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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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»Chase«, sagte sie, »eine Tasse kann jeder herstellen.«
    »Sie ist neuntausend Jahre alt, meine Liebe.« Jetzt weiteten sich ihre Augen. »Wir konnten sie bis zu den Wescotts zurückverfolgen. Sie wurde in den 1390er Jahren aus ihrem Haus gestohlen. Von einem Einbrecher.«
    »Aber ihr wisst nicht, woher die Wescotts sie hatten?«
    »Nein.«
    »Wahrscheinlich haben sie sie irgendwo gekauft. Hast du Grund, anzunehmen, sie würde von dem Schiff stammen? Oder aus …« Sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »… Margolia.«
    »Das ist eine Möglichkeit.«
    »Eine unwahrscheinliche.«
    Ihr Büro lag im zweiten Stock. Die Wände waren mit Bildern von Sternenkollisionen geschmückt. Das war ihr Spezialgebiet. Sie hatte ihre Abschlussarbeit über interstellare Verkehrsunfälle geschrieben und war noch heute enttäuscht, dass sie zu spät gekommen war, um den Zusammenstoß zwischen Delta Karpis und einem Zwerg zu beobachten, der sich sechzig Jahre früher ereignet hatte.
    Eines der Bilder war besonders faszinierend. Es war eine Computergraphik, die einen gelben Stern von oben und von hinten zeigte, der kurz davor stand, mit einer undefinierbaren weißen Masse zu kollidieren. Vermutlich ein Zwerg. »Wie oft passiert so etwas?«, fragte ich.
    »Kollisionen? Irgendwo ist immer eine. Eine findet genau jetzt, in diesem Moment, statt. Irgendwo im beobachtbaren Universum.«
    »Na ja, das beobachtbare Universum ist ziemlich groß.«
    »Ich habe nur versucht, deine Frage zu beantworten.«
    »Das ist wirklich eine ganze Menge«, gestand ich. »Ich habe in meinem ganzen Leben nur von einer gehört.«
    »Von der Sache mit der Polaris. «
    »Ja.«
    Wieder lächelte sie, als wollte sie mir zeigen, wie wenig ich doch wusste. »Kollisionen passieren ständig, Chase. Wir sehen hier nicht viel davon, weil sie sich über ein großes Gebiet verteilen. Gott sei Dank. Sterne kommen einander nie nahe. Aber wenn du dir die Haufen ansiehst …« Sie brach ab und dachte nach. »Wenn du einen Radius von einem Parsec um die Sonne ziehst, weißt du, wie viele andere Sterne in diesen Raum fallen?«
    »Keiner«, sagte ich. »Nichts ist so nah.« Tatsächlich war der nächste Stern, Formega Ti, sechs Lichtjahre entfernt.
    »Richtig. Aber wenn du dir die Haufen ansiehst, beispielsweise den Colizoid, dann findest du dort eine halbe Million Sterne in einem gleich großen Bereich.«
    »Du machst Witze.«
    »Ich mache nie Witze, Chase. Sie stoßen ständig zusammen.« Ich versuchte, mir die ganze Sache vorzustellen. Fragte mich, wie der Nachthimmel an einem solchen Ort wohl aussehen mochte. Vermutlich wurde es nie dunkel.
    »Ich habe eine Frage«, sagte ich.
    Sie strich eine Strähne ihres Haars zurück. »Das dachte ich mir.«
    »Wenn ich eine Mission durchführen will, dann komme ich mit einem Plan zu dir. Du siehst ihn dir an, und wenn du ihn für gut befindest, befürwortest du ihn, weist mir ein Schiff und einen Piloten zu, und los geht’s. So läuft die Sache doch, stimmt’s?«
    »Eigentlich ist das ein bisschen komplizierter, aber es trifft den Kern der Sache.«
    »Okay. Der Plan, den ich einreiche, verrät dir, welches Sternensystem ich mir ansehen will. Er enthält einen Flugplan, und sollte es besondere Gründe für die Mission geben, dann sind die ebenfalls aufgeführt. Ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Ich habe damals die ersten Erkundungsflüge gemacht. Und ich weiß, dass es Folgemissionen mit Spezialisten gab.«
    Sie nickte.
    »Wie oft? Wenn ich von einer Mission zurückkäme, bei der ich, sagen wir mal, ein Dutzend Systeme besucht habe, wie groß ist dann die Chance, dass tatsächlich noch einmal jemand hinfliegt, um sie unter die Lupe zu nehmen?«
    »Im Allgemeinen kannst du bei etwa der Hälfte der Missionen mit Folgemissionen rechnen.«
    »Tatsächlich. So viele?«
    »Aber ja, sicher.«
    »Und wenn ich nun etwas finde, das ich verheimlichen will …?«
    »Dann wirst du dieses System in deinem Missionsbericht nicht erwähnen. Du ersetzt es durch irgendwas anderes.«
    »Aber wenn ich das tue, werdet ihr es doch merken, oder?«
    Plötzlich wirkte Shara beinahe verlegen. »Das bezweifle ich. Ich weiß nicht, wie solche Dinge vor dreißig oder vierzig Jahren gehandhabt worden sind. Aber es gibt keinen Grund, die Missionsberichte im Nachhinein mit dem ursprünglichen Plan zu vergleichen. Niemand hat Grund, falsche Angaben zu machen, und soweit mir bekannt ist, hat es in diesem Punkt auch noch nie Probleme gegeben.«
    »Gibt es die Pläne

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