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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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brillant?«
    »Die Margolianer. Jetzt wissen wir, warum sie ihre Leute nach Balfour gebracht haben.«
    »Du denkst, sie haben im Voraus gewusst, dass das passieren würde?«
    »Ja.« Shara sah verblüfft aus. »Sie haben es irgendwie herausbekommen. Vielleicht waren sie nicht sicher. Ich weiß nicht, wie sie ausgerüstet waren. Aber sie haben begriffen, dass Balfour die Sache ungeschoren überstehen könnte.«
    »Warum dann die gerunzelte Stirn?«, fragte Alex.
    »Na ja«, sagte sie. »Die Lebensbedingungen auf der Oberfläche während des Ereignisses und für einen beachtlichen Zeitraum danach dürften ziemlich problematisch gewesen sein.«
    »Inwiefern?«
    »Während der ersten paar Dekaden im Schlepptau des Zwergs muss die Rotationsenergie abgebaut worden sein.« Sie rechnete ein paar Gleichungen auf einem Notepad durch. »Es muss viele Erdbeben gegeben haben, Flutwellen, Taifune, Vulkanausbrüche. Im ersten Jahrhundert hat eine globale Erwärmung stattgefunden mit einer entsprechend großen Verdunstung. Vermutlich war beinahe alles von Dschungel überwuchert.«
    »Schon wieder?«, fragte ich.
    »Ja. Warme, nasse Katastrophen bringen Dschungel hervor.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie müssen sehr verzweifelt gewesen sein, wenn sie sich nach Balfour geflüchtet haben, und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie überlebt haben.«
    Ich fragte mich, ob ich es nicht vorgezogen hätte, mit der ursprünglichen Welt unterzugehen, als mich von einem wild gewordenen Zwerg durch die Dunkelheit schleifen zu lassen.
     
    Eine Seite von Balfour lag natürlich ständig im Dunkeln. Wir richteten unsere Teleskope dennoch darauf aus und hielten gespannt die Luft an. Ich weiß nicht, was wir erwartet oder was Alex erhofft hatte. Aber niemand sagte ein Wort. Und wie vermutet, war nirgends ein Fünkchen Licht zu sehen.
    »Falls es Überlebende gegeben hat«, sagte Shara, »falls es ihnen tatsächlich gelungen ist, eine Basis zu errichten und am Leben zu bleiben, wäre sie sowieso nicht auf der abgewandten Seite zu finden. Da ist es zu kalt.«
    Sie widmete sich den Daten, die von den Sensoren geliefert wurden, welche noch immer mit der Untersuchung des braunen Zwergs beschäftigt waren, notierte Masse und Gravitation, seine Rotationsperiode und die Verteilung der Elemente in seinen Wolken. Die Oberflächentemperatur lag bei 1500° K. »Er ist jung«, sagte sie. »Viel jünger als der andere. Sie kühlen mit zunehmendem Alter aus.« Sie grinste. »Wie Männer.« Das Partygirl lebt in der Astrophysikerin fort.
    »Wie alt ist er?«, fragte ich.
    »Ungefähr hundert Millionen Jahre.«
    »Das soll jung sein?«
    »Relativ gesehen auf jeden Fall.«
    Ich liebe die Art, wie diese Leute reden.
    Alex hatte sich die Bilder von Balfour angesehen und unser Gespräch gar nicht beachtet. »Wir müssen hinuntergehen und nachsehen, was da ist. Wie sind die Bedingungen am Boden, was meint ihr?«
    Shara setzte zu einer Antwort an. Sie erzählte irgendetwas darüber, dass wir uns einen Platz aussuchen sollten und dass es schon nicht allzu schwierig werden sollte, als wir ein Signal hereinbekamen, das sie auf der Stelle zum Schweigen brachte. Ich schaltete auf den Hilfsschirm um.
    »Was ist los?«, fragte Alex.
    »Wir bekommen einen Code White rein.« Ich führte eine Systemüberprüfung durch, um ganz sicher zu sein.
    »Hier draußen?«, fragte Shara. »Wer sollte denn hier in Not sein?«
    »Kalu«, sagte ich, »haben wir ein visuelles Signal?«
    »Negativ, Chase. Ich versuche es zu orten.«
    »Das ist lächerlich«, sagte Alex. »In diesem Gebiet kann niemand sein.«
    »Jemand ist hier«, gab ich zurück.
    »Chase, ich habe die Koordinaten.«
    Wir blickten einander an. Jeder von uns hatte ein ungutes Gefühl. »Kalu«, sagte ich, »haben wir jetzt ein Bild?«
    »Auf dem Schirm.«
    Es war eine Y-Gondel. Eine Rettungskapsel. Etwas, das einen am Leben halten sollte, bis Hilfe kam. Aber die Luke stand offen.
    Wir vergrößerten das Bild.
    »Da sitzt jemand auf dem Pilotensitz«, sagte Shara.
    In einem Druckanzug. Ich öffnete einen Kanal. »Hallo, Rettungsboot, wie ist Ihr Status?«
    Ich schaltete um, und wir lauschten einer Trägerwelle.
    Alex beugte sich über das Mikrophon. »Hallo.« Er klang abweisend. »Können Sie uns antworten?«
    »Kalu«, fragte ich, »wo ist das Ding?«
    »Peilung null-drei-vier Komma zwei-sieben. Abstand vierhundertfünfundzwanzig Klicks.«
    »Irgendeine Spur von einem Schiff?«
    »Ja. Ich bekomme gerade die

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