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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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in Vergessenheit geraten wie Adam und Eva. Zu seiner Zeit war es dafür bekannt gewesen, Anhängern aller Glaubensrichtungen eine Zuflucht zu bieten. Aber dieser Name ist in den Berichten zu Winters Tod im Zuge dieser Reise nie erwähnt worden.
    Villanueva war im Zuge der Großen Wanderung kolonialisiert worden, die in den mittleren Jahrhunderten des vierten Millenniums stattgefunden hat. Es war der dritte Planet der Sonne Phalangia. Eine permanente Besiedelung war nie geplant gewesen. Die Welt trieb seinerzeit zusammen mit dem Rest des Planetensystems auf eine gewaltige Staubwolke zu, die das Klima radikal verändern und die Welt für Jahrhunderte unbewohnbar machen würde. Schätzungen hatten der Welt noch zwischen fünfhundert und zwölfhundert Jahren gegeben.
    Aber fünfhundert Jahre sind eine lange Zeit. Und Villanueva war eine ideale Welt, eine zweite Erde. Ursprünglich war die Welt einfach ein großartiges Urlaubsziel. Dann wurde es zur Heimat für einige religiöse Gruppierungen, die es vorzogen, Abstand von einer terrestrischen Kultur zu halten, die von vielen als unmoralisch und gottlos empfunden wurde. Einige waren überzeugt, die Behauptung, der Planet nähere sich einer Katastrophe, beruhe lediglich auf einer Verschwörung der Reichen, die diese makellose Welt für sich behalten wollten.
    Also kamen immer mehr Leute, und viele von ihnen blieben. Als die Staubwolke dann schließlich da war, wurden ihre Nachfahren, so unglaublich es auch klingen mag, von dem Geschehen vollkommen überrascht. Die meisten müssen gedacht haben, sie könnten es aussitzen. Jedenfalls lebten dort zu viele Menschen, um den Planeten zu evakuieren. Bis zum heutigen Tag ist dies die größte Katastrophe in der Geschichte der Menschheit.
    Also, warum wollten Winter und offensichtlich auch Chris Robin Villanueva besuchen?
    Ich zeigte Alex den Eintrag. »Was ist wohl aus Indikar geworden?«, fragte ich.
    Die Stunden zogen dahin. Billy kam herein, um sich zu erkundigen, ob wir Fortschritte machten. »Ich habe eine Frage«, sagte Alex zu ihm. »Hat Ihr Vater je Villanueva erwähnt?«
    »Wo ist das?«, fragte Billy.
    »Ziemlich weit weg von hier.«
    »Auf einem anderen Planeten?«
    »Es ist ein anderer Planet.«
    »Nein«, sagte er. »Soweit ich mich erinnere, nicht. Der einzige Ort, zu dem er je reiste, war Indikar. Warum fragen Sie?«
    »Er erwähnt es in einer seiner Schriften.«
    Billy schüttelte den Kopf. »Ich kann mich an nichts Derartiges erinnern. Soweit ich informiert bin, sind er und Robin nach Indikar geflogen. Nur nach Indikar. Vielleicht wollten sie später dorthin.«
    Später genossen wir draußen im Garten Sandwiches und Salat. »Sie sollten in Betracht ziehen, hier zu leben«, sagte Billy, während eine sanfte Brise in den Baumwipfeln flüsterte. »Kälter als jetzt wird es hier nicht.«
    »Sind Sie Robin je begegnet?«, fragte Alex.
    »Den habe ich zum ersten Mal beim Gedenkgottesdienst gesehen. Dem für meinen Vater. Sonst nie. Ich erinnere mich auch nicht, dass sein Name vorher erwähnt worden wäre. Erst, als mein Vater diesen Flug unternehmen wollte.«
    »Er war dort, um Ihrem Vater die letzte Ehre zu erweisen?«
    »Ja. Damals konnte ich noch gar nicht wirklich glauben, dass mein Dad nie mehr nach Hause kommen würde. Ich hatte mich noch nicht daran gewöhnt. Wir hielten die Gedenkfeier ab, und Professor Robin kam auch. Ich weiß noch, es ging ihm auch nicht gut. Seine Stimme brach, als er geredet hat. Er hat gesagt, es wäre alles seine Schuld. Hat die ganze Verantwortung auf seine Schultern geladen. Das hat meine Mutter wieder zum Weinen gebracht, und bald darauf waren einfach alle hysterisch.«
    »Aber er hat nie genau erklärt, was passiert ist?«
    »Sie haben anscheinend alles vom Orbit aus gemacht. Aber Dad wollte auf der Welt landen, also haben Sie ihn runtergebracht, und er wurde von einer Echse angegriffen.« Er schwieg einen Moment. »Ich weiß nicht mehr, ob Robin uns das selbst erzählt hat, oder ob ich es später irgendwo gelesen habe.
    Professor Robin ist mit uns in Kontakt geblieben. Hat immer gefragt, ob er etwas für uns tun könne, aber da gab es natürlich nichts. Wenn ich heute zurückblicke, dann weiß ich, er hat versucht, meiner Mutter ein Quell des Trosts zu sein. Hat leider nicht funktioniert. Und dann, als ich im College war, war auch er nicht mehr da.«
    »Haben Sie eine Ahnung«, fragte ich, »was aus ihm geworden sein könnte?«
    »Sie meinen, sein Verschwinden?« Er schüttelte den

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