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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Vorstellung davon machen können, was passiert ist.«
    Alex sah mich an. »Chase«, sagte er, »bring Emil auf den neuesten Stand. Und bring uns rüber.«
    »Wohin rüber?«
    »Zu dem Eindringling.«
     
    Wir schwenkten nach Steuerbord. Der Eindringling war nur ein ferner Glutschimmer. Wir gingen in Position, lieferten Kalu die Entfernungsdaten und schnallten uns an.
    »Spring nicht zu nah ran«, warnte mich Shara. »Wir sollten einen großen Abstand zu dem Ding einhalten.«
    Ich habe immer schon der Sicherheit den Vorrang gegeben. Aus diesem Grund und wegen der Unzulänglichkeit des Quantenantriebs landeten wir beinahe drei Tage entfernt. Nah genug.
    Wieder verblüffte mich, wie ähnlich der Zwerg einem Gasriesen sah. Nur dass dieser rot war, keine sichtbaren Monde und keinen Ring hatte. Die Oberfläche war von Tornados und Zyklonen überzogen. »Das dürfte Eisen sein«, sagte Shara.
    »Was?«
    »Die Wolken. Und Silikate und Korund.« Gelegentlich, wenn sich die Wolken teilten, waren heiße Stellen, die noch heller waren, zu erkennen. Shara verbrachte ihre Zeit an den Instrumenten, während Alex ihr voller Unruhe zusah.
    »Was suchen Sie?«, fragte er.
    »Vielleicht eine Überraschung. Gute Neuigkeiten: Er hat Balfour nicht verschluckt, aber er hat vor Kurzem gegessen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Alex.
    »Vermutlich den Mond von Balfour. Dieses Ding ist in einem Abstand von ein paar Hunderttausend Kilometern an Balfour vorbeigeflogen. Und ich wette, es hat sich den Mond geschnappt. Wissen wir, ob Balfour einen hatte?«
    »Nein.«
    »Schön. Ich wette, er hatte einen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Sie deutete auf Zeilen auf dem Hauptmonitor. »Die Atmosphäre ist mit Silikaten gesättigt.«
    »Und was sagt uns das?«
    »Es sagt, dass er den Mond verschluckt hat. Und das ist etwa zum Zeitpunkt des Zusammentreffens passiert.«
    Alex atmete tief durch. »Wie können Sie sicher sein, dass es nicht Balfour selbst erwischt hat?«
    »Das war kein Planet.« Sie drehte sich um, um ihn anzusehen. »Terrestrische Monde bestehen aus dem Oberflächendreck, der von den terrestrischen Welten gefegt wird, wenn ein großer Aufprall stattfindet. Denken Sie an die Zusammensetzung von Rimway, Eisenkern, Silikatmantel.« Sie deutete auf den Monitor. »Sehen Sie sich diese Zeilen an, dann sehen Sie, dass das kein Eisen ist.«
    Ich konnte es nicht sehen, und ich zweifelte nicht daran, dass Alex es auch nicht konnte. Aber das war irrelevant. Shara konnte es, und das war alles, was zählte.
    »Und wo ist nun Balfour?«
    Ein breites Lächeln lag auf ihren Lippen. »Er war so nah dran, dass er seinen Satelliten verloren hat, also zieht er letztlich hinter dem Zwerg her.«
    »Können wir Bilder davon haben?«
    »Ich habe es versucht, aber bisher habe ich ihn nicht gesehen.«
    »Na gut. Wir haben ja gerade erst angefangen.«
    »Richtig. Und dann ist da auch noch eine andere Möglichkeit.«
    »Und die wäre?«
     
    Nur Minuten später materialisierte sich die zweite Möglichkeit in Form eines blauen Sterns, der hinter dem Zwerg zum Vorschein kam. »Chase«, sagte Shara, »Alex, genießt den Augenblick. Wenn ich nicht wirklich alles falsch gemacht habe, dann seht ihr Balfour direkt vor euch.«

 
Zweiunddreißig
     
     
    Jedes Mal, wenn du die Augen statt des Hirns benutzt, wirst du zu Schaden kommen.
    Delis Tolbert
    Die Abenteuer des Omar Paisley, 1417
     
    »Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Zweifel gibt«, sagte Shara. »Das ist euer verschollener Planet.«
    Das Teleskop lieferte uns ein recht gutes Bild. Und wir erkannten sofort, dass es Ozeane auf dem Planeten gab. Und dass er grün war.
    Alex sah überwältigt aus. »Das ist eine lebendige Welt!«, sagte er.
    Shara nickte. »Sieht ganz so aus.« Und zu mir gewandt: »Wie nah ist sie an dem Zwerg?«
    Ich gab die Frage an Kalu weiter. »Der Abstand beträgt etwa eine Million Kilometer. Vielleicht ein bisschen mehr.«
    Sie klatschte in die Hände. »Ziemlich nah. Wer hätte das gedacht?«
    Es war ein wunderbarer Augenblick. Wir tanzten, juchzten und umarmten uns. Alex drückte mich begeistert an sich.
    »Er befindet sich in gebundener Rotation«, sagte Kalu. »Orbitalperiode ungefähr zwei Komma sechs Tage.«
    Wir brauchten einige Minuten, um in die Wirklichkeit zurückzukehren. Zunächst aber plünderten wir unsere Vorräte, schenkten uns eine Runde Drinks ein und erhoben unsere Gläser auf Balfour.
    »Brillant«, sagte Alex.
    »Wie meinst du das?«, fragte ich. »Wer ist

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