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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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oder Gerste muss der Bauer also wieder bei der ursprünglichen Firma kaufen. Du merkst, worauf es hinausläuft? Wer die Macht über die Gene hat, beherrscht zuletzt womöglich die gesamte Welt. Das Thema würde mich auch reizen. Die wahre Gefahr gentechnisch veränderter Nutzpflanze n …«
    Auf der Wendeltreppe waren Schritte zu hören und Desmond McCain kam in Sicht. Am Kartentisch hatte er auf einem Stuhl gesessen, doch jetzt war er in seiner vollen Größe zu sehen. Er maß über zwei Meter und hatte Schultern und Arme wie ein Football-Spieler. Seiner Biografie nach musste er mindestens fünfzig sein, aber er wirkte viel jünger. Offenbar tat er einiges, um fit zu bleiben.
    McCain wirkte erschreckt und versuchte vergebens, dies zu verbergen. Seine Augen flackerten und sein schiefer Mund war zu einem Strich zusammengepresst. Er schien gehört zu haben, über was Alex und Edward sich unterhielten, und war beunruhigt. Aber warum? Sie hatten nur über Alex’ Schulprojekt gesprochen.
    Edward drehte sich um. »Reverend McCain!«, rief er aus.
    »M r Pleasur e …« McCain blieb stehen. Alex konnte förmlich sehen, wie sich seine Gedanken überschlugen. Mühsam beherrscht stieg der Gastgeber die letzten Stufen hinunter. »Freut mich, dass Sie zu meiner kleinen Feier kommen konnten«, sagte er. Er zeigte auf Alex. »Gehört der Junge etwa zu Ihnen?«
    »Ja. Sie kennen ihn?«
    »Wir haben eben noch zusammen Karten gespielt.« McCain schenkte ihm ein Lächeln, doch es wirkte künstlich. »Wenn ich gewusst hätte, dass Sie ihn mitgebracht haben, hätte ich meine Chips nicht so leichtsinnig eingesetzt. Er hat mir alle abgenommen. Wie weit sind Sie eigentlich mit Ihrem Artikel?«
    »Er ist fertig.«
    »Hoffentlich enthält er keine unliebsamen Überraschungen.«
    »Sie können ihn bald lesen. Er erscheint nächsten Monat.«
    »Sie haben ihn schon abgegeben?«
    »Noch nicht.«
    »Ich freue mich darauf.« McCain musterte den Journalisten, als wollte er seine Gedanken lesen. Eine Weile sagte keiner etwas. Dann straffte McCain sich. Der Bericht schien ihn nicht mehr zu interessieren. »Jetzt müssen Sie mich leider entschuldigen«, sagte er. »Ich muss eine Rede halten. Vielen Dank, dass Sie nach Kilmore Castle gekommen sind. Ich habe mich gefreut, Sie wiederzusehen. Und es war mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen, Alex.«
    Er eilte an ihnen vorbei in Richtung Festsaal.
    Edward Pleasure sah ihm verwirrt nach. »Was war das jetzt?«
    Alex zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Er wirkte irgendwie beunruhigt.«
    »Fand ich auch.«
    »Vielleicht fürchtet er sich vor Ihrem Artikel.«
    »Braucht er nicht. Ich habe dir ja schon gesagt, dass ich nichts Negatives über ihn herausgefunden habe. Im Gegenteil, ich halte ihn für einen bemerkenswerten Menschen. Dieser Abend ist ein gutes Beispiel. Die Leute sind nur wegen ihm gekommen. Und alles dient einem wohltätigen Zweck. Er ist rastlos täti g …«
    Edward brach ab, denn Sabina eilte auf sie zu.
    »Dad!«, rief sie. »Ich habe dich überall gesucht.«
    Edward Pleasure legte den Arm um sie. »Lass uns gehen«, sagte er. »Mum ist noch wach und wir können zu Hause auf das neue Jahr anstoßen.«
    Da sie ihre Mäntel am Haupteingang abgegeben hatten, mussten sie wohl oder übel noch einmal durch den großen Saal. Inzwischen hatten sich fast alle Gäste dort eingefunden. Sie hielten Champagnergläser in der Hand und blickten zur Galerie, auf der die Dudelsackbläser gespielt hatten. Dort sollte McCain gleich seine Rede halten. Wenigstens würde niemand merken, dass sie früher gingen. Alex und Sabina folgten Edward Pleasure am teilweise schon abgeräumten Büfetttisch entlang zum Ausgang.
    Eine Fanfare ertönte. An der hinteren Wand des Saals stand ein Trompeter. Im Kerzenlicht leuchtete sein Instrument golden. Die Gäste verstummten und hoben erwartungsvoll den Kopf. McCain betrat die Galerie. Zwei Dudelsackspieler flankierten ihn als Ehrenwache. Alex glaubte schon, sie würden gleich loslegen, doch dann trat McCain vor und blickte auf die Menge hinunter.
    »Ich danke Ihnen allen für Ihr Kommen!«, rief er laut. »Ich fasse mich kurz. In genau zwanzig Minuten ist es Mitternacht und dann geht die Party erst richtig los. Für alle, die bis zum Ende durchhalten, gibt es Haggis mit Kartoffeln und Rüben und zum Abschied noch ein herzhaftes schottisches Frühstück. Und der Champagner fließt natürlich die ganze Nacht.«
    Einige klatschten. In der Einladung hatte gestanden, dass die

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