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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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abgeschlossen.«
    »Versuch bitte nicht, sie zu öffnen!«
    Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Vielleicht hatte der Nissan eine Zentralverriegelung, die automatisch aktiviert wurde. Wenn die Türen elektronisch verriegelt waren, konnten sie nicht hinaus. Aber auszusteigen war sowieso sinnlos. Egal ob drinnen oder draußen, sie würden in jedem Fall sterben.
    »Was sollen wir denn tun?«
    Alex sah nach wie vor nichts. Er hob den Arm und schlug mit der Hand gegen die Decke. Wo war der Lichtschalter über dem Spiegel? Er fand ihn und drückte darauf. Nichts. Natürlich nicht, in die Leitungen war Wasser eingedrungen. Doch dann hatte er eine Idee. Kurz nach ihrer Abfahrt von Hawk’s Lodge hatte Edward auf eine Landkarte geschaut – und dazu eine Taschenlampe benutzt. Wo hatte er sie hingelegt?
    Alex schob den Airbag zur Seite und tastete nach dem Handschuhfach. Er konnte es öffnen. Ein Wasserschwall kam ihm entgegen. Oh Gott! Bestimmt blieben ihnen nur noch wenige Minuten. Das Wasser war bereits über die Sitzkante gestiegen und lief ihm zwischen die Beine. Es war unvorstellbar kalt. Alex spürte die untere Hälfte seines Körpers nicht mehr. Es stieg an seinem Bauch hoch. Bald würde es seinen Kopf erreichen.
    Aber er fand, wonach er suchte. Einen schweren, zylindrischen Gegenstand aus Gummi. Edwards Taschenlampe. Er schaltete sie ein und sie funktionierte. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, als der Lichtstrahl durch das Auto wanderte.
    Alex hatte im vergangenen Jahr mehr als genug Abenteuer erlebt, doch was er jetzt im schwachen Schein der Taschenlampe sah, würde er nie vergessen. Den absoluten Albtraum. Ihr Ende schien besiegelt.
    Das Auto war schon zur Hälfte mit schwarzem, ölig dickem Wasser gefüllt. Unablässig strömte es durch die Lüftungsschlitze. Hinter den Fenstern war nichts. Das Glas sah nicht einmal mehr wie Glas aus. Sie hätten genauso gut lebendig begraben sein können. Den meisten Platz im vorderen Teil des Wagens brauchten die beiden Airbags. Edward Pleasure war mit dem Oberkörper nach vorn gesunken. An seiner Schläfe klaffte eine Wunde, offenbar der Grund für seine Bewusstlosigkeit. Alex schnallte sich ab und drehte sich um. So verängstigt hatte er Sabina noch nie erlebt. Sie hatte die Beine angezogen, um sich vor dem Wasser in Sicherheit zu bringen, aber es hatte sie trotzdem erreicht. Es bedeckte den Rücksitz inzwischen vollständig. Der untere Teil ihres Kleides war tropfnass. Sie selber zitterte vor Kälte und Angst.
    Sie waren in einem Grab gefangen. Und sie waren allein. Niemand hatte sie von der Straße rutschen sehen. Niemand würde sie je finden. Es würde aussehen, als hätten sie sich einfach in Luft aufgelöst.
    »Ale x …« Sabina starrte die Taschenlampe an, als könnte sie ihr das Leben retten. »Wie konnte das passieren?«
    »Das Auto ist ins Schleudern geraten.«
    »Und Da d …?«
    »Lebt. Er atmet.« Die Taschenlampe flackerte und einen kurzen Moment lang war wieder alles vollkommen dunkel. Sie durfte jetzt nicht ausgehen! Alex packte sie noch fester, als könnte er die Batterien dadurch aufladen. »Wir müssen das Fenster öffnen, Sabina.«
    »Warum?«
    »Damit der Druck im Auto genauso groß ist wie draußen. Dann kriegen wir die Türen auf.«
    »Und ertrinken. Super.«
    »Nein.« Alex schüttelte den Kopf. »So tief ist der See hier nicht. Wahrscheinlich nicht tiefer als zwanzig Meter.«
    »Zwanzig Meter ist ziemlich tief, Alex.«
    Alex atmete ein. Bald würde er keine Luft mehr bekommen. Das Wasser stieg rasch und der mit Luft gefüllte Raum unter der Decke schrumpfte zusehends. Allerdings würde das Wasser nicht weiter steigen, wenn es auf der Höhe der Lüftungsschlitze angelangt war. Dann würden sie in einer Luftblase sitzen, Kohlendioxid ausatmen und den Sauerstoff verbrauchen. Sie würden nicht ertrinken, wie Sabina befürchtete, sondern ersticken.
    »Wir müssen aussteigen und nach oben schwimmen«, sagte er. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    »Was ist mit Dad?«
    »Keine Sorge, um den kümmere ich mich schon.«
    »Aber wie kriegen wir das Fenster auf?«
    Die Fenster des Nissan waren mit elektrischen Fensterhebern ausgestattet. Doch selbst wenn die Batterie noch Strom lieferte, reichte er nicht aus, um die Fenster zu öffnen. Dazu war der Druck von außen zu stark. Sie mussten die Scheiben einschlagen. Alex überlegte, ob er mit dem Absatz seines Schuhs gegen das Fenster treten sollte. Aber er konnte sich dazu nicht weit genug zurücklehnen. Außerdem war

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