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Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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1.
     
    »Samburi Yura!«, schrie er gegen das ohrenbetäubende Schrillen.
    Er wollte auf sie zulaufen, erstarrte aber mitten in der Bewegung.
    Er hatte sich geirrt. Die Gestalt, die sich ihm langsam näherte, von dem Irrsinn unberührt,

war nicht Samburi Yura.
    Es war eine Proto-Enthonin.
    Saedelaere krümmte sich zusammen.
    Der Maskenträger igelte sich ein, schottete sich ab gegen eine irre gewordene Umwelt. Durch

seinen Kopf schossen Fragen und Vorwürfe. Er kannte sie zur Genüge.
    Alaska Saedelaere hatte in den letzten Stunden, Tagen, Wochen, Monaten nicht nur gegen

störrische Besatzungsmitglieder, sondern auch gegen geheimnisvolle Fremde, seltsame Pseudowesen,

dunkle Lockrufe und eine Immaterielle Stadt mit entfesselten Bewohnern zu kämpfen gehabt.
    Sein heimtückischster Gegner war aber stets er selbst geblieben.
    Seit ihn die LEUCHTKRAFT aufgenommen hatte, verspürte er die fehlende Präsenz Samburi Yuras

wie körperlichen Schmerz. Dazu hatte sich das unstillbare Verlangen gesellt, den Anzug der

Vernichtung zu tragen, ein ebenso mächtiges wie legendäres Kleidungsstück von den Dienern der

Kosmokraten.
    Für ihn, den Logiker, den Zellaktivatorträger mit Jahrhunderten Erfahrung, war dies eine

Belastung. Er hatte zusehends das Gefühl, dass er sich nicht mehr vollkommen auf sich selbst

verlassen konnte.
    Mittlerweile trug er den Anzug der Vernichtung; gegen die drängenden Gedanken in seinem Kopf

war allerdings auch dieses überragende Instrument machtlos.
    Wie viel bedeutete ihm Samburi Yura wirklich?
    Inwiefern waren seine Gefühle für die Enthonin mit der Tatsache verknüpft, dass sie ihn zu

einem zweiten Leben als Maskenträger, als Außenseiter verdammt hatte?
    Woher stammte dieses suchtgleiche Verlangen nach dem Anzug der Vernichtung?
    Benötigte er das eine oder das andere überhaupt, um seiner - wie auch immer gearteten -

Bestimmung als kosmischer Mensch folgen zu können?
    War er das überhaupt, ein kosmischer Mensch? Hatte man ihm dieses Etikett nicht

vielleicht doch aus anderen Gründen angehängt? Hatte man eine Linie ziehen wollen zwischen normalen Menschen und ... Freaks wie ihm?
    Der Maskenträger wusste, dass er sich in einer ruhigen Minute mit all diesem seelischen

Ballast auseinandersetzen musste.
    In einer ruhigen Minute.
    Nicht in dieser.
    *
    Alaska Saedelaere erhob sich.
    Er stand auf dem Schutthaufen, den er erklommen hatte, um die Umgebung nach dem zirpenden

Geräusch abzusuchen.
    Der SERUN hatte sich mittlerweile selbständig geschlossen und das Schrillen auf ein für

Saedelaeres Gehör erträgliches Maß reduziert.
    Seine Umgebung befand sich immer noch in Aufruhr. Die Immaterielle Stadt flackerte, verlor

mehr und mehr ihre Konsistenz. Immer wieder sah der Terraner durch Böden und Bauten den nackten

Felsboden des Planetoiden.
    Der Jaranoc Korte Hanner, Saedelaeres Begleiter, hatte sich zu Beginn der Phänomene in den

Staub geworfen und geschrien: »Das Warten hat ein Ende. Die Stadt reist weiter!«
    Saedelaere wusste nicht, ob der Sauroide recht hatte. Ob Hanners Ausruf als Feststellung,

Prophezeiung oder doch nur als Wunschdenken einzuordnen war.
    Klar war hingegen, dass eine Weiterreise der Stadt die Suche nach Samburi Yura stark

verzögern, vielleicht sogar gänzlich unmöglich machen würde.
    Alaska Saedelaere schüttelte grimmig den Kopf.
    Er konzentrierte sich auf die Proto- Enthonin, die sich inzwischen auf etwa zwanzig Meter

genähert hatte. Die schlanke Gestalt mit der lilienweißen Haut wirkte für Saedelaeres gereizte

Augen wie eine Insel des Friedens inmitten des Chaos.
    Automatisch zoomten die optischen Systeme des SERUNS die Frau heran.
    Das Bild ließ alle Restzweifel verschwinden. Die Frau, die barfuß auf sie zuschritt, glich den

Proto-Enthoninnen der LEUCHTKRAFT aufs Haar.
    Eine knabenhaft schlanke Gestalt, die Haut lilienweiß, das Haar dagegen schwarz wie das All

zwischen den Galaxien, ebenso die Augen, in denen man sich verlieren konnte.
    Im Gegensatz zu den Wesen aus dem LEUCHTKRAFT-Reservat trug diese Frau keine Tierfelle,

sondern sackartige Lumpen mit zahlreichen Löchern und Rissen, durch die weiße Haut

schimmerte.
    Um den Hals hing ihr eine Art Band, das dem Maskenträger wie ein Stück einer Kette vorkam.
    Saedelaere kniff die Augen zusammen. Das Band war ganz eindeutig technischer Natur. Er

erkannte winzige Displays und Bedienungseinheiten, Sensor- und Tastenfelder.
    »Wer bist du?«, flüsterte

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