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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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hinüber. Das Wetter gönnte uns eine Pause, und es war beinahe warm unter der verhangenen Sonne. Nur ein paar Wolken verteilten sich über den gelblich schimmernden Himmel. Einige Leute waren mit ihren Kindern unterwegs, und ich ging an zwei zitternden Männer in mittlerem Alter vorbei, die auf einer Parkbank in ein Schachspiel vertieft waren. Vor mir sah ich den dreistöckigen, parabelförmigen Trainor-Bau, in dem die Personalbüros untergebracht waren. Zu meiner Linken befand sich inmitten einer Gruppe von Bäumen der Hauptflügel, der eher an einen Tempel erinnerte als an ein der wissenschaftlichen Forschung gewidmetes Gebäude. Dieser Flügel beherbergte das Museum der Vermessung und damit die Exponate.
    Ich bog nach rechts ab, ging vorbei an den Gedenksteinen zu Ehren alter Großtaten, ging um den Ewigen Brunnen herum (der symbolisieren sollte, dass Forschung niemals aufhört oder dass das Universum unendlich ist oder sowas Ähnliches), passierte einige zankende Bürokratentypen mit verärgerten Mienen und näherte mich dem Kolman-Gebäude, in dem der Direktor der Vermessung nebst seinen direkten Untergebenen untergebracht war.
    Ich stieg die elf Stufen zur Vordertür hinauf. Alex behauptet, sie würden die elf interstellaren Schiffe repräsentieren, aus denen die ursprüngliche Vermessungsflotte bestanden hatte. Acht dorische Säulen stützten das Dach. Am anderen Ende des Portikus rannte ein Kind, das einen roten Drachen hinter sich herzerrte, die Stufen herunter, während die Mutter zusah.
    Die Vordertür öffnete sich in einen steif wirkenden, ungemütlichen Eingangsbereich, in dem lauter Pflanzen, Lehnstühle und Tische standen. Er hatte eine gewölbte Decke und eine lange Reihe Fenster, reale und virtuelle, die von dicken, silbernen Vorhängen umrahmt wurden. An den Wänden hingen Gemälde von Vermessungsschiffen, die an explodierenden Sonnen oder stillen Ringsystemen vorüberflogen, und von Leuten, die aus Landefähren stiegen und heroisch auf eine fremdartige Landschaft hinausblickten. PUTNAM TRIFFT AUF HELIOTROP IV EIN, verkündete das angeheftete Schild. Oder: DIE JAMES P. HOSKINS LANDET AUF STARDANCE. Dieser Ort war wie dafür gemacht, gelegentlichen Besuchern das Gefühl zu geben, völlig unbedeutend zu sein.
    Und dort stand Windy im Gespräch mit jemandem, den ich nicht kannte. Sie sah mich, winkte und bedeutete mir, ich möge warten. Schon einen Augenblick später kam sie zu mir. »Freundschaftsbesuch?«, fragte sie.
    »Heute nicht. Ich wollte mir nur die Genehmigung holen, mir ein paar Aufzeichnungen anzusehen.«
    »Kann ich helfen?«
    »Klar«, sagte ich.
    »Gut.« Sie lächelte. »Habt ihr übrigens herausgefunden, wer der Dieb war?«
    »Auf Gideon V? Nein. Wir haben keine Ahnung.«
    »Ich habe hier nachgeforscht. Es gibt mehrere Leute, die auf meinen Bericht zugreifen konnten.«
    »Aha.«
    »Es tut mir leid. Immerhin ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, dass die Sache genau hier schiefgelaufen ist.«
    »Na ja, beim nächsten Mal wissen wir es besser.«
    »Mich ärgert das«, entgegnete sie.
    »Vergiss es.«
    »Tja, das geht leider nicht. Nicht, wenn es hier jemanden gibt, der Informationen herausgibt, die es irgendwelchen Leuten erlauben, sich auf archäologische Stätten zu stürzen.« Ihre Lippen bildeten eine schmale Linie. Wenn ich den erwische, dann gnade ihm Gott. »Was willst du dir ansehen?«
     
    Adam Wescott hatte über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren insgesamt vierzehn Missionen für die Vermessung durchgeführt, angefangen hatte er im Jahr 1377, aufgehört im Jahr 1392.
    Ich fing mit der letzten an und arbeitete mich rückwärts durch sämtliche Missionen, die er zusammen mit Margaret übernommen hatte. Das mochte ein wenig übertrieben sein, aber ich wollte sichergehen, dass ich nichts übersah.
    Die meisten Flüge der Vermessung dienten allgemeinen Erkundungszwecken. Man sucht sich ein paar Sterne aus, fliegt hin, fertigt Bilder und Sensorenaufzeichnungen an, vermisst alles, was in Sichtweite ist, und fliegt weiter. Adam hatte ein besonderes Interesse an der Mechanik von Sternen der Klasse G gehabt, die sich ihrer Heliumbrennphase näherten. Drei seiner Missionen, die letzte eingeschlossen, waren diesem Thema gewidmet. Das bedeutete nicht, dass er sich nicht auch andere Aspekte des zentralen Himmelskörpers angesehen und zudem Planetensysteme vermessen hätte. Aber Helium war sein Losungswort. Folglich waren auch alle Sterne auf seiner Reiseroute alt.
    Ich besuchte jedes

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