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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die Tasse für sich selbst mitgebracht, sie aber außerhalb offensichtlich nie erwähnt.
     
    Kurz vor Feierabend informierte mich Jacob, dass ein Besucher kam. »Jetzt im Sinkflug«, sagte er.
    Im Kalender war kein Termin eingetragen.
    »Wer ist das, Jacob?«, fragte ich.
    »Mr Bolton. Er möchte Alex sprechen.«
    Ich trat ans Fenster und blickte hinaus. Der Sturm, der sich schon den ganzen Tag angekündigt hatte, war nun doch noch gekommen. Noch fiel nur wenig Schnee. »Stell ihn zu mir durch, Jacob«, sagte ich. »Er ist im Moment beschäftigt.«
    Ein schwarz-gelbes Firmenfahrzeug sank am grauen Himmel herab. Das BBA- Logo leuchtete in schweren gelben Lettern am Rumpf. Ich aktivierte die Interkomm. »Boss«, sagte ich. »Ollie Bolton ist hier. Auf dem Weg zur Landeplattform.«
    Er bestätigte. »Ich sehe ihn. Bin gleich unten.«
    Ein Bild erschien im Büro. Bolton, der auf dem hinteren Sitz des Luftfahrzeugs saß. »Hallo, Chase«, sagte er vergnügt. »Es ist eine Freude, Sie wiederzusehen.«
    »Hallo, Ollie.«
    »Ich entschuldige mich, dass ich einfach so unangemeldet vorbeikomme. Ich war gerade in der Gegend.«
    Ich habe schon erwähnt, dass Bolton genau die Haltung hatte, die man bei den gelegentlich anzutreffenden seriösen politischen Führungskräften vermuten würde. Er vergaß niemals einen Namen, und er hatte den Ruf, methodisch und hartnäckig zu sein. Er war, wie mir ein Bekannter einmal erzählt hat, ein Mann, den man gern an seiner Seite hat, wenn die Dinge nicht zum Besten stehen. Dennoch hatte er etwas an sich, vor dem ich zurückschreckte. Vielleicht war das Gefühl, er würde glauben, er könne Dinge erkennen, die die Leute um ihn herum übersahen.
    »Was können wir für Sie tun, Ollie?«, fragte ich.
    »Ich hatte gehofft, ich könnte mich ein paar Minuten mit Alex unterhalten.«
    »Bin schon da.« Alex trat ins Zimmer. »Was machen Sie so, Ollie?«
    »Nicht viel. Ich fand es bedauerlich, dass wir bei der Ausstellung keine Gelegenheit hatten, miteinander zu reden.«
    Ich stand immer noch am Fenster. Der Gleiter setzte auf, und eine Tür öffnete sich.
    »Um ehrlich zu sein«, sagte Alex, »ich dachte, Sie hätten alle Hände voll zu tun, um diesen Überzeugungstäter loszuwerden.«
    »Kolchevsky? Ja, und den müssen wir leider ernst nehmen. Er hat sich wieder bei mir gemeldet.«
    »Tatsächlich? Warum?«
    »Er drängt den Gesetzgeber dazu, uns aus dem Geschäft zu verjagen.«
    »Davon habe ich schon früher gehört.«
    »Ich fürchte, dieses Mal meint er es ernst.«
    »Er wird nichts ausrichten«, sagte Alex. »Wir dienen lediglich dem allgemeinen Bedürfnis, ein Stück Geschichte zu besitzen.«
    »Ich hoffe, Sie haben recht.« Das Bild von Bolton erlosch, und Bolton selbst kletterte aus dem Gleiter, setzte eine Kappe mit weißem Rand auf und ging gemächlich den Weg herauf. Unterwegs hielt er kurz inne und betrachtete stirnrunzelnd den bedrohlich aussehenden Himmel. Er schlug seinen Kragen hoch, blickte in meine Richtung, winkte und setzte seinen Weg zur Eingangstür fort, die sich sogleich für ihn öffnete.
    Alex nahm ihn in Empfang, führte ihn ins Büro und schenkte ihm einen Drink ein. »Ist das ein Freundschaftsbesuch?«, fragte er.
    »Mehr oder weniger. Ich wollte, dass Sie über Kolchevsky Bescheid wissen. Wir werden Einigkeit demonstrieren müssen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir uns seinetwegen allzu viele Sorgen machen müssen. Aber ich bin natürlich auf Ihrer Seite.«
    »Um ehrlich zu sein, Alex, es gibt noch etwas anderes. Ich war auf dem Heimweg, als mir der Gedanke kam.«
    »Aha.«
    »Es betrifft auch Sie.«
    Sie setzten sich einander gegenüber an den Kaffeetisch. »Inwiefern?«
    Bolton sah sich zu mir um. »Vielleicht sollten wir uns lieber unter vier Augen unterhalten.«
    Alex winkte entschieden ab. »Ms Kolpath ist mit allen Bereichen meines Gewerbes bestens vertraut.«
    »Sehr schön.« Boltons Miene hellte sich auf. »Eigentlich hätte ich darauf selbst kommen müssen.« Er lobte den Wein und machte eine Bemerkung über das Wetter. Dann sagte er: »Wir waren lange Zeit Konkurrenten, Alex. Und ich habe nicht den Eindruck, dass einer von uns von dieser Situation profitiert hätte. Ich schlage ein Bündnis vor.«
    Alex runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht …«
    »Hören Sie mich erst an, bitte.« Er wandte sich mir zu. »Mr Benedict hat ein Talent dafür, die alten Stätten zu finden.« Er atmete tief durch und räusperte sich. »Aber Bolton Brothers hat die Mittel, diese

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