwischt und … tja. Ich vermute, ich muss wohl immun dagegen gewesen sein, weil ich ein Mischling bin. Ich bin in meinem ganzen Leben keinen einzigen Tag krank gewesen.“ Sie seufzte. „Arme Mama, armer Dad.“
    Der Prinz sah sie aufmerksam an, und Rica hatte reichlich Gelegenheit, seine Augen zu

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