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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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er.
    Ich weckte Shara. Sie kam in einem Hausmantel aus ihrer Kabine und setzte sich vor den Monitor, um die Bilder zu betrachten. Sie schienen zwei trübe Sterne anzuzeigen, die direkt nebeneinander lagen.
    »Das ist er?«, fragte ich.
    »Die Möglichkeit besteht. Kalu, wie groß ist die Entfernung?«
    »Komma sechs-vier«, sagte er. Ein Bruchteil eines Lichtjahres.
    »Entfernungsgeschwindigkeit?«
    »Zweiundzwanzig Kilometer pro Sekunde.«
    Sie kritzelte Ziffern auf einen Block. »Das passt ziemlich gut. Vermutlich haben wir ihn.«
    »Vermutlich?«, fragte Alex.
    »Im Augenblick können wir das noch nicht genau sagen. Wir sollten die Teleskope rekonfigurieren, um eine stärkere Vergrößerung zu erreichen.«
    »Warum?«
    »So können wir die Tangentialgeschwindigkeit bestimmen, erhalten ein 3-D-Bild und können uns endgültig festlegen.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Etwa vierzehn Stunden.«
    »In Ordnung.« Alex rieb sich die Hände. »Und danach können Sie feststellen, wo der Planet ist, richtig?«
    »Wenn der Treffer bestätigt werden kann.«
    »Das ist gut, Shara. Sie sind ein Goldstück.«
    Sie lächelte bescheiden. »Ich tue, was ich kann.«
    Derweil stand ich herum und war weitgehend überflüssig. »Kann ich irgendwie helfen?«
    »Nein. Danke. Ich komme allein zurecht. Du kannst ebenso gut zurück ins Bett gehen.«
    »Ja, schön. Wir sehen uns dann morgen.«
    Ich ging zur Tür. Plötzlich drehte sich Shara zu Alex um. »Aber es gibt etwas, dass Sie für mich tun könnten.«
    »Raus damit.«
    »Ich habe noch nie einen braunen Zwerg aus der Nähe gesehen. Statt einfach nur hier herumzusitzen und darauf zu warten, dass die Zahlen eintrudeln, könnten wir ihn uns doch auch ansehen?«
    »In Ordnung«, sagte Alex. Er wusste es zwar gut zu verbergen, aber er war keineswegs begeistert über die Aussicht auf einen Abstecher. Nicht gerade jetzt. Aber er nahm wohl an, dass er Shara den Gefallen schuldig war. Er sah sich zu mir um. »Chase?«
    »Betrachte es als erledigt, Boss.«
    »Ich meine«, sagte Shara, »nachdem wir nun schon so weit gekommen sind, wäre es einfach nett, einmal einen zu sehen.«
    Ich war überrascht. »Du hast noch nie einen Zwergstern gesehen?«
    »Nein«, gestand sie. »Ich hatte nie die Gelegenheit dazu.«
    »Dann werden wir das jetzt korrigieren.«
    Sie sah entzückt aus, wie ein Kind auf einer Geburtstagsfeier. »Ich meine, wir nehmen sie immer also so selbstverständlich hin. Es gibt viele davon, und sie tun eigentlich überhaupt nichts.«
    »Abgesehen davon, dass sie gern mal irgendwo reinplatzen.«
    »Ja«, stimmte sie zu. »Abgesehen davon.«
     
    Kurz vor dem Sprung erhielten wir eine Transmission von Brankov. Sie hatten etwas entdeckt, anscheinend ein Museum zu Ehren der ersten Siedler. Viel war nicht mehr zu erkennen. Die Ausstellungsgegenstände waren samt ihren Sockeln verrottet. »Wir können noch ein paar Inschriften ausmachen. Aber das ist schon alles. Ein paar terrestrische Daten, ein paar Namen, die uns nicht bekannt sind.«
    Im Zuge des Gesprächs erzählten wir ihm, dass wir den braunen Zwerg möglicherweise bereits gefunden hatten.
    »Schön, das zu hören. Dann können Sie also feststellen, wo Balfour ist? Sind Sie schon auf dem Weg dorthin?«
    »Wir wollen uns zuerst den Zwerg ansehen. Wir haben eine Dame an Bord, die ein besonderes Interesse an kompakten Objekten hat.«
    »Dann viel Glück. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Wir schickten eine Botschaft an Windy, um sie über die Geschehnisse zu informieren. Es schien eine kluge Taktik zu sein, die Leiterin der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Vermessung stets auf dem Laufenden zu halten.
     
    Wir absolvierten einen gut gezielten Sprung und kamen in einem Abstand von einer Tagesreise wieder heraus. Der braune Zwerg sah aus wie ein Gasriese, nur war keine Sonne in der Nähe, also konnte das von ihm ausgehende Leuchten kein reflektiertes Licht sein. Unter seinen alles umschließenden Wolken hatte er etwa fünf Prozent einer Sonnenmasse. »Ein bisschen leicht«, stellte Shara fest. »Zur Zündung sind ungefähr acht Prozent einer Sonnenmasse notwendig.« Um ein legitimer Stern zu werden. Es gab eine Reihe Monde, insgesamt elf, und einen schmalen Ring, der nicht auf Anhieb sichtbar war.
    Der Zwerg selbst – seltsamer Ausdruck für ein derart monströses Objekt – schien weiter nichts zu sein als eine Kugel aus schaurig angeleuchteten schlammfarbenen Wolken, die von wenigen roten Streifen und

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