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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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legten ein Verzeichnis an und verstauten alles im Aufenthaltsraum. Trotz unseres Erfolgs hielt Alex’ düstere Stimmung an. Er hatte die Entdeckung seines Lebens gemacht, die größte Entdeckung, die überhaupt irgendjemand hätte machen können, aber er zeigte keine Spur von Selbstzufriedenheit. »Eigentlich ist das nicht unsere Entdeckung, Chase«, sagte er. »Die Wescotts haben das Schiff gefunden.«
    Natürlich war das nicht der Grund für seine Laune, aber ich spielte mit. »Kolumbus war auch nicht der erste Mensch, der Amerika entdeckt hat«, sagte ich. »Aber er war schlau genug, seine Entdeckung bekanntzugeben, also hat er auch die Anerkennung dafür bekommen. Nur er.«
    »Öffentlichkeitsarbeit«, kommentierte Alex.
    Was machte das schon?
    Er starrte das Schott an. »Ich denke, wir sollten noch einmal mit Harry reden.«
    »Warum?«, fragte ich. »Was gedenkst du herauszufinden? Er weiß nicht mehr darüber …«, ich blickte in Richtung Seeker, »… als wir selbst.«
    »Ich weiß. Ich will trotzdem mit ihm reden.«
    Belle erfüllte ihm den Wunsch, und Harry Williams erschien, bequem auf einem gepolsterten Lehnsessel platziert. »Hallo«, sagte er vergnügt. »Schön, euch zu sehen, Leute. Wo sind wir jetzt? Schon wieder bei irgendeiner anderen komischen Welt?« Ehe irgendjemand antworten konnte, sah er die Seeker durch die Brückenfenster, und ein harter Ausdruck trat in seine Augen. »Was ist passiert?«, verlangte er zu erfahren.
    »Die Maschinen sind explodiert«, sagte Alex. »Das ist alles, was wir wissen.«
    Harry trat an die Sichtluke und starrte hinaus. Er sah verstört aus.
    »Wie es scheint, war sie voll ausgelastet«, fuhr Alex fort. »Wir glauben, die meisten Passagiere waren Kinder.«
    »Wann ist das passiert?«
    »Das wissen wir auch nicht«, erwiderte Alex. »Wir wissen derzeit nicht mehr als Sie.«
    »Was ist mit der Kolonie?«
    »Wir haben bisher nicht einmal herausfinden können, wo die Kolonie war.«
    Seine Stimme überschlug sich. »Sie haben die Seeker gefunden, aber Sie wissen nicht, wo die Kolonie war? Wie ist das möglich?«
    »Das Schiff treibt in einem System, in dem keine Welt auch nur annähernd Ihren Bedürfnissen entsprochen hätte. Wir haben keine Ahnung, warum sie hier ist oder wie sie hergekommen ist.«
    »Wie schwer kann das denn sein?«, herrschte er uns an. »Sie müssen doch nur nach einem Klasse-K suchen.«
    »Sie hören nicht zu, Harry. Es gibt keinen Klasse-K in diesem System.«
    Harry schüttelte den Kopf. Unmöglich. »Wo sind wir jetzt?«, fragte er.
    Ich erzählte es ihm. Tinicum 2116. Genau wie beim letzten Mal.
    »Wissen Sie, wo die Kolonie gegründet worden ist?«, fragte Alex, und ich nahm eine zunehmende Ungeduld in seinem Tonfall wahr.
    »Nein. Ich habe Ihnen doch gesagt, ich bin nur eine Mischung alter Daten.«
    »Ich meine nicht Sie, den Avatar, ich meine Sie, Harry Williams. Als der erste Flug die Erde verlassen hat und die Kolonisten zu dem Ort, wo zum Teufel der auch sein mag, gebracht hat, hat Williams das Ziel da gekannt?«
    »Nein.«
    »Sie kannten es nicht?«
    »Nein. Nicht in dem Sinn, wie Sie meinen. Ich hätte niemandem sagen können, wo es war. Ich war dort. Ich wusste, wie die Welt aussah. Aber ich wusste nichts über die Reise zu den Sternen. «
    »Also schön. Versuchen wir es mal so: Wer hat ursprünglich die Detailplanung für die Flüge nach Margolia übernommen?«
    »Clement Estaban.«
    Der Name sagte mir nichts, aber Alex nickte. »Der Mann, der fortgegangen ist«, sagte er.
    »Ja. Er hat in letzter Minute seine Meinung geändert. Und er war nicht der Einzige.«
    »Wie ist es dazu gekommen?«
    »Estaban war Ingenieur. Hat an einigen der vorangegangenen Erkundungsflüge teilgenommen. Und er hat die Sommerwelt gefunden.«
    »War er der Erste, der die Idee von einer Kolonie aufgebracht hat?«
    »Nein, ich glaube nicht. Ehrlich gesagt, ich erinnere mich nicht, wer zuerst darauf gekommen ist. Aber …« Er hatte immer noch Probleme mit seiner Stimme. »Ich hoffe, es geht ihnen gut.« Er redete, als wären die ursprünglichen Kolonisten immer noch irgendwo am Leben.
    »Harry«, sagte Alex. »Wie sahen die langfristigen Pläne für die Seeker und die Bremerhaven aus?«
    »Sie meinen, nachdem der Transport der Kolonisten abgeschlossen war?«
    »Ja.«
    »Das ist ganz einfach. Nach dem dritten Flug sollte die Kolonie die beiden Schiffe behalten. Sie sollten dort im Orbit bleiben, sodass wir auf sie hätten zugreifen können, sollten wir sie

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