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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die Medien haben diesen Teil der Geschichte verdreht. Sie hat mir erzählt, sie hätte sie aufsetzen gehört. Sie war im Bett. Das Geräusch hat sie geweckt, aber sie hat sich nur umgedreht und weitergeschlafen. Sehen Sie, Chase, es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas passiert ist. Dass sie geschlafen hat, wenn Chris nach Hause kam. Das ist ihr erst ein paar Wochen vorher schon mal passiert.«
    »War er in den zwei Wochen vor dem letzten Flug fort?«
    »Ja, zwei, drei Wochen, so was in der Art. Ich weiß noch, sie hat mir davon erzählt, als sie sich beklagt hat, dass er schon wieder weg will. Sie war nicht glücklich über seine Flüge.« Sie nagte an ihrer Lippe. »Ich rede wahrscheinlich zu viel.«
    »Es gefiel ihr nicht, dass er so oft weg war?«
    »Es war nicht nur das. Sie hatte Angst, dass ihm etwas zustoßen könnte.«
    »Wie kam sie darauf?«
    »Na ja, sie hatten Bill Winter verloren.«
    »Bill Winter? Wer war das?«
    »So ein Akademikertyp. Ich glaube, er war Historiker. Er ist einmal mit ihnen rausgeflogen. Offenbar sind sie irgendwo runtergegangen, und er wurde von einem Raubtier angegriffen.«
    Davon hatte ich bisher noch nichts gehört, aber sie konnte mir keine weiteren Einzelheiten liefern. »Wissen Sie, wie lange er fort war?«, fragte ich. »Bei diesem letzten Flug?«
    »Drei oder vier Tage, glaube ich.«
    »Mehr nicht?«
    »Na ja, irgendwas um den Dreh.«
    Wir saßen in der Lobby des Windraben , und nun kam eine Familie mit drei Kindern herein. »Warten Sie eine Sekunde.« Sie stand auf und nahm ihren Platz hinter dem Tresen ein. Als die Gäste versorgt waren, kam sie zurück zu mir. »Alle mochten Elizabeth«, sagte sie. »Wir alle haben uns gefragt, was sie in Chris gesehen hat und wie sie überhaupt mit ihm zusammengekommen ist. Als das passiert ist, als Chris verschwand, haben wir alle befürchtet, sie würde uns nun ebenfalls verlassen. Aber das hat sie nicht. Sie ist geblieben. Hat noch, ich weiß nicht, vierzig Jahre oder so, in dem Haus gelebt. Sie hat die Hoffnung nie aufgegeben, dass er doch noch zurückkommt. Ich hingegen war überzeugt, dass sie ohne ihn besser dran war. Aber was zum Teufel wusste ich schon?«
    Cermak dürfte Robin auf der Landeplattform, die sich auf der Westseite des Hauses befand, abgesetzt haben. Die Hausfront war von der See abgewandt. Das Bild von Robin, wie er auf dem Weg zu diesem letzten Flug durch das Terminal gegangen war, hatte ihn mit einer leichten Tasche und einem Notebook gezeigt. Wo waren diese Dinge geblieben? Wäre Robin direkt auf den Felsvorsprung gegangen und hinabgestürzt, dann hätte er sie doch zurückgelassen. Er hätte sie, nachdem er aus dem Gleiter gestiegen war, abgestellt, ehe er auf die Klippe spaziert wäre.
    Es war möglich, dass Elizabeth ihn an der Haustür in Empfang genommen und gesagt hatte: Liebling, ich bin froh, dass du wieder daheim bist. Lass uns das Meer anschauen. Es ist so eine schöne Nacht.
    Vergiss das Gepäck nicht, Liebling.
    Ich konnte das Erdbeben nicht aus meinem Kopf bekommen. Aus irgendeinem Grund waren sie vielleicht hier gelandet, und er hatte seine Meinung geändert, und sie waren beide weiter nach Kolandra geflogen. Und beide in dem Beben umgekommen. Das war natürlich eine Theorie, von der Alex sich keinesfalls wünschen würde, dass ich Ramsay davon erzählte. Besser wäre es, ich fände etwas, das auf extravagantere Hintergründe schließen ließe. Was ich wirklich brauchte, waren ein paar Nachbarn, die mir erzählten, dass sie früher zu Partys in Robins Haus waren, dass er ein Talent dafür hatte, in den Wandschrank zu spazieren und zu verschwinden. Das wäre nett. Ich war ziemlich sicher, dass ich, so ich Gelegenheit bekam, mit ein paar Leuten zu reden, das eine oder andere nützliche Märchen herauskitzeln könnte, das Ramsay dann ordnungsgemäß im Morgenreport veröffentlichen konnte.
    Die privaten Eigenheime verteilten sich weitläufig über die Insel. Ich mietete im Stall ein Korvin, kletterte in den Sattel und ließ mich in langsamem Trott über die Nebenwege tragen. Leute blickten auf, als ich vorüberkam, einige winkten, ein paar sagten Hallo. Wann immer es mir angebracht schien, hielt ich an und sprach mit den Leuten, erzählte allen die gleiche Geschichte, die besagte, dass ich einen Essay über Chris Robin schreibe und versuche, mir ein Gefühl dafür zu verschaffen, wie sein Leben auf Virginia Island vor vierzig Jahren ausgesehen hatte.
    Von denen, die alt genug waren, Robin und

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