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Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Titel: Alex Cross 07 - Stunde der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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haben. Durch das FBI war ein Gerichtsbeschluss erfolgt, und die Telefongesellschaft bemühte sich, den Anruf »zu lokalisieren«. Ich saß mit drei FBI-Agenten hinten in dem dahinrasenden Kastenwagen. Mein Partner John Sampson war ebenfalls dabei.
    Wir hatten mein Haus an der Fifth Street sofort verlassen, nachdem ich den Anruf erhalten hatte. Jetzt jagten wir auf der I-395 nach Norden. Meine Aufgabe war es, ihn an der Strippe zu halten, bis wir seinen Anruf zurückverfolgt hatten.
    »Erzählen Sie mir etwas über Betsey Cavalierre. Warum haben Sie sie statt mich ausgewählt?«, fragte ich.
    »Nun, sie ist viel hübscher«, sagte Superhirn. »Und angenehmer zu ficken.«
    Einer der FBI-Techniker sprach im Hintergrund. Ich bemühte mich, beide zu verstehen. »Er macht seinem Namen tatsächlich Ehre«, sagte der FBI-Mann. »Wir haben die Leitung angezapft. Eigentlich m üssten wir den Anruf auf Anhieb zurückverfolgen können, aber aus irgendeinem Grund funktioniert es nicht.« »Und warum, zum Teufel, nicht?«, fragte Sampson und rückte näher zu den FBI-Männern.
    »Keine Ahnung. Wir fangen unterschiedliche Standorte auf, aber sie ändern sich ständig. Vielleicht benutzt er ein Handy im Auto. Handys sind schwieriger aufzuspüren.«
    Ich sah, dass wir die Ausfahrt D-Street nahmen. Danach fuhren wir in den Tunnel der Third Street. Wo war er?
    »Alles in Ordnung, Alex? Sie scheinen ein bisschen abgelenkt zu sein«, sagte Superhirn.
    »Alles bestens. Ich bin noch hier, Partner. Genießen Sie unseren kleinen Frühstücksclub?«
    »Ich weiß wirklich nicht, warum es so verdammt schwierig ist«, klagte der FBI-Techniker.
    Weil er Superhirn ist!, hätte ich am liebsten gebrüllt.
    Jetzt sah ich rechts das Washington Convention Center. Wir fuhren wirklich schnell. Sechzig oder siebzig Meilen. Wir fuhren am Renaissance Hotel vorbei. Von wo rief dieser Scheißkerl an?
    »Ich glaube, wir haben etwas. Wir sind ganz nahe dran«, rief ein junger FBI-Mann aufgeregt.
    Der Wagen hielt an. Plötzlich herrschte totales Chaos. Sampson und ich zückten unsere Waffen. Wir hatten ihn. Ich konnte es noch nicht fassen, dass wir ihn tatsächlich hatten. Aber dann brachen alle im Wagen in lautes Stöhnen aus und fluchten. Ich schaute nach draußen und sah den Grund. Ich schüttelte den Kopf.
    »Herrgott, kannst du so eine Scheiße glauben!«, schrie

    Sampson und hämmerte gegen die Wand des Wagens. Wir standen vor 935 Pennsylvania Avenue, dem J. Edgar Hoover Gebäude, in dem sich das Hauptquartier des FBI befand. »Und was passiert jetzt?«, fragte ich den verantwortlichen FBI-Mann. »Wo, zum Teufel, steckt er?«
    »Scheiße, das Signal wandert wieder. Jetzt ist es außerhalb von Washington. Okay, jetzt wieder in der Stadt. Verdammt, das Signal hat das Land verlassen.«
    »Leben Sie wohl, Alex. Jedenfalls für den Augenblick. Ich habe Ihnen schon gesagt: Sie sind der Nächste«, sagte Superhirn und legte auf.

    5

    D er Rest dieses Tages war lang, hart und deprimierend. Ich brauchte unbedingt eine Pause, ich brauchte Urlaub vom Superhirn.
    Ich bin nicht sicher, wann oder woher ich den Mut nahm, aber ich hatte an diesem Abend hier in Washington ein Rendezvous mit einer Anwältin aus dem Büro der Staatsanwaltschaft. Elizabeth Moore hatte einen herrlich hintergründigen Sinn für Humor und war erfrischend respektlos. Sie war groß und lächelte so warmherzig, dass sogar ich lächeln musste . Wir aßen zu Abend bei Marcel's im Foggy Bottom, das für derartige Zwecke überaus geeignet ist. Das Essen französisch, die Atmosphäre flämisch. Der Abend konnte gar nicht besser laufen. Jedenfalls dachte ich das und hatte den Eindruck, dass auch Elizabeth zustimmte.
    Nachdem der Ober mit unserer Bestellung für Kaffee und Nachtisch gegangen war, legte Elizabeth ihre Hand auf meine. Unser Tisch wurde von einer Kerze in einem Halter aus Kristall erhellt.
    »Na schön, Alex. Wir haben das Vorspiel hinter uns, und ich habe es sehr genossen«, sagte sie. »Wo ist der Haken? Es muss einen Haken geben. Alle guten Männer sind vergeben. Das weiß ich aus Erfahrung. Warum spielen Sie immer noch das Rendezvousspiel?«
    Ich begriff genau, was Elizabeth meinte, aber ich gab vor, völlig verwirrt zu sein.
    »Haken?«, wiederholte ich schulterzuckend, lächelte dann aber unwillkürlich.
    Sie lachte laut. »Sie sind was – neununddreißig, vierzig?« »Zweiundvierzig, danke vielmals«, sagte ich.
    »Sie haben jeden erdenklichen Test glänzend bestanden …«

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