Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Punkten durchzogen wurden. Die Oberflächentemperatur lag bei 800° K. »Die Flecken sind Stürme«, sagte Shara. An diesem Tag war sie strahlender Laune. Ich hatte sie noch nie so voller Freude erlebt. Von Angesicht zu Angesicht stand sie einem jener Objekte gegenüber, die, wie sie es ausdrückte, das Schwerkraftzentrum ihres Lebens bildeten.
    Sie stand an einer Sichtluke, getaucht in das herbstliche Licht des Zwergs. »Ist er nicht prachtvoll?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Das ist ein Klasse-T«, sagte sie. »Massenweise Methan. Und es gibt Wasser.«
    »Wasser?«
    Sie nickte. »Ja.«
    Ich trat zu ihr, worauf sie mich umarmte. »Chase«, sagte sie, »ich nehme alles zurück. Ich bin froh, dass ich mitgeflogen bin.«
    »Gut«, sagte ich.
    Wir standen immer noch da und tauschten Nettigkeiten aus, als Kalus Bariton unsere Aufmerksamkeit verlangte. »Wir haben die Tangentialgeschwindigkeit«, meldete er.
    Shara nickte und machte sich auf den Weg zur Einsatzzentrale. »Mal sehen, wie das aussieht.«
    Kalu lieferte uns eine 3-D-Projektion. Hier war der braune Zwerg. Das war der Weg, den er seit dem Zeitpunkt des Aufpralls beschrieben hatte, und da drüben, ganz in der Nähe der Monitorreihe, waren Margolia und seine Sonne. Am Punkt des Auftreffens.
    »Sie überschneiden sich nicht«, sagte ich. »Da stimmt was nicht.«
    »Kalu, bitte überprüfen.« Sie sah mich an und zuckte mit den Schultern. Solche Dinge geschehen.
    »Die Darstellung ist korrekt, Shara.«
    »Unmöglich«, sagte ich.
    »Tja. Er ist nicht einmal in der Nähe des Systems.« Sie kontrollierte die Entfernungen. »Das ist er nicht. Der kürzeste Abstand betrug immer noch ein Zwanzigstel-Lichtjahr.«
    Plötzlich fiel mir auf, dass Alex an der Luke stand und schweigend zuhörte.
    »Soll das heißen, wir haben uns geirrt?«, fragte ich. »Gibt es zwei braune Zwerge in diesem Gebiet?«
    »Schon möglich.« Sie setzte sich an eine der Konsolen, und die 3-D-Darstellung verschwand. »Sechzig Prozent aller braunen Zwerge fliegen paarweise.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Der Begleitstern ist normalerweise nicht mehr als ein Zehntel-Lichtjahr entfernt.« Sie legte die Teleskopaufnahmen auf die Monitore. Ausblicke nach vorn und hinten und zu beiden Seiten. »Es ist nicht gerade wahrscheinlich, dass dieses Ding Margolia genau zu dem Zeitpunkt verfehlt hat, als ein anderer, unabhängiger Zwerg das System auseinandergerissen hat. Also gibt es vermutlich …«
    Vor dem kosmischen Hintergrund der Steuerbordseite tauchte ein blutroter Stern auf.
    »Ist er das?«
    »Ich sage euch Bescheid«, sagte Shara.
     
    Er war knapp ein halbes Lichtjahr von unserer Position entfernt, und seine Radial- und Tangentialgeschwindigkeit waren beinahe identisch mit der des braunen Zwergs.
    »Einer deiner blutroten Kandidaten«, sagte ich.
    »Sieht so aus.« Sie tippte etwas in die Tasten und sah zu, wie Zahlen über den Bildschirm liefen. Schließlich hielt sie sie an. Wir sahen eine Reihe Koordinaten vor uns. Shara ließ den Zwerg rückwärts laufen, bis er Tinicum kreuzte. Bis zum Punkt des Auftreffens. »Das ist euer Eindringling«, sagte sie. »Kein Zweifel.«
    »Schön«, sagte Alex und setzte sich auf den Stuhl neben ihr. »Dann können wir jetzt herausfinden, was aus Balfour geworden ist.«
    »Geben Sie mir ein bisschen Zeit«, sagte Shara.
    Ich schickte eine Nachricht an Windy, ehe ich in meine Kabine zurückkehrte und versuchte zu lesen. Ich war müde, aber ich lag nur da und lauschte den verschiedenen Geräuschen des Schiffs. Die Spirit war lauter als die Belle-Marie. Die Quartiere waren beengter. Und alles wirkte irgendwie unpersönlich, sachlich, distanziert. Ich kann es nicht genau erklären. Vielleicht lag es an der KI. Kalu war nicht gerade charismatisch.
    Endlich gab ich auf, ging unter die Dusche und schlüpfte in frische Kleider. Draußen war Shara mitten in einer Erklärung begriffen. Und sie sah ernst aus. Alex war blass. Shara winkte in meine Richtung. »… bedeutet nicht zwangsläufig, dass er verschluckt wurde«, sagte sie.
    Alex atmete tief durch. »Shara denkt«, sagte er zu mir, »es könnte eine Kollision gegeben haben.«
    »Könnte«, betonte sie.
    »Ein direkter Treffer?«, fragte ich. »Balfour?«
    »Möglich ist es.«
    Niemand sagte etwas.
    Dann ergriff Shara wieder das Wort, die Stimme gesenkt, als wollte sie uns auffordern, Ruhe zu bewahren. »Wir müssen das genauer untersuchen. Ich brauche Zeit, um die Daten zusammenzustellen. Danach werden wir uns eine bessere

Weitere Kostenlose Bücher